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Sex and the Office

Sex and the Office

Titel: Sex and the Office Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Sternberg
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hirnverbrannter Idiot«, zählte er an seinen Fingern auf. Ich rang mir ein Lächeln ab und spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss. »Ich arbeite gerade an einer Reportage – die beliebtesten Schimpfwörter der Deutschen«, gab ich geistesgegenwärtig zur Antwort.
    »Wissen Sie was, das ist gar keine so schlechte Idee.« Er musterte mich eine Sekunde lang mit verschränkten Armen. »Was halten Sie davon, wenn Sie heute anstelle von Franziska zum Interview gehen? Franziska muss ohnehin zur Eröffnung dieser Dörrie-Retrospektive.«
    Ich strahlte ihn über das ganze Gesicht an. »Und ich dachte, das Interview mit Adrien Cooper sei morgen.«
    Mein Chef nickte. »Heute geht es um ein Ex-Pornosternchen, das sich einen Nationalspieler geangelt hat.«
    Meine Mundwinkel zeigten schlagartig nach unten. »Ich soll einen Pornostar interviewen?«
    »Ex-Pornostar. Zudem liegt es an Ihnen, was Sie daraus machen. Es ist alles eine Frage der Perspektive«, erklärte er ganz nonchalant. »Da können Sie Ihren Wortschatz sicher noch erweitern.«
    Ehe ich etwas erwidern konnte, verkündete er mit einem Blick auf seine Rolex: »Das Interview findet in genau vierzig Minuten im Hotel Park Inn am Alexanderplatz statt – und Sie wollen doch nicht schon wieder zu spät kommen.«
    Ich wusste, dass das eine Aufforderung und keine Frage war, und machte mich sofort auf den Weg. »Alles eine Frage der Perspektive«, murrte ich vor mich hin, als ich Momente später in den Aufzug stieg. Natürlich wollte ich um jeden Preis ins Ressort Kultur und Gesellschaft, aber musste es denn ausgerechnet ein Interview mit einem Ex-Pornostar sein? Über was sollte ich denn bitte schön berichten? Etwa über die gesellschaftlichen Auswirkungen einer Brustvergrößerung von B-Cup auf Doppel-D? Oder vielleicht über die ungeheuerliche Ungerechtigkeit, dass millionenschwere Nationalspieler nicht nach Tarif bezahlt wurden? Bevor sich der Aufzug schloss, sah ich, wie Franziska noch immer auf der Website von Germany’s Next Topschlampe surfte.
    Wie in der Castingshow kann auch im Kampf um das Volontariat nur eine Kandidatin als stolze Siegerin hervorgehen, hörte ich mich im Geiste sagen. Möge die Bessere von uns gewinnen …

7
    Es war bereits nach acht, als ich von dem Interview im Park Inn zurückkam und mit einem zufriedenen Lächeln das Treppenhaus hinaufeilte. Das Interview war überraschend gut und weitaus interessanter verlaufen als gedacht. Entgegen meiner anfänglichen Befürchtungen war Monique Silver, die in echt Monika Schikowski hieß, keine dieser gescheiterten Schauspielerinnen, die im Pornobiz gelandet waren, sondern eine clevere Geschäftsfrau, die ihren Rückzug aus der Branche als PR -Strategie nutzte, um eine eigene Dessouslinie zu promoten. Zwar hat Monique Silver keine meiner Fragen beantwortet, sondern lediglich das erzählt, was sie für strategisch sinnvoll hielt, unser Kamerateam aber schließlich mit einer spontanen Vorführung ihrer Dessous begeistert und somit dafür gesorgt, dass der Beitrag ein voller Erfolg werden würde.
    Auf dem Nachhauseweg hatte ich auf die Schnelle ein Geburtstagsgeschenk für Max besorgt, der an diesem Tag seinen Siebenundzwanzigsten feierte. Etwas anderes als eine Wasserpfeife war mir in der Eile allerdings nicht eingefallen. Dafür hatte ich trotz meiner prekären finanziellen Situation in die sündhaft teure Deluxevariante investiert.
    Noch als ich das Treppenhaus hinaufeilte, ließ mich das Gefühl nicht los, dass ich etwas Wichtiges vergessen hatte. Was, wollte mir aber partout nicht einfallen. Als ich zur Wohnungstür hereinkam, war die Party bereits in vollem Gange. Laute Musik dröhnte durch den Flur, und der Geruch von verschüttetem Bier, Zigarettenrauch und Marihuana schlug mir entgegen. Ich schlängelte mich an den mir größtenteils fremden Gästen vorbei und hielt nach meinem Mitbewohner Ausschau. Ich fand ihn in der Küche, zu meinem Leidwesen in Gesellschaft von David Neuhofer. Obwohl ich diesen Kerl mit seiner Baseballkappe nicht ausstehen konnte, war es mir noch immer unangenehm, so ruppig zu ihm gewesen zu sein.
    Ich begrüßte Max mit einem überschwänglichen » HAAAPPY BIRTHDAAAAY !« und einer innigen Umarmung. »Tut mir echt leid, dass ich es nicht früher geschafft habe, um dir bei den Vorbereitungen zu helfen, aber ich war total im Stress.«
    »Ach was, mach dir keinen Kopf, Charly. Wie du siehst, habe ich es auch ohne dich geschafft.« Obwohl er sich Mühe gab, es zu

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