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Sex and the Office

Sex and the Office

Titel: Sex and the Office Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Sternberg
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alles rein beruflich«, erklärte ich, jedes Wort einzeln betonend. »Davon abgesehen halte ich mich schon aus Prinzip an die Regel ›Never fuck in the company‹.«
    Max zog eine Braue hoch und nickte. »Ach, bevor ich es vergesse – das hier habe ich beim Staubsaugen gefunden.« Er hielt ein schlichtes, goldenes Armband in die Höhe.
    »Mein Glücksarmband!« Ich hatte schon überall danach gesucht. Heilfroh, dass es wieder aufgetaucht war, ließ ich mir das Armband von Max anlegen. Nicht dass ich abergläubisch wäre, aber vielleicht bestand ja doch die winzige Chance, dass mir das Erbstück meiner Großmutter ein klein wenig Glück brachte.
    »Wie findest du eigentlich David?«, fragte Max dann so aus dem Nichts.
    »Er ist ganz nett, schätze ich …«
    Max legte den Kopf schräg. »Ganz nett ?«
    »Was soll die Frage überhaupt – willst du mich etwa verkuppeln?«, ächzte ich mit eingezogenem Bauch, während ich Mühe hatte, den obersten Knopf meiner Jeans zu schließen.
    »Ich wollte nur, dass du weißt, dass er noch zu haben ist. Außerdem ist er … witzig … und intelligent.«
    »Mag sein, dass er nicht ganz so verkehrt ist, wie ich zunächst angenommen hatte, aber das ist noch lange kein Grund, mit ihm ins Bett zu springen. Außerdem ist er nicht mein Typ. Zufrieden?«
    »Du kennst ihn doch gar nicht«, meinte Max und folgte mir aus meinem Zimmer. »Ach, und Charly …«
    Einen genervten Seufzer unterdrückend blieb ich auf dem Flur stehen und wandte mich nach ihm um.
    »Gut siehst du aus.«
    Ich lächelte. »Danke.« Dann nahm ich meinen Fahrradschlüssel von der Anrichte und machte mich auf den Weg zur Vernissage.

8
    Leon Wenzel stand vor einem Schwarz-Weiß-Porträt in der Galerie und fragte sich, ob die Frau auf dem Foto wohl leichter herumzukriegen wäre als Ricarda Fabiani, mit der er augenblicklich eine angeregte Unterhaltung führte. Fabianis leuchtend grünes Kostüm hatte die gleiche Farbe wie ihre Augen und passte perfekt zu ihrer schwarzen Lockenpracht. Sie plauderten bei einem Glas Weißwein über dies und das, bis sie schließlich mit einem verführerischen Lächeln fragte: »Und, sehen wir uns dieses Jahr in Venedig?«
    Er nippte an seinem Glas und zog einen Mundwinkel hoch. »Klar, die Filmfestspiele lasse ich mir doch nicht entgehen.«
    Und alles andere auch nicht , fügte er in Gedanken hinzu, als sein flüchtiger Blick über ihr Dekolleté und ihre wohlgeformten Hüften huschte. »Soweit ich weiß, bist du mir noch etwas schuldig.«
    »Ach so?«
    Wieder war da dieses Lächeln auf ihren Lippen, und er fragte: »Hast du hiernach schon was vor?«
    Sie senkte die Lider und schielte zu einem älteren Herrn, dessen lichtes Haar genauso grau war wie sein Anzug.
    »Oh, ich vergaß – Opa muss ins Bett.«
    Sie neigte den Kopf. »So alt ist er nun auch wieder nicht, er könnte allenfalls mein Vater sein.«
    »Also der alte Daddy-Komplex«, resümierte er, als sein Blick unverhofft zum Eingang schweifte.
    »Wer ist das denn?«, wollte Ricarda Fabiani wissen, die seinem Blick gefolgt war. »Sieh dir diese Schuhe an.« Sie lachte auf. »Und so was lassen die hier rein.«
    »Das ist meine neue Praktikantin«, erklärte er mit einem Räuspern.
    »Ach wirklich?« Ihr Lächeln gefror. »Tja, sie sieht … intelligent aus.«
    »Ich finde, sie hat was. Außerdem ist sie nicht auf den Kopf gefallen… hätte allerdings nicht gedacht, dass sie noch kommen würde.«
    »Sieh dich vor, Leon, die Kleine könnte deine Tochter sein.«
    Er setzte einen souveränen Gesichtsausdruck auf, ohne den Blick von Charlotte abzuwenden.

9
    Draußen dämmerte es bereits, als ich die Galerie erreichte und nach meinem Chef Ausschau hielt. Zu meinem Pech war ich in einen Wolkenbruch geraten und bereute einmal mehr, das Fahrrad bei Ebay erstanden zu haben. Mir war bei dem tollen Foto nicht aufgefallen, dass es so schick aussah, weil es keine Schutzbleche hatte. Unauffällig folgte ich einer Servicekraft, die im Slalom ein Tablett durch die Menge manövrierte, und nahm dankbar ein Glas Weißwein sowie zwei, drei Kanapees entgegen, da entdeckte ich Leon Wenzel vor einem beeindruckenden Porträt. Er unterhielt sich mit einer schwarzhaarigen Bohnenstange, die lachend den Kopf in den Nacken warf und ein so eng anliegendes Kostüm trug, dass ich mich fragte, wie sie darin überhaupt Luft bekam. Als ich auf die beiden zuging, verstummten sie.
    »Charlotte, sieh an – Sie haben es also doch noch geschafft«, meinte Wenzel und

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