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Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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größenwahnsinnig! Ein Halbirrer! Seine
kolossale Eitelkeit erstickt jeden, der mit ihm in Kontakt kommt. Er sieht in
den Menschen nur Marionetten, die er für sich tanzen läßt, und zwar auf der
Bühne wie dahinter. Er ergreift Besitz von ihnen, von ihrem Körper und ihrer
Seele. Ich sage Ihnen in vollem Ernst, Holman , Ferrell ist das einzige menschliche Monster, das mir je
begegnet ist!«
    Er blinzelte wie erwachend.
»Aber ich darf Sie mit meinen Ausbrüchen nicht langweilen, zumal ich weiß, daß Sie
nach Ihrer Sitzung mit Paula völlig erschöpft sein müssen.« Er grinste.
»Voyeurismus hat seine guten Seiten, wissen Sie? Wenn man gesehen hat, wie
tierisch sich ein Mann benehmen kann, versteht man ihn besser. Ich glaube, Sie
jetzt sehr gut zu kennen, Holman . Jedenfalls gut
genug, um Ihnen einen Rat zu geben.«
    »Und der wäre?«
    »Wer es auf Lessingers Leben abgesehen hat, wird seine Absicht wahr machen, und zwar bald«,
prophezeite er. »Da bin ich völlig sicher. Genauso sicher weiß ich auch, daß
Sie sich äußerster Gefahr aussetzen, wenn Sie ihm in den Arm fallen wollen. Für
mich ist diese Situation ungefährlich, weil ich alle Trümpfe in der Hand halte.
Mein gesetzliches Recht auf dieses Filmnegativ ist unbestritten, und selbst
wenn ich plötzlich sterbe, geht dieses Recht in meinen Nachlaß über und bleibt damit für Monate unveräußerlich. Doch von den anderen
Beteiligten ist niemand seines Lebens sicher. Sie streiten sich wie Hyänen um
einen Kadaver. Mir macht es Spaß, in aller Ruhe zuzusehen, wie sie einander in
Stücke reißen. Aber jeder, der sich da einmischt, bringt sich selbst an den
Rand des Todes.«
    Er hielt mir mit frostigem
Lächeln die Haustür auf. »Von meinem Standpunkt aus, Holman ,
ist es völlig unerheblich, ob Sie leben oder sterben. Aber ich wüßte Sie doch
gern noch lange genug bei guter Gesundheit, um eine Wiederholung mit Paula zu
genießen. Ihr Geschlechtsakt hat eine tierhafte Brutalität, die mich
fasziniert. Und nach Paulas Stöhnen und Geschrei zu urteilen, geht es ihr
genauso. Das nächstemal schlage ich Ihnen, wenn ich
darf, einige Variationen vor; zum Beispiel geölte Laken oder eine
Lederpeitsche. Denn ich bin sicher, daß unter Ihrem etwas spießigen Gehabe eine
starke Neigung zum Sadismus schlummert, Holman .«
    »Ich würde Ihnen gern eine
verpassen«, sagte ich mit mühsam beherrschter Stimme. »Aber wer schlägt schon
einen alten Lüstling k. o.? Einen geilen Bock, dem alle Säfte ausgetrocknet
sind, und den nur ein Trickspiegel vor dem Nichts bewahrt?«

6
     
    Ferrell mußte Anfang Vierzig sein,
versuchte aber krampfhaft, wie ein junger Dreißiger zu wirken. Er trug sein
dunkles Haar modisch lang und zerzaust, aber der Schnurrbart hing depressiv
nach unten. Die trüb-dunklen Augen saßen tief in ihren Höhlen, und sein Mund
erinnerte mich mit seinen dünnen Lippen an eine Stahlfalle. Er trug einen
blauen, glänzenden Anzug mit einem Ton-in-Ton-Hemd und abstrakt gemusterter
Krawatte. Schuhe mit Plattformsohlen vervollständigten das Bild.
    »Warum sollte irgend jemand Lessinger umbringen
wollen?« Seine Stimme klang verärgert, und er kaute ständig an seinem Daumen
herum. »Ich meine, warum gerade wegen des Iris- Merivale -Films?
Das verdammte Projekt ist so gut wie gestorben!«
    »Ich hatte die Hoffnung, daß
Sie mir bei der Aufklärung dieser Frage helfen könnten«, sagte ich. »Vielleicht
steht Lessinger kurz vor dem Erfolg, ohne es selbst
zu wissen. Jemand anderer ist sich darüber klar und will ihn stoppen.«
    »Total verrückt!« Heftig
schüttelte Ferrell den Kopf. »Niemand kann das
Geschäft ohne meine Zustimmung abschließen. Ich beabsichtige nicht, den Film zu
vollenden, jedenfalls nicht in Zusammenarbeit mit Lessinger und seinen Partnern. Das wäre ja, als würde man ein Geschäft mit der Mafia
machen und auf glückliche Heimkehr hoffen.«
    »Meinen Sie Blair?« half ich
nach.
    »Sie liegen gottverdammt
richtig, ich meine Blair«, fauchte er. »Wissen Sie, wie er zu seinem Geld
gekommen ist?«
    »Nein.«
    »Das weiß auch sonst niemand.
Jedenfalls ist es dreckiges Geld, das steht fest. Kennen Sie den Gorilla, den
er immer mit sich herumschleppt?«
    »Jake?«
    »Jawohl, den!« sagte er
verbittert. »Dieser Kerl jagt mir eine Gänsehaut ein, wissen Sie das?«
    »Ich glaub’s Ihnen ja«, antwortete ich. »Haben Sie jemals einen Mann namens Mike Rawlins kennengelernt?«
    »Glaube ich nicht.« Er musterte
mich mißtrauisch. »Warum? Ist er

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