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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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Sängerin von Evermore gab sie sich selbstsicher und energisch, aber Ravyn Black war genau so eine Kunstfigur wie Max Savage. Oder Candy Cane.
    Ravyn Black hatte spontan voller Inbrunst einen ihrer Songs gesungen, zusammen mit ihm Folienkartoffeln gegessen und sich anschließend noch ein Stück Zitronenkuchen bestellt. Das kam ihm alles etwas absurd vor.
    Alles, worüber er in seiner Kolumne als Max Savage berichtete und was dann spätabends in den Nachrichten unter seinem Namen im Fernsehen gesendet wurde, war nur die Oberfläche. Die Wahrheit lag immer tiefer darunter, und niemand wollte, dass diese Schichten ans Licht der Öffentlichkeit kamen.
    Während Brenna weitersprach und er ab und zu nachhakte, musste er immer wieder an Candy denken. Was war es wohl, was Candy Cane zu verbergen versuchte?
    Wieso trat sie in diesen Kostümen auf und verbarg sich hinter dieser Kunstfigur? War das nur Show, damit es zum Thema des Romantikhotels passte? Oder ging es ihr darum, ihre wahre Identität zu verheimlichen? Caleb wusste, wieso er nicht zugab, wer er wirklich war, aber Candy steckte schließlich nicht in seiner Lage.
    Sie trat auf einer kleinen Bühne auf, und ihr Publikum bestand aus Liebespaaren, die ihr nur einen geringen Teil ihrer Aufmerksamkeit schenkten. Wollte sie nur ihr Privatleben schützen? Ging es um die Person, die sie im Alltag in Mistletoe war? Oder steckte mehr dahinter? Gab es in ihrer Vergangenheit auch Schmerzvolles, das niemand erfahren sollte? Genau wie bei Brenna?
    „War’s das?“
    „Eines noch.“ Caleb zwang sich, nicht mehr an Candy zu denken, sondern konzentrierte sich auf die Frau mit den unterschiedlichen Identitäten, die vor ihm saß. Er stieß in die Wunde, obwohl er wusste, dass das Thema tabu war, denn als Journalist war er dazu verpflichtet. Er wollte die ganze Geschichte erzählen und dafür alle Details erfahren. „Was ist zwischen Ihnen und Ihrer Mutter vorgefallen?“
    Brenna erstarrte. „Ich sagte Ihnen doch bereits, nicht weiter auf dieses Thema einzugehen.“
    „Ich weiß. Trotzdem will ich es wissen.“
    Sie stand auf, hob ihre Serviette vom Boden auf und warf sie auf den Tisch. „Dann müssen Sie lernen, Ihre Neugier zu beherrschen.“
    Schon bald werde ich mit den ewigen Fragen aufhören, dachte er, aber diese eine Geschichte muss ich noch erzählen. „Wird Ihre Familie auch zur Hochzeit kommen?“
    Als Antwort hob sie im Weggehen nur den Mittelfinger.
    „Wer ist da?“
    Miranda stand in ihrer Garderobe, als es an der Tür klopfte. Sie hatte ihre Perücke noch nicht aufgesetzt, trug noch Brille und Freizeithose und wollte nicht riskieren, dass Caleb sie jetzt sah, nachdem sie sich gestern Nacht so große Mühe gegeben hatte, ihr Inkognito zu wahren.
    „Ich bin’s. Patrice.“
    Ein Glück. „Komm rein, Süße.“
    Alans Frau kam herein und prüfte, ob die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war. Miranda fiel es auf, doch sie sagte nichts dazu. Offenbar wollte Patrice ganz ungestört mit ihr sprechen.
    Patrice trug ihr langes schwarzes Haar zu einem Zopf geflochten über der Schulter. Sie hatte Lederstiefel an, eine ausgeblichene Jeans und einen schwarzgrün gemusterten Pullover. Diese Kluft war für sie genauso eine Uniform wie das, was sie als Mitglied der Skiwacht auf der Piste trug.
    „Was tust du hier noch so spät am Abend?“ Miranda bemerkte, dass ihre Freundin, die sich neben sie auf die Bank vor dem Schminktisch setzte, leicht rot wurde.
    Aus großen Augen sah Patrice sie an. „Erzähl mir von diesem aufregenden Mann. Ich will alles hören, jedes Detail. Während meiner Schicht ist absolut nichts passiert. Keine Lawine, kein Unfall, kein Rettungseinsatz, kein verschollener Skifahrer.“
    Tratsch! Einerseits der Fluch, den Miranda nicht loswurde, andererseits immer wieder ein großer Spaß zwischen Freundinnen, bei dem Miranda gern, wenn auch meist mit schlechtem Gewissen, mitmachte. „Wer hat gepetzt? Alan oder Corinne?“
    „Ehrlich gesagt beide. Aber Corinne wusste nicht genug, um es richtig darzustellen, und Alan bekommt als Mann ohnehin nicht mit, was wichtig ist.“ Lachend stieß Patrice Miranda gegen die Schulter. „Und? Du weißt, auf welche Details es mir ankommt, stimmt’s?“
    Im Spiegel sah Miranda ihr in die Augen. „Leider gibt es gar nicht viel zu berichten. Ich habe ihn während meines Auftritts geküsst, und …“
    „Du hast was?“ Fassungslos erwiderte Patrice ihren Blick.
    Aufstöhnend nickte Miranda. „Es war wirklich

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