Sex oder Schokolade
Decke", schlug Marjorie vor.
„Rührschüsseln."
„Handtücher, Taschentücher. Badeöl."
„Wartet, wartet." Sabrina musste fast lachen. Ihre Schwester dachte nur an Bequemlichkeit, Kit nur an die Küche.
„Das kannst du allein gar nicht alles tragen", stellte er fest. „Ich komme mit dir."
Marjorie reichte die Schokolade herum.
Sabrina konnte das Zeug jetzt schon nicht mehr sehen, aber ihre Schwester drängte sie immer weiter, und auch dieses Mal nahm sie ein Stück und biss ab, während sie schrieb.
„Das kann ich sowieso nicht alles auf einmal kaufen."
„Die Nahrung ist das Wichtigste." Kit winkte ab, als Marjorie ihm die Schokolade hinhielt. „Irgendetwas außer Schokolade."
„Wenn es nach ihr ginge, würde Sabrina nur mit zwei Orangen, einem Brot, Erdnussbutter und Mineralwasser zurückkommen." Marjorie seufzte. „Vielleicht sollte ich mitgehen und dir beim Einkaufen helfen."
„O bitte! Ich bin doch kein Baby mehr. Danke, aber ich komme wirklich allein zurecht."
Marjorie beugte sich zu ihr und flüsterte: „Hoffentlich bleibt das auch so."
Sabrina flüsterte zurück: „Ich bin mit Schokolade vollgestopft, mach dir also keine Sorgen."
„Du bist erwachsen." Marjorie stand auf, und auch Kit erhob sich. „Dann will ich mich mal wieder um die Bauarbeiten an meinem Candyshop kümmern." Sie gab Kit die Hand. „War nett, Sie wieder zu sehen, Kit. Danke, dass Sie Sabrina geholfen haben."
„Soll ich runtergehen und Ihnen ein Taxi rufen?" bot er an.
„Das wäre riesig nett. Ich komme sofort nach, sobald ich meinen Kram zusammen habe."
„Eimer und Wischmopp nehme ich schon mal mit."
Sabrina blickte Kit nach. In dem T-Shirt und der Jeans sah er männlich und muskulös aus und so entspannt, wie sie ihn im Restaurant noch nie erlebt hatte. Das Haar im Nacken war leicht feucht, und er kam Sabrina ungeheuer sexy vor.
„Mir gefällt es nicht, wie du ihn ansiehst." Den Besen in der Hand, stand Marjorie an der Tür. Die Putzmittel hatte sie am Rand der Spüle aufgestellt. „Wenn du einen Löffel hättest, würdest du den Kerl aufessen."
Sabrina wischte sich über die Stirn. „Hör schon auf. Wie soll mir denn nach all der Schokolade der Sinn nach einem Mann stehen?"
Schulterzuckend blickte Marjorie zur Treppe. „Ich mache dir keinen Vorwurf. Er sieht wirklich klasse aus, und ich glaube, er wäre sehr gut für dich."
„Gut für mich", wiederholte Sabrina empört.
„Aber versuch trotzdem, ihm zu widerstehen, ja? Wenn du so weitermachst wie früher, wohnst du schon nächsten Monat sonst wo. Das wäre sehr schade, denn ich freue mich richtig darauf, dich jetzt öfter zu sehen."
„Danke." Sabrina zog ihre Schwester in die Arme. „Ich freu mich auch."
„Von heute an solltest du dich von Kit fern halten."
„Wieso hast du ihn dann zu deiner Eröffnungsfeier eingeladen?"
„Das weiß ich nicht. Vielleicht wollte ich dich ärgern. Der Ring gefällt mir sehr gut, musst du wissen."
„Das ist gemein."
„Du darfst ihn ja weiter sehen. Du kannst sogar mit ihm ausgehen. Nur schlafen darfst du nicht mit ihm."
„Aber er ist so ... verlockend."
„Begnüg dich mit der Schokolade. Am besten isst du jetzt gleich noch ein Stück."
Sabrina würgte. Die ersten Stücke hatten ihr tatsächlich noch geschmeckt, und sie hatte sich sogar wohl gefühlt. Aber ihr Interesse nach Kit wurde dadurch nicht gedämpft. Nach dem fünften Stück war ihr leicht übel geworden, und dadurch hatte auch ihr Verlangen etwas nachgelassen.
„Marjorie, ich glaube, dass dein Plan nicht funktioniert."
Marjorie gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Es ist ja nicht für immer." Sie drückte Sabrina noch einmal. „Verzicht ist gut für die Seele. Und Schokolade stillt jedes Verlangen."
„Wer hat das denn behauptet?" rief Sabrina ihrer Schwester nach. „Gandhi? Mutter Teresa? Ich bin keine Heilige."
3. KAPITEL
„Siehst du, wie reif sie ist?" Kit roch an der Tomate und warf sie dann Sabrina zu. „Du musst dran riechen. Da denkst du gleich, du stehst mitten in einem Gemüsegarten."
Sabrina schnupperte an der Tomate. Kit hatte Recht. Sie dachte sofort an den zugewachsenen Gemüsegarten, den ihr Vater zwischen den makellosen Blumenbeeten ihrer Mutter angelegt hatte. Sie schloss die Augen und war wieder das kleine Mädchen mit Zöpfen. Die Knie taten ihr weh, weil sie mit dem Skateboard gestürzt war, und aus dem Haus drangen laute Stimmen ...
Hm. Sie biss in die reife Tomate, und der Saft
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