Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
Eiskrem«, sagte Daniel kopfnickend. »Wo ist die Kirsche?«
»Manchmal zieht der Wodka sie nach unten. Dann musst du nach ihr tauchen.«
Er grinste wie ein Schuljunge. »Ich soll nach einer Kirsche tauchen? Es gibt nichts Schöneres.«
»Du hast nur schmutzige Gedanken im Kopf«, sagte sie glücklich und küsste ihn auf die vom Snowball gesüßten Lippen. Er stellte sein Glas auf den Nachttisch und gab sich weiteren Küssen hin.
So war es doch viel besser. Besser, als sich zu sorgen, wie man ein Bücherregal aufstellt oder wie man sich in hohen Absätzen bewegt. Es war ihr egal, ob sie kochen konnte. Sie konnte einen scharfen Snowball mixen, eine Dokumentation abliefern, sich betrinken und Daniel vögeln, bis er vor Lust erbebte. Das war genug, mehr war nicht nötig.
»Du bist wirklich lieber hier mit mir zusammen, statt zur Filmpremiere im West End zu gehen?«, fragte Daniel ernst.
»Aber ganz sicher. Ich weiß ja nicht einmal, um was es in dem Film geht.«
Er löste sich von ihr und langte übers Bett, weil er einen Joint drehen wollte. Die Haut seines Rückens war glatt und hatte noch Spuren von seiner Sommer-Surf-Bräune. Mitten in einem Londoner Winter, in dem jeder schlecht wie sonst nie aussah, schaffte es Daniel, immer noch gesund zu wirken. In der Nacht hatte sie aus Versehen mit einem Fingernagel seinen Rücken geratscht, und außerdem hatte er seine Knie auf dem Teppich wund gescheuert.
»Ich dachte, es wäre eine romantische Komödie«, sagte er und rollte wie ein Profi. »Irgendeine Sekretärin mit einem Liebesleben wie in einer Betonmaschine.«
Er saugte an seinem Joint und runzelte die Stirn. Santosh hatte den Nachrichtensender an, und die Bilder huschten über Daniels Gesicht. Die erste Neuigkeit des Tages war, dass ein konservativer Politiker in die falsche Kasse gegriffen hatte und sofort abgesetzt worden war.
»Hm«, machte Daniel. »Ich hab ja was für Zen übrig. Aber Politik passt nicht zu Zen, was?«
»Zen?« Santosh lachte und leerte ihr Glas. »Himmel, nein. Wenn du Zen willst, dann brauchst du Siddhartha und nicht Machiavelli. Die liegen Welten auseinander.«
»Das meine ich ja. Ich glaube, ich ziehe Zen vor. Das ist wie Surfen. Wenn du auf der großen Welle reiten willst, musst du dich ihr ergeben. Du bist auf dich allein gestellt, und du kannst nicht immer vorausschauen, was die Welle tun wird. Du musst sie auf dich zurollen lassen. Und das ist wie Zen.«
»Zen und die Kunst, dich auf dem Surfbrett zu halten?«
»Warum nicht? Ich habe mein Examen in Geschäftsstudien mit sehr gut abgeschlossen. Viele Leute, die dümmer sind als ich, haben ihr eigenes Geschäft eröffnet und fahren gut damit. Ich würde gern eine Surfschule aufmachen, und als Zubrot würde ich Kurse in Philosophie anbieten. In Cornwall würde das wie eine Bombe einschlagen, sage ich dir. Es gibt genug Verrückte in Cornwall. In London muss man lange suchen, bis man einen Verrückten gefunden hat.«
»In der großen Stadt will jeder schön und einzigartig wie eine Schneeflocke sein.«
»Ja, aber das gelingt ihnen nicht«, sagte Daniel und reichte ihr den Joint. »Fünfundneunzig Prozent von ihnen sind nur Wichser, die sich interessant machen wollen. Wenn du aber nach Cornwall gehst, versuchen die Leute nicht interessant zu sein - sie sind nur meschugge, weil das dazugehört. Sie nehmen es auch als selbstverständlich hin, dass jeder sich für Zen-Buddhismus interessiert oder für die Legenden über König Arthur oder dass er Lamas züchtet und Elfen unten im Garten sieht. Du würdest gut in diese Gesellschaft passen.«
»Ich würde dahin passen?«, fragte sie, und ihr Magen machte einen kleinen Sprung.
»Ja«, antwortete er. »Du arbeitest freiberuflich, deshalb ist es egal, wo du wohnst.«
Santosh konnte kaum glauben, was sie hörte, und ihr Verstand wurde noch weiter getestet, als ein Teil ihres Gehirns ihr sagte, dass ihr die Idee gefiel. »Warte - du fragst mich, ob ich mit dir nach Cornwall komme, um eine Zen-Surfschule zu eröffnen?«
»So ungefähr«, sagte er und sah sie hoffnungsfroh an. »Was hältst du davon?«
»Wie lange denkst du schon darüber nach, Daniel?«
»Noch nicht lange. Es ist nur eine Idee. Wir können doch Ideen haben, oder?«
»Ja«, sagte sie und versuchte, nicht wie eine Idiotin zu grinsen. »Ideen sind gut. Erst recht fröhliche Ideen. Wir müssen noch eine Zeit darüber nachdenken, aber ja, es ist eine Idee.«
Es war eine gute Idee. Wenn du anfängst, lieber in
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