Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
Kriegsgebieten zu leben als in London, wurde es höchste Zeit, der gottverdammten Stadt den Rücken zu kehren und dich irgendwo niederzulassen, wo der Stress dich nicht in ein frühes Grab brachte.
»Du musst mir das Surfen beibringen.«
»Klar. Du brauchst einen Kälteschutzanzug. Ich helfe dir hinein. Habe ich dir schon gesagt, dass ich auf Gummi stehe?«
Santosh lachte, aber dann wurden sie unterbrochen von einer ›Nachricht unserer Show-Reporterin von der Premiere des Films‹. Sie musste ins Mikrophon schreien, um das Kreischen der Fans zu überbieten und das Klicken der Kameraklappen.
»Ja, hallo, Alicia - wir sind hier am Leicester Square, wo die Londoner Premiere von Single Girl stattfindet.«
»Ein inspirierender Titel«, sagte Santosh. »Ich kann nicht glauben, dass Stephanie sich noch das Brot der späten Jahre verdient.«
»Kennst du sie?«
»Ja, natürlich. Gute Klatschkolumnistin. Knapp über Analphabet, Gehirn wie eine Amöbe, aber sie kennt keinen Schluckreiz.«
Stephanie Hayes hatte die Stadt bei den Hörnern gepackt, dazu hatte sie eine künstliche Bräune und von der Sonne geküsste Strähnchen gebraucht, um so auszusehen, als verbrächte sie den Sommer im Cap Ferat, statt eine nächtliche Existenz als Paparazzi zu fristen. Sie war weder schön noch überzeugend.
Sie nickte und lächelte, als Alicia, die Moderatorin im Studio, ein paar Fragen stellte.
»Ja, das trifft zu, Alicia, wir erwarten jeden Moment die Stars. Der Film und seine Premiere haben für eine Menge Wirbel gesorgt, wie du auch schon am Auftrieb der Stars sehen kannst.«
Hinter ihr liefen die Leute zum roten Teppich. Ein Pin-up-Mädchen posierte mit Schmollmund für die Kamera; ihr Kleidchen entblößte mehr, als es verhüllte; unwahrscheinliche Brüste und aufgeblasene Lippen.
Es gab ein prächtiges Blitzlichtgewitter, während das Pin-up-Mädchen die Aufmerksamkeit schleckte wie eine Katze die Milch. Aber Santosh fiel auf, dass die Kameras gar nicht auf das Mädchen gerichtet waren. Irgendwann begriff sie das auch, und ihr Gesicht ging über in kindische Verdrießlichkeit. Die Blitzlichter wurden für andere gezündet - Sarah Riley schritt über den roten Teppich.
»Oh, mein Gott«, stöhnte Daniel. »Diese Titten ...«
Sarah hatte bestimmt zehn Kilo verloren und eine Körbchengröße oder zwei zugelegt. Sie sah wie auf Hochglanz aufgezogen aus, recht attraktiv. Bis sie den Mund aufmachte. Stephanie griff sie und war sicher, dass sie ein Interview von einem drittklassigen Promi wie Sarah erhielt.
»Sarah! Sarah!«
»'allo«, sagte Sarah, winkte in die Kamera und grinste wie eine Wahnsinnige. »Ist alles gut?«
»Sarah, Sie sehen phantastisch aus! Was haben Sie mit sich angestellt?«
»Brüste größer, Lippen dicker und einen Monat nichts gegessen außer pürierter Sellerie«, zählte Santosh auf.
»Nun, Steph«, sagte Sarah kichernd mit einer falschen Vertraulichkeit, »als alleinstehendes Mädchen bleibt dir mehr Zeit, dein Aussehen so zu verändern, dass die Männer sehen, was sie verpassen.«
Daniel schüttelte sich. »Bitte nicht, Sarah.«
»Gibt es denn einen Neuen in Ihrem Leben, Sarah?«
Sarah zerrte James ins Bild. Er trug ihr Cape und sah schmollend aus und entsprechend gelangweilt, aber in seinem schwarzen Smoking sah er umwerfend aus.
Santoshs Mund klappte auf. »Oh, mein Gott«, rief sie und langte nach dem Telefon. Dies war nicht Teil des Plans. James sollte an der Seite einer Berühmtheit in die Welt der Promis eingeführt werden, nicht als Gigolo einer talentlosen Zicke aus einer Reality Show.
»Nun, das ist nichts Ernstes«, sagte Sarah. »Wir sind nur Freunde, nicht wahr, James?«
»Sind wir?«, fragte James und sah aus, als wäre er durch irgendwas abgelenkt. Er wandte sich schnell an Stephanie und sagte in die Kameras: »Ja, wir sind nur gute Freunde.« Er brachte es fertig, die Worte mit sarkastischem Gift zu überziehen, was unter den Umständen durchaus verständlich war.
Das nächste Blitzlichtgewitter brach herein, und dann setzte ein Kreischen ein, so laut, dass Stephanie sie in der Erwartung eines bekannteren Stars nach vorne wegdrückte. Die Schreie und Blitzlichter verkündeten die Ankunft von Fred Hill. Sehr verdächtig, dass er allein kam.
Er trug keinen Smoking. Stattdessen Jeans, die am hageren Hintern kaum Halt fanden. Er sah gelangweilt aus und schien unter Strom zu stehen, aber er schaffte es immer noch, absolut fotogen für die Kameras zu posieren. Nach Sarahs
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