Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
voller Zorn.
Claire drehte sich um und schaute ihn an, ernsthaft verunsichert. Die Hexe war so auf sich fixiert, dass sie nicht einmal wusste, warum er so zornig war, dachte James. Es war Zeit, dass sie es erfuhr.
»Was ist denn los mit dir?«, fragte sie.
»Was glaubst du?«, rief James. »Ich bin also ein absoluter Albtraum? Dabei hast du seit gestern Abend nichts anderes getan, als deinen verdammten PR-Coup zu feiern und dass alles so eingetroffen ist, wie du es geplant hattest. Aber du hättest keinen Coup, wenn ich nicht wäre. Und trotzdem hast du keine vier Worte mit mir geredet!«
Claire blinzelte ungläubig und langte nach ihren Zigaretten. »James, du bist berühmt, du Idiot. Ist es nicht das, was du wolltest?«
»Darum geht es doch nicht!«, rief James. »Ich weiß, dass es um dein großes gesellschaftliches Experiment geht, aber du könntest wirklich mal fünf Minuten aufhören, dich selbst zu beweihräuchern, und dich daran erinnern, dass ich auch Gefühle habe, dass ich ein Mensch bin.«
Claire starrte zur Decke und stöhnte. »Soll ich dir einen Glückwunschbrief schicken und dir zu deiner DNA-Struktur gratulieren? Darling, werde erwachsen.«
James schüttelte den Kopf und hielt sich nur mühsam zurück, die ganze Tastatur nach ihr zu werfen. »Wieder begreifst du nicht, um was es geht.«
»Ich kann nicht begreifen, um was es geht, wenn du mich mit Hardware bewirfst und mich anschreist. Wenn mir nach Hysterie zumute ist, rufe ich Justin an. Dich habe ich für einen rationalen Menschen gehalten.«
»Ich bin ein menschliches Wesen!«, schrie James, den Tränen nahe. »Darum geht es mir doch, du blöde Kuh! Seit Tagen habe ich nicht mehr richtig geschlafen. Du hast mir gesagt, was ich zu tun habe, dahin zu gehen, das anzuziehen, das unter keinen Umständen anzuziehen ... ach, ich weiß es nicht. Ich weiß ja nicht mal, wer ich bin. Jeder spricht über mich, und keiner kennt mich wirklich. Was soll ich denn jetzt tun, da ich berühmt bin? Für dich ist es jetzt vorbei, was? Du hast deine kleine Wette gewonnen, die du mit dir selbst abgeschlossen hast. Du kannst nachts gut schlafen, weil du weißt, dass du erreicht hast, was du erreichen wolltest. Aber was ist mit mir?«
»Das weiß ich nicht«, sagte Claire. »Geh einfach zu den verdammten Partys, da wirst du fotografiert, erst recht, wenn du eine Promi-Frau an deiner Seite hast.«
»Aber was kann ich tun?«
»Du bist berühmt. Du brauchst nichts mehr zu tun.«
James knirschte mit den Zähnen und hielt an sich, um nicht noch lauter zu schreien. »Oh, verdammt, ich kann nicht singen, ich kann nicht tanzen, ich kann nicht schreiben, ich kann nicht komponieren. Ich habe nichts von einem Schauspieler in mir, und ich bin auch kein Journalist wie Tosh. Was also soll ich tun?«
»Repräsentieren, in die Werbung gehen?« Claire hob die Schultern. »Wir werden schon etwas finden.«
»Ich werde schrecklich sein.«
»Die anderen sind auch nicht besser als du, Darling.«
James stellte sich ein Leben auf der Z-Liste vor, auf der die Möchtegern-Starlets und die Groupies standen, und nun konnte er seine Tränen nicht länger zurückhalten. Claire starrte ihn an, als hätte sie noch nie erlebt, dass jemand seine Emotionen so offen vor ihr ausbreitet, und James war wütend genug, um das zu glauben.
»Du bist nur müde«, sagte sie und klopfte ihm verlegen auf die Schulter. »Ich lasse ein Taxi kommen, das kann dich nach Hause bringen. Du wirst sehen, dass alles anders aussieht, wenn du eine Runde geschlafen hast.«
»Ja, gut«, sagte er. »Fein.« Sie hatte Recht. Er war erschöpft. Er war einverstanden, stieg ins Taxi ein und ließ sich nach Hause fahren. Aber auf dem Weg zu Claires Wohnung wurde ihm klar, dass er nicht einschlafen würde, dafür vibrierten seine Nerven zu stark. Dann geriet das Taxi in einen Stau, ziemlich genau auf der Höhe des Hotels, in dem er am Morgen mit Fred geschlafen hatte.
James drückte gegen die Tür des Taxis. Zu seiner Überraschung ließ sie sich öffnen. Er rannte in den Lärm des Verkehrs, der Fahrer schrie hinter ihm her, und die Meute der Presse hatte ein neues Ziel gefunden und stürzte sich auf ihn wie ein Vogelschwarm auf Brosamen. Sie kreisten ihn ein, riefen seinen Namen und fotografierten drauflos. Er erinnerte sich seines Trainings. Geh weiter, sprich nicht mit ihnen, und wenn jemand ein Mikrophon vor dein Gesicht hält, sagst du nur: Kein Kommentar.
Er schaffte es durch das kalte Getümmel draußen in die
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