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Sexualitaet mit Leib und Seele

Sexualitaet mit Leib und Seele

Titel: Sexualitaet mit Leib und Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Lang-Reeves
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nicht spricht.
    Machen Sie eine Bestandsaufnahme Ihres gemeinsamen Vokabulars, und beschließen Sie, was Sie verwenden wollen und was im Mülleimer landet. Oft sind die Ansichten darüber unterschiedlich, und es ist spannend zu erforschen, was jeder bei den einzelnen Bezeichnungen empfindet. »Vagina« und »Penis« hört sich zwar kühl, anatomisch und nicht gerade lustvoll an, ist für die meisten Paare aber akzeptabel. »Schwanz« und »Möse« sind sehr zwiespältige Worte und meist nicht angetan, um eine tiefere Ebene der Begegnung zu eröffnen.
    Einigen Sie sich auf Worte, die Sie beide mögen. Vielleicht passt es für Sie, den Wunsch nach Sex auch zu umschreiben: »Wollen wir ein bisschen kuscheln«, oder blumig zu formulieren: »Kommst du mit mir auf die Wolke«. Sie können auch ganz schlicht sagen: »Gehen wir doch miteinander ins Bett.« Derbe oder scherzhafte Anträge sind ebenfalls in Ordnung, die Wortwahl muss sich nur gut für beide anfühlen.
    Eine sehr schöne Möglichkeit, zu liebevollen oder neutra len Begriffen zu gelangen, ist, selbst welche zu erfinden oder solche zu wählen, die keine negativen Fremdenergien in sich tragen. Aus dem Tantra stammen die Bezeichnungen »Yoni« für die Vagina und »Lingam« für den Penis, die nicht nur neutral, sondern geradezu heilsam sind, da in ihnen Wertschätzung und Verehrung mitschwingt. Oder Sie kreieren mit Humor und Fantasie neue Namen. Wichtig ist allein, dass die Ausdrücke für Sie beide richtig sind und sich lustvoll anhören. Wenn Sie Ihren Genitalien Namen geben, eröffnet sich dadurch oft eine spielerische Ebene, um über Erotisches zu sprechen. Mit »Lancelot« und »Guinevere«, dem Liebespaar aus der Artussage, hat ein befreundetes Paar eine Wortwahl getroffen, die einen schmunzeln lässt, weil sie so zutreffend ist. Die beiden treten auch im Leben auf wie der Ritter und seine Königin. Andere beliebte Varianten: »Liesel« und »Lümmel«, »Jenny« und »Johnny«, »Zauberstab« und »Paradies«, »Tiger« und »Höhle« …
    Setzen Sie sich zusammen, und geben Sie der Sprachlosigkeit in Liebesdingen endgültig den Laufpass. Bringen Sie eine spielerische erotische Kommunikation in Gang, das macht Spaß und heilt. Gestalten Sie das Gespräch als Brainstorming, in dem Sie auch durcheinanderreden und frei assoziieren dürfen. Fangen Sie mit Wörtern an, die Sie kennen, und beschreiben Sie, was sie bei Ihnen auslösen:
    »Also, ich mag den Begriff ›poppen‹ überhaupt nicht. Er ist so kurz, so hart.«
    »Du willst ein weiches Wort?«
    »Ja, genau, ein weiches und … ein langes. Vielleicht so etwas wie … Simsalabim!«
    »Du meinst, wir sollen … ähm … simsalabimsen?«
    Blödeln Sie ruhig herum, und vielleicht tauchen Worte auf, bekannte oder neue, die Sie beide gern verwenden, um sich einzuladen und in der körperlichen Liebe zu verständigen.
    Lustgezwitscher und Bettgeflüster
    »Zeig’s mir, du Schlampe« – Dirty Talk, die kleinen verbalen Schweinereien, können beim Sex genauso direkt ins Lustzentrum des Gehirns funken wie die schärfste Fantasie. Aber nur, wenn Ihre erotischen Vorlieben zueinander passen wie der richtige Handschuh zur Hand. Es gibt nichts, was so wirksam abtörnt wie falsche Worte. Wenn Sie einen heißen Draht haben, genießen Sie es, aber wenn nicht, versuchen Sie es nicht krampfhaft. Für eine erfüllte Sexualität ist das geile Geflüster nicht notwendig. Viel wichtiger ist Informationsaustausch. Und zwar nicht davor und nicht danach, sondern während Sie Sex haben.
    Sich unterhalten beim Sex? Keine Angst, damit ist nicht gemeint, den Partner kurz vor dem Orgasmus daran zu erinnern, dass das Auto in die Inspektion muss. Sondern darum, sich auch mitten im Getümmel verständigen zu können. Übung braucht das schon ein bisschen. Aber es ist eine wertvolle Zutat für bewusst gestaltetes Liebemachen. Im Kern bedeutet es, dem Partner mitzuteilen, was wir gerade erleben.
    Die Kommunikation beim Sex besteht normalerweise aus Stöhnen (mehr oder weniger ehrlich), Meldungen (»Au, das tut weh!«) und Anweisungen (»Dreh dich doch mal um«). Positive Rückmeldungen beschränken sich meist auf ein vage gerauntes: »Oh, ist das geil!« Wenn Sie sich beim Sex gegenseitig mit Worten bestätigen und dies recht konkret formulieren, dann erleben Sie, dass Lernen höchst lustvoll sein kann: »Hmm, das ist fantastisch, wenn du so langsam und tief kommst.« Oder: »Boahh, ich mag das, wenn du deinen Hintern so bewegst …«

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