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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ein Tag!
    Aber - was war das?
    Aus der Ferne vernahm er aufgeregte Stimmen
und registrierte, dass schon zahllose Menschen draußen im Freien und vor allem
unten in der Bucht sein mussten, denn von dort kam der größte Lärm.
    X-RAY-3 war sofort hellwach. Er sprang aus dem
Bett, schlüpfte in seine Hose, warf einen Blick durch sein Maschendrahtfenster
und sah, wie viele Einwohner des Dorfes von Tatakoto hinunter an den Strand
liefen, wie Kinder wild gestikulierten.
    Der ganze Ort schien auf den Beinen.
    Da musste etwas passiert sein.
    Der Morgen begann für Larry Brent mit
einem Paukenschlag.
    Der Amerikaner lief auf die breite
staubige Hauptstraße.
    Von der Bucht unten kam Tanio.
    Larry lief auf Tanio zu, der so in Gedanken
versunken war, dass er den PSA-Agenten gar nicht sah.
    »Was ist denn los, Tanio? Warum bist
du so aufgeregt ?«
    »Ah - Monsieur Brent! Ich komme unten, von der
Bucht .« Er war ganz außer Atem und deutete nach
hinten.
    »Dass du nicht von der anderen Seite der Insel
kommst, kann ich mir denken«, entgegnete X-RAY-3 trocken.
    »Was ist denn los, unten an der Bucht ?«
    »Das ganze Dorf ist ja auf den Beinen ?«
    »Stellen Sie sich vor, Monsieur Rochard ein
Gast unseres Hauses einer aus dem Dorf hat ihn vor wenigen Minuten gefunden...«
    »Gefunden?« Larry Brent hakte sofort nach. Das
war typisch Tanio. Er fing einen Satz an, ohne ihn dann zu Ende zu sprechen.
    Der Eingeborene wollte weiterlaufen.
Doch Larry Brent hielt ihn am Arm fest.
    »Nur langsam. Das interessiert mich .«
    »Was ist mit Monsieur Rochard? Wieso hat man
ihn - gefunden? Ist er verletzt? Ohnmächtig geworden? Oder - tot?«
    »Wir... niemand weiß es bis jetzt« entgegnete
Tanio atemlos. »Die Polizei... ist auch schon da... Man wird bestimmt bald
wissen, was los ist .«
    Larry Brent ließ Tanio los, als dessen Mutter
an der Eingangstür des Hauses erschien.
    Ashelma war eine Frau, deren Alter man
nur schwer schätzen konnte.
    Obwohl ihr Gesicht voller Runzeln und Falten
war, die Haut trocken und verknittert, war die Farbe ihres Haares schwarz, und
keine einzige graue Strähne zeigte sich darin.
    Sie trug ein ausgebleichtes Gewand, das mal
rot gewesen war, aber jetzt nur noch einen Schimmer dieser Farbe aufwies. Das
Kleidungsstück erinnerte entfernt an den Sari einer Inderin, schien nur nicht
so farbenprächtig und kostbar. Es war ein einfacher Baumwollstoff, den Ashelma
selbst gewebt hatte.
    Die Besitzerin des Hauses, in das X-RAY-3 sich
einquartiert hatte, stand hochaufgerichtet neben der aufgeschütteten Terrasse
und starrte über die Blütenbüsche hinunter zur Bucht, wo eine beträchtliche
Menschenansammlung entstanden war.
    Ashelma war schlank, von geradem Wuchs und für
eine Eingeborenenfrau erstaunlich groß. Sie hatte fast europäische Körpermaße.
    »Was ist denn los, Tanio ?« sprach sie ihren jüngsten Sohn mit klarer Stimme an.
    Tanio erzählte ihr, was er inzwischen
erfahren und selbst gesehen hatte.
    Larry Brent lief schon los. Er eilte den Weg
nach unten, den er bereits in der letzten Nacht gegangen war, und mischte sich
unter die Menschen, die sich unten am Ufer der Bucht eingefunden hatten.
    Außer den Eingeborenen, die die Mehrzahl der
Anwesenden stellten, hielten sich auch einige Europäer - hauptsächlich
Franzosen - auf.
    Zwei Dorfpolizisten in ihrer khakifarbenen
Uniformen versuchten die Neugierigen zurückzudrängen, während ein Eingeborener
im weißen Kittel am Boden neben einer reglos ausgestreckten Gestalt kniete, den
Puls fühlte und den Brustkorb abhorchte.
    X-RAY-3 bahnte sich einen Weg durch die Menge
und sah Pierre Rochard - kräftig, von gepflegtem Äußeren, mit einer großen, leicht
gebogenen Nase, dicken Augenbrauen und dichtem, gewelltem, grauem Haar, das
seinem Gesicht noch mehr Ausdruck verlieh - am Boden liegen.
    »Lebt er noch ?« fragte Larry.
    Der Arzt warf ihm aus dunklen Augen
einen kurzen Blick zu und nickte. »Ja.«
    Mit diesen Worten griff er in die Basttasche,
die er bei sich trug, in der sich ein Einsatz befand mit verschiedenen
Medikamenten und Ampullen.
    Vor Brents Augen zog er eine Spritze
auf.
    Einige Jugendliche und Erwachsene, die
offensichtlich das Interesse an dem Vorfall verloren hatten, tummelten sich im
Wasser. Während der Arzt die Nadel in Rochards Vene stach, hörte man lautes
Kinderlachen und -schreien aus dem Wasser.
    »Was hat er? Wie ist er in diesen Zustand
gekommen ?« interessierte sich Larry Brent.
    »Sind Sie mit ihm befreundet ?« musste er sich die

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