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SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

Titel: SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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rauchte
Bingham nachdenklich und genußvoll eine Zigarette. Er stand am Fenster und
blickte auf das terrassenförmig am Berghang klebende Dorf, das nur aus wenigen,
alten Häusern bestand. Alles lag still und verlassen vor ihm, daß man den
Eindruck hatte, nur er wäre der einzige Mensch weit und breit.
    Kerzengerade führte die schmutzige Straße
mitten durch den Ort.
    Ein schwaches Lächeln umspielte Binghams
Lippen, als er den Eingang der Herberge beobachtete, in der er Unterkunft
gefunden hatte.
    Dort unten stand sein Wagen. Kaum sichtbar
hob er sich von der dunklen Straße ab.
    Es war das einzige Fahrzeug in Llandrindod
Pikky.
    Bei seiner Ankunft hatte Bingham kein anderes
motorisiertes Fahrzeug gesehen. Die Menschen dieser winzigen Ortschaft schienen
Fremden gegenüber sehr reserviert zu sein.
    Am späten Nachmittag war er in Llandrindod
Pikky eingetroffen - hatte aber bis zur Stunde außer dem Wirt keinen Menschen
getroffen.
    Das vergammelte Gasthaus, das er aufsuchte,
um Elron Plumrose kennenzulernen, schien von den Bewohnern nicht in Anspruch
genommen zu werden.
    Ob es damit zusammenhing, daß er sich in der
Herberge aufhielt?
    Auf eine diesbezügliche Frage hatte Plumrose
keine eindeutige Antwort gegeben.
    Bingham hatte wissen wollen, ob mit den
Bewohnern vielleicht irgend etwas nicht in Ordnung war.
    Auch dieser Frage war Plumrose ausgewichen.
Der Mann am Fenster warf einen raschen Blick auf das Zifferblatt seiner
Armbanduhr.
    Es war zwei Uhr nachts.
    Zeit zum Aufbruch. Wenn er pünktlich in der
Höhle sein wollte, mußte er jetzt gehen. Um fünf Uhr begann es zu dämmern.
Genau drei Stunden brauchte er, um in der geheimnisvollen Höhle der Druiden
anzukommen.
    Am frühen Nachmittag, unmittelbar nach seiner
Ankunft schon, hatte er sich mit dem Weg vertraut gemacht. Er hatte sogar den
Höhleneingang in Augenschein genommen.
    In diesen Dingen war er eigen.
    Wenn er meinte, etwas als richtig erkannt zu
haben, unterließ er auch nach Möglichkeit jeden Fehler, der ihm einen Nachteil
bringen oder ihn gar ins Verderben führen konnte.
    ’Die Höhle der Druiden’ - das war mehr als
nur eine zufällige oder klangvolle Namensgebung.
    Mit der ’Höhle der Druiden’ hatte es seine
besondere Bewandtnis.
    In einem alten Buch, in dem Stuart Bingham
zufällig auf dem Flohmarkt blätterte, waren merkwürdige Geschichten aus aller
Welt zusammengetragen. Die Schrift war über hundertfünfzig Jahre alt, der
Herausgeber tot, und der Verlag existierte ebenfalls schon lange nicht mehr, so
daß nicht nachzuprüfen war, inwieweit das Geschriebene authentisch war.
    Der Herausgeber hatte geheimnisvolle
Abenteuergeschichten aus aller Welt zusammengetragen und Orte angegeben mit
vermuteten Piratenschätzen oder Verstecken der letzten Maya- und Aztekenkönige,
die vor den anrückenden Spaniern ihre Kostbarkeiten wegschafften.
    In der Sammlung war auch die ’Höhle der
Druiden’ erwähnt.
    Der unbekannte Autor teilte seinen Lesern in
Form eines Tagebuchs mit, daß er zufällig durch Llandrindod Pikky gekommen sei
und dort eine Nacht im Gasthaus Plumrose verbrachte.
    Dieser Plumrose erzählte ihm bei Kerzenschein
eine sonderbare Geschichte.
    Der Geist der Druiden, die sich einst in
dieser Gegend aufhielten, sei auch heute noch wirksam, erfuhr er. ..
Unbeschreibliche Rituale, Totenbeschwörungen und schwarzmagische Handlungen
seien die Regel gewesen, um die Geister der Finsternis aus ihren Verstecken zu
locken und die Priester mit Macht zu versehen.
    Sie erfüllten jede Forderung. Ihnen bedeutete
ein Menschenleben nichts.
    Sie sprengten die Grenzen zum Diesseits und
rissen die physikalischen Schranken nieder, die für ihre menschlichen Körper
aus Fleisch und Blut bestanden.
    Der unbekannte Autor nannte Dinge beim Namen,
die heute allgemein unter dem Begriff ’parapsychologische Phänomene’ fast an
der Tagesordnung waren.
    Die Druiden sollten sich, ohne dieses Gebiet
um ihre Zauberhöhle zu verlassen, aus allen Teilen der Welt Kostbarkeiten und
Schätze zusammengetragen haben, die nur mit dem Wort märchenhaft zu beschreiben
waren.
    Den Einwohnern von Llandrindod Pikky nahmen
die Druiden das Versprechen ab, nie über die Reichtümer zu sprechen die sie in
der Höhle ansammelten.
    Wenn es auch nur ein einziger wagte, eine
diesbezügliche Bemerkung zu machen - falle das ganze Dorf einem unheimlichen
Fluch zum Opfer.
    Jenes Gerücht schaffte sich Raum. Es war dazu
gekommen, daß Außenstehende von dem ungeheuren Reichtum der

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