SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt
Braut Luzifers ist zurückgekommen. In dieser
Nacht wird sich die
Schrift Sir Anthonys erfüllen ...«
*
»Die Zeit drängt. Ehe du zum Helikopter gehumpelt
bist, kann es für den Taxifahrer zu spät sein .. .«
Larry Brent machte kurzen Prozess. Bis Iwan
Kunaritschew eine Abwehrbewegung machen konnte, warf sich Larry Brent seinen
großen, starken Freund über die Schulter und eilte über den steinigen Boden auf
den Helikopter zu.
X-RAY-3 setzte den Russen auf den ersten Außensitz,
der absichtlich freigehalten worden war und schlug ihm auf die Schulter.
»Dann mach's gut, mein Sohn«, sagte er fröhlich. »Ich
hoffe, die Reise bekommt dir. Es ist nicht weit, du wirst's schon durchstehen. Wenn etwas sein sollte, dann sprich' mit dem Piloten. Der
zeigt dir, wo die Notbremse sitzt...«
»Danke für den Ratschlag, Daddy! - Um die Maschine
droben auf der Straße kümmerst du dich bitte, okay? Ich habe versprochen, sie
rechtzeitig zurückzubringen ...«
Iwan erklärte X-RAY-3 noch, wo der Parkplatz sich
befand, auf dem die Jugendlichen eines Motorradclubs ihr Picknick einnahmen.
»Wird erledigt. Du kannst dich darauf verlassen...«
Larry warf einen letzten Blick auf den anderen
Passagier, der mit dem Unheimlichen konfrontiert worden war. Der Taxifahrer
wirkte nachdenklich, aber nicht abwesend. Er reagierte normal, wenn man ihn
ansprach. Gerade das Normale aber konnte die Maske sein.
Dr. Mathews jedenfalls machte keinen zufriedenen
Eindruck. Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Doch Menschenkennern wie
Larry Brent und Iwan Kunaritschew machte niemand so schnell etwas vor.
Dann wurde die Tür zugeschoben.
Gleich darauf stieg der Helikopter mit knatternden
Rotoren in die Höhe. Larry lief geduckt zur Seite weg. Der Luftdruck zerzauste
seine Haare, das Wasser der nahen See wurde hauchfein aufgewirbelt und ein
nasser Schleier wehte Brent mitten ins Gesicht.
Weiter vorn stand die charmante Schwedin und sprach
mit den Polizisten. Als Larry zurückkehrte, war das Notwendigste erklärt.
Begreifen konnte es niemand.
X-RAY-3 fuhr mit einem Sergeant zu einem der
Streifenwagen zurück, von wo aus er ein Telefongespräch über die Vermittlungszentrale
des Reviers mit Übersee führte.
Larry Brent ließ sich mit Inspektor Hopkins in Exeter verbinden.
Der Engländer war erfreut, als er Brents Stimme
vernahm.
Die beiden Männer hatten sich in der Sache Sir Anthony
Frederic kennengelernt. Der alte Henker hatte Menschen in sein Haus gelockt, um
sie dem Satan zu opfern.
Larry kam sofort auf das Wesentliche zu sprechen.
Er erkundigte sich nach Henry Bolsan .
Dieser Mann hatte Morna Ulbrandson seinerzeit in eine Falle gelockt, die für
die Schwedin beinahe tödlich gewesen wäre.
»Er befindet sich noch in Untersuchungshaft, Mister
Brent. Der Prozess wird vorbereitet .«
»Im Zusammenhang mit Bolsans Person sind nicht irgendwelche besonderen Vorkommnisse auf getreten ?«
»Wie meinen Sie das, Mister Bolsan ?«
»Könnte es zum Beispiel sein, dass Bolsan stunden- oder gar tageweise seine Zelle
verlassen kann ?«
»Mister Brent! Das alte Gefängnis von Exeter ist eine Festung !«
»Auch Festungen kann man verlassen« !, murmelte Larry gedankenverloren. »Wenn man über bestimmte Gaben verfügt .«
»Haben Sie denn Grund zur Annahme, dass Henry Bolsan ausgebrochen sein könnte ?«
»In den Staaten ist sein Name aufgetaucht. Er besitzt
hier seit einigen Tagen einen älteren Buick . Mit
diesem Fahrzeug wurde in dieser Nacht ein Mordversuch auf meinen Freund
unternommen .«
»Das ist ungeheuerlich. Aber Bolsan kann es unmöglich gewesen sein, auch wenn man ihm Rachegefühle unterstellt. Bolsan sitzt in seiner Zelle, und das ein paar tausend
Meilen von Ihrem Land entfernt, Mister Brent...«
»Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen ?«
»Hm - da muss ich nachdenken. Moment mal - das liegt
jetzt ungefähr eine Woche zurück .«
»In einer Woche kann viel passieren .«
»Ein Mann wie Bolsan kann
nicht spurlos verschwinden .«
»Das sage ich mir auch. Und eben deshalb will ich es
genau wissen. Ich habe eine große Bitte an Sie, Inspektor ...«
»Ich werde sie Ihnen erfüllen, wenn es in meiner Macht
steht .«
»Ich möchte, dass Sie sich selbst vergewissern, ob
Henry Bolsan noch in seiner Zelle sitzt .«
»Ich kann sofort losfahren, Mister Brent. In
spätestens zehn Minuten weiß ich es. Ich kann auch anrufen, dann weiß ich es in
einer Minute ...«
»Schauen Sie selbst nach! Ich rufe Sie in genau
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