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SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

Titel: SGK300 - Die Gedankenmörder kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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durfte.
    In der Nähe von Lichtschaltern, sinnierte er, gab es meistens auch
Türen.
    Er irrte nicht.
    Einen Meter weiter links stieß er auf die Klinke.
    Vorsichtig, unendlich langsam drückte er sie herab, um nicht
vorzeitig auf sich aufmerksam zu machen.
    Die Tür war nicht verschlossen.
    Dennoch zögerte X-RAY-7 einen weiteren Augenblick, sie zu öffnen.
    Eine makabre Vorstellung breitete sich in ihm aus.
    Wenn es noch das Flugzeug war und er eine Tür öffnete - dann würde
er ziemlich tief fallen ... Und wenn alles nur ein Traum war gab es
andererseits überhaupt keinen Grund, so übervorsichtig zu Werke zu gehen, denn
dann würde er irgendwann über kurz oder lang aufwachen und feststellen, daß er
sich nach wie vor gefesselt in einem Bett befand ...
    Er kniff sich in den Oberarm. Der Schmerz war kaum wahrnehmbar.
    Offenbar wirkten die starken Betäubungsmittel noch immer nach und
beeinflußten Hirn und Nerven.
    Er öffnete die Tür spaltbreit. Angenehmer Lichtschein drang sofort
in den Raum und ließ Kunaritschew endlich verschwommen seine Umgebung
wahrnehmen.
    Der kleine Raum erinnerte an ein mittelmäßig eingerichtetes
Hotelzimmer. Ein Schrank, ein Tisch, ein Stuhl, ein Bett.
    Es gab nur eine Duschecke, die durch einen Plastikvorhang vom
übrigen Raum getrennt war.
    In der schummrigen Atmosphäre war eines sofort zu erkennen: Der
Raum hatte kein Fenster. Durch einen kleinen quadratischen Schacht in der Decke
wurde offensichtlich für die Zufuhr von Frischluft gesorgt. Die Klimaanlage
lief jedoch im Moment nicht.
    Iwan Kunaritschew warf einen Blick hinaus.
    Vor der Tür befand sich ein langer, kahler Korridor, auf den noch
viele andere Türen mündeten.
    Der Fußboden bestand aus dunkelbraunen Keramikplatten, die Wände
waren in einem hellen Ockerton gestrichen.
    Weit und breit sah man keinen Menschen ...
    Kunaritschew lehnte die Tür hinter sich nur an und zog sie nicht
ins Schloß.
    Auf Zehenspitzen lief er an der Wand entlang zur nächsten Tür.
    Er hatte das Gefühl, im Flur eines großen, allerdings seltsamen
Hotels zu sein.
    Überall waren Türen. Sie trugen Nummern und Buchstaben. Auf der zu
seinem Zimmer beispielsweise stand die Kombination H 3.
    Nirgends gab es ein Fenster.
    Die Leuchtstoffröhren waren in die Decke eingelassen. Hier
herrschte wahrscheinlich immer die gleiche Helligkeit, so daß man nicht sagen
konnte, ob es jetzt draußen Tag oder Nacht war ...
    Die Tür vor seinem Raum trug die Aufschrift H 2.
    Er legte erst das Ohr an, ehe er es riskierte, die Klinke zu
drücken.
    Der Raum dahinter war finster und ebenso eingerichtet wie der, aus
dem er geflohen war. Auch dieses Unternehmen brachte ihn keinen Schritt weiter.
    Er wußte nicht, wo er war und was man von ihm wollte.
    Dieses eigenartige Haus erweckte ganz den Eindruck, daß es dafür
geschaffen war, viele Gäste aufzunehmen.
    Aber seltsamerweise entdeckte er keine anderen, obwohl er noch
mehrere Male hinter die Türen schaute.
    War er der einzige Mensch in diesem riesigen Gebäude? Die Frage
stellte sich ihm ganz plötzlich.
    Die Stille irritierte ihn, die Tatsache, daß man ihn allein
    gelassen hatte .
    Jeder Schritt, den er weiterging, ohne auf einen Menschen zu
stoßen oder ein Geräusch zu vernehmen, steigerte seine Verwirrung und
Nervosität.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch.
    Es erfolgte so laut und war so durchdringend, daß X-RAY-7 wie von
einem Faustschlag getroffen stehen blieb.
    Das Scheppern hörte sich an, als wäre ein Tablett, auf dem ein
Besteck lag, zu Boden gefallen.
    Drei Sekunden wartete der Russe.
    Dumpfe Stimmen erklangen, irgend jemand beschwerte sich über
etwas.
    Dann herrschte wieder Stille.
    Iwan lief los.
    Aus einem der vorderen Räume, im Gang mit der Bezeichnung »G«
drangen die Geräusche zu ihm .
    Er erreichte das Ende des Korridors, lauschte an den Türen und
öffnete schließlich eine, als er deutlich ein Atmen vernahm.
    War von hier dieses merkwürdige Geräusch gekommen?
    Kunaritschew war auf einen Zusammenstoß gefaßt und öffnete die Tür
nur wenig. Als nichts geschah, drückte er sie weiter auf.
    Dieser Raum in Korridor »G« unterschied sich insofern von denen in
Korridor »H«, daß sie weniger wohnlich ausgestattet waren - mehr
krankenhausmäßig.
    Ein Bett stand darin, von zahlreichen technischen Geräten
umstellt. Rot, grün und orange glühten kleine Lämpchen in den schwarzen,
glänzenden Apparaturen. Verschiedenfarbige Schläuche hingen wie ein bizarr
fremdartiger Himmel über dem

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