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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Tatsache, daß ein Unbekannter sie würgte und das
Gespräch mit George, der Beobachtungen und Erfahrungen mitteilte, die in
manchem ihrem eigenen Kenntnisstand widersprachen ... das alles führte zu einem
Konglomerat, das selbst voller Widersprüche steckte.
    Seltsam, daß sie ausgerechnet jetzt, wo diese
unheimlichen Traumbilder sie in Bann zogen, wo sie Beteiligte und Zuschauerin
gleichermaßen war, an eine Bemerkung des betrunkenen George denken mußte.
    Sie betraf den Reichtum Pierre Tofflaines ...
    Josephine und Pierre als Creme der
Gesellschaft? Mit großem Wagen, ledergepolstertem Cadillac? Einer dicken Brieftasche?
    Wie paßte das zu der Wohnungseinrichtung, die
Morna gesehen hatte?
    Führten die Tofflaines ein Doppelleben?
    Ihr kam es so vor, als hätten George und sie
von völlig verschiedenen Personen gesprochen...
    Das dritte Phantom kümmerte sich direkt um sie.
    Die Zudecke flog beiseite, obwohl Morna sich
krampfhaft daran festhielt. Sie spürte den Ruck, dem sie nichts
entgegenzusetzen vermochte.
    Der Stoff ratschte, die Federn flogen.
    Aus großen Kübeln wurde dickflüssige Farbe
gegen die Wände geschüttet. Zwei Phantome verschmierten sie zu einer wüsten
Mischung.
    Dann waren die Gestalten um sie herum und
kreisten sie ein.
    Morna sah Details der nebelhaften Körper, in
denen sie zum Teil versank wie in Wolken.
    Gierige Augen musterten sie, Klauenhände
berührten sie und strichen durch ihr seidig schimmerndes, langes Haar.
    Dann wurde sie gepackt.
    Und plötzlich gab es Bewegung.
    Die dämonischen Gestalten nahmen sie mit und
zerrten sie trotz heftiger Gegenwehr, die sie entfaltete, ins Bad.
    Sie sah die Leiche in der Wanne, dann wurde
der Schwedin schon der Kopf in das Waschbecken gedrückt. Warmes Wasser lief
über ihr blondes Haar, das mit einer schwarzen Brühe kräftig eingeseift wurde.
    Die Hilflosigkeit in ihrem Traum fand Morna
Ulbrandson mehr als unheimlich. Und dies wiederum gab ihr auch Hoffnung.
    Denn so schwach, so hilflos gespenstischen
Kräften ausgesetzt, hatte sie sich nie gefühlt. Also war es ein Traum, nur in
einem Traum waren Dinge so statisch, wie jene Träume bewiesen, in denen man
versuchte, vor einer furchtbaren Gefahr zu fliehen. Man rannte wie von Sinnen -
und kam doch keinen Schritt weiter...
    Sie war ein Spielball in den Händen der
Geistwesen.
    Als ihr Kopf aus dem Waschbecken gezogen
wurde, waren ihre Haare pechschwarz und strähnig. Die Schwedin sah aus wie eine
Ratte, die ins Wasser gefallen war.
    Morna bekam von dem Übergang nichts mit. Von
einem Augenblick zum anderen sah sie sich plötzlich wieder im Bett sitzen.
    Daunen und zarter Flaum klebten an ihrem
nassen Gesicht und im Haar.
    Von den drei unheimlichen Phantomen war weit
und breit nichts mehr zu sehen.
    Dafür stand Josephine wie ein Pilz aus dem
Boden gewachsen wieder vor ihr.
    »Unsere Warnung ist die letzte«, sagte sie
mit dunkler, erschreckender Stimme. »Das nächste Mal werden sie dich töten ...
denke daran ...«
    Sie verschwand.
    Morna lag schweratmend im Bett, warf sich
unruhig hin und her und wachte nicht auf. Sie war zu erschöpft.
    Dann verwischten die Bilder, das Zittern der
Augäpfel hinter den Lidern schwächte sich ab.
    Morna schlief weiter, doch der „ Traum „ war
zu Ende ...
     
    *
     
    Das modernste und schnellste Flugzeug der
Welt befand sich auf dem Weg von New York nach Paris.
    Die Concorde lag wie ein Brett in der Luft.
    Auf ihren mächtigen Flügeln schwebte dieses
technische Wunderwerk menschlichen Erfindergeistes in den grauen Morgen
Westeuropas.
    An Bord der luxuriös ausgestatteten Maschine
befanden sich „nur“ dreihundertvier Fluggäste.
    Davon profitierte in erster Linie ein Mann,
der in der Kabine für Raucher saß, dem hinteren Teil des Düsenriesen.
    Es war schon ein eigenartiges Bild, das sich
den Augen eines unbeteiligten Betrachters bot.
    Die hinteren sechs Sitzreihen waren bis auf
einen Platz leer.
    Davor drängten sich die Passagiere.
    Der einsame Raucher, der ganz hinten saß und
dessen Kopf von einer Qualmwolke umhüllt wurde, trug ganz offensichtlich die
Schuld an der eigentümlichen Sitzordnung.
    Selbst starke Raucher, die in den bequemen
Sitzen Platz genommen hatten, waren während der letzten zehn Minuten
schließlich aus dem hinteren Teil des Flugzeuges nach vorn gekommen.
    Ihre Augen waren rot gerändert, bei einigen
tränten sie, und Dritte wiederum hatten vorerst das Verlangen verloren, selbst
nach einer Zigarette zu greifen.
    Der Mann, der

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