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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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PSA-Agentin hatte keine
Kraft, sich zur Wehr zu setzen. Sie taumelte und stürzte, fiel aber nicht zu
Boden, sondern in ihr Hotelbett.
    Morna atmete schnell. Sie wollte sich erheben
und die fremden Eindringlinge vertreiben, die sich in den Haaren lagen. Sie
gingen aufeinander los wie Zigeuner, schlugen, traten sich und warfen sich
Schimpfworte an den Kopf.
    Einen Moment schien es Morna, als ob sie wach
liege. Jede Einzelheit im Zimmer, in das helles Mondlicht fiel, wurde ihr
bewußt.
    Vorn links war die Tür, rechts daneben die
Nische mit dem Einbauschrank. Über ihr hing eine große, mit Messingbügeln
verzierte Gaslampe.
    Rechts und links neben dem breiten
französischen Bett standen schlanke Messingtische mit getönten Glasplatten.
    Das war ihr Zimmer - zweifellos. Aber wieso
waren sie da, die anderen, wieso gewann Josephine plötzlich die Oberhand, wieso
war sie mit einem Mal so stark?
    Pierre Tofflaine, den Morna noch nie
persönlich gesehen hatte, wurde durch den Stoß vor die Brust in das Badezimmer
geschubst. Er rutschte auf dem feuchten Boden aus und stürzte so unglücklich,
daß er mit der Schläfe gegen den Badewannenrand fiel.
    Sein Kopf sackte wie leblos auf die Brust.
    Josephine verhielt sich eigenartig.
    Sie schrie nicht auf und kümmerte sich auch
nicht um den Gestürzten. Sie nutzte seine Hilflosigkeit schamlos aus.
    Mit einem scharfen Ruck bückte sie sich, hob
die Beine ihres besinnungslosen Mannes an und stieß ihn in die Wanne.
    »Recht so«, sagte eine Stimme in Mornas Nähe.
    Die Schwedin warf den Kopf herum.
    Am Fußende des Bettes stand Josephines alter
Vater. Er beachtete die blonde Frau überhaupt nicht und schien durch sie
hindurchzusehen, direkt in das Badezimmer, dessen Tür weit offen stand.
    André Laroche grinste bösartig, als er seine
Tochter dort hantieren sah. Wie durch Zauberei hielt Josephine plötzlich einen
großen Dolch in der Hand.
    Morna Ulbrandsons Herz klopfte wie rasend und
schien ihre Brust sprengen zu wollen. X-GIRL-C wollte schreien. Aber über ihre
Lippen kam kein Laut, ihre Stimmbänder waren gelähmt.
    Es lag etwas in der Luft wie ein betäubendes
Gas, das ihre Sinne verwirrte und ihren Organismus angriff. Die PSA-Agentin
blieb stumm wie ein Fisch, so sehr sie sich auch abmühte. Vergebens waren auch
ihre Versuche, sich aufzurichten, um das Bett zu verlassen.
    Sie wurde darin festgehalten wie von
unsichtbaren, klebrigen Fäden ...
    Josephine Tofflaine stach wie eine
Wahnsinnige auf ihren bewußtlosen Mann ein.
    Blut besudelte die Wände und die Wanne.
Pierre, der Maler, wurde von mehreren Dolchstößen getroffen und hauchte sein
Leben aus.
    Das Bild, das der betrunkene George
heraufbeschworen hatte, wurde für sie in allen schrecklichen Einzelheiten
lebendig!
    George hatte behauptet, den toten Maler blutüberströmt
in der heimischen Badewanne gesehen zu haben.
    Nun aber lag er in der Badewanne von Morna
Ulbrandsons Hotelzimmer ...
    Ich werfe alles durcheinander, hämmerte es
hinter ihren Schläfen.
    Traum und Wirklichkeit...
    Ich kann nicht aufwachen! Ich liege wach im
Bett - und durch meine überreizten Nerven sehe ich alle diese furchtbaren
Bilder ...
    Nur ihre Augen bewegten sich.
    André Laroche begann zu lachen. Es hörte sich
widerlich an. Er lachte so laut, daß ihre Ohren schmerzten, sie aber weder die
Hände dagegenpressen, noch unter die Zudecke schlüpfen konnte.
    Es war Nacht. Warum wurde durch dieses irre,
schrille Gelächter, in das jetzt auch Laroches Tochter Josephine einstimmte,
kein Hotelgast wach? Warum beschwerte sich niemand oder klopfte an die Tür?
    Josephine kam aus dem Badezimmer und hielt
triumphierend die blutbefleckte Tatwaffe in der Hand.
    Vater und Tochter fielen sich in die Arme.
    Sie waren beide zufrieden, und es schien, als
wäre der Tod, der Mord an Pierre Tofflaine, ausschlaggebend für diese Begegnung.
    Morna erschrak vor ihren eigenen Gedanken,
die sich heftig meldeten. Sie wollte Josephine und ihren Vater fragen - ihre
Lippen bewegten sich auch, aber ihr Mund blieb stumm.
    Josephine Tofflaine und André Laroche sahen sie plötzlich an.
    Dann begann Josephine zu sprechen.
    Morna verstand jedes Wort, und doch war es
ihr nicht so, als ob die Stimme von außerhalb durch ihre Ohren käme, sondern
unmittelbar in ihrem Kopf entstand. Wie eine telepathische Botschaft ...
    »Wir haben dich gewarnt, aber du wolltest
nicht hören.« Josephine Tofflaines Stimme klang rasiermesser- scharf. »Ich will
nochmal eine letzte Warnung

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