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Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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wie ich erst jetzt sehe, um zwei Fotografien handelt. Ich knipse die Nachttischlampe an, um sie besser erkennen zu können. Das erste Foto zeigt ein schäbiges, eher unscheinbares Haus mit einer gelben Eingangstür, einer Veranda und einem kleinen Garten.
    Auf dem zweiten Foto ist eine Familie zu sehen – auf den ersten Blick eine völlig normale Arbeiterfamilie: ein Mann, seine Frau und mehrere Kinder. Beide Eltern, die in den Vierzigern zu sein scheinen, tragen verwaschene blaue T-Shirts. Die Frau hat ihr Haar zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden, und der Mann hat einen Bürstenhaarschnitt, aber sie lächeln beide freundlich in die Kamera. Der Mann hat einen Arm um ein mürrisch dreinblickendes Mädchen im Teenageralter gelegt. Ich betrachte die restliche Kinderschar: zwei Jungs – eineiige Zwillinge von etwa zwölf Jahren. Beide haben blondes Haar und grinsen breit in die Kamera. Dann gibt es noch einen etwas kleineren Jungen mit rotblondem Haar und einen Knirps in bunt zusammengewürfelten Kleidern mit kupferrotem Haar und grauen Augen, der eine Schmusedecke umklammert hält und mit weit aufgerissenen Augen in die Kamera blickt.
    O mein Gott. »Das bist du«, hauche ich. Meine Kehle schnürt sich zu. Ich weiß ja, dass Christian vier Jahre alt war, als seine leibliche Mutter starb. Aber dieser Junge ist viel kleiner und unübersehbar völlig unterernährt. Tränen steigen mir in die Augen, und ich unterdrücke ein Schluchzen. Mein armer, süßer Christian.
    Christian nickt. »Genau. Das bin ich. «
    »Hat Welch die Fotos mitgebracht?«
    »Ja. Ich kann mich an nichts erinnern.« Seine Stimme ist tonlos.
    »Du meinst, dass du bei Pflegeeltern warst? Wie auch? Christian, all das ist eine Ewigkeit her. Ist es das, was dir so zusetzt?«
    »Ich kann mich an andere Dinge erinnern, die davor und danach passiert sind. Daran, wie ich Mom und Dad das erste Mal gesehen habe. Aber das hier … Es ist, als würde eine riesige Lücke in meinem Gedächtnis klaffen.«
    Mein Herz zieht sich zusammen, und ich beginne zu begreifen. Mein wunderbarer Kontrollfreak findet erst dann Ruhe, wenn alles seine Ordnung hat, und nun muss er feststellen, dass ein ganz entscheidendes Puzzleteilchen seines Lebens fehlt.
    »Ist das Jack auf dem Foto da?«
    »Ja, er ist der ältere Junge.« Christians Augen sind immer noch fest zugekniffen, und er klammert sich an mich, als wäre ich sein Rettungsring auf hoher See. Wieder richte ich den Blick auf den älteren Jungen, der trotzig und voller Arroganz in die Kamera blickt. Ja, ich erkenne durchaus Jack in ihm. Andererseits ist er ein kleiner Junge, ein trauriger Junge von acht oder neun Jahren, der verzweifelt versucht, seine Angst hinter dieser feindseligen Fassade zu verstecken. In diesem Moment kommt mir ein Gedanke.
    »Als Jack mich anrief und meinte, er hätte Mia in seiner Gewalt, sagte er irgendetwas, wenn es damals anders gelaufen wäre, hätte er es sein können.«
    Christian erschaudert. »Dieses elende Schwein!«
    »Du glaubst, er hat das nur getan, weil die Greys dich anstelle von ihm adoptiert haben?«
    »Keine Ahnung«, stößt er bitter hervor. »Und ehrlich gesagt, kümmert es mich einen Dreck.«
    »Vielleicht wusste er ja schon bei meinem Vorstellungsgespräch, dass wir beide zusammen sind. Vielleicht hatte er die ganze Zeit vor, mich flachzulegen.«
    »Das glaube ich nicht«, widerspricht Christian leise und schlägt die Augen auf. »Die Recherchen über mich und meine Familie fingen erst eine Woche nach deinem Arbeitsbeginn bei SIP an. Barney hat die exakten Daten herausgefunden. Außerdem hat er all seine Assistentinnen flachgelegt und sie dabei gefilmt.« Wieder schließt Christian die Augen und verstärkt seinen Griff um mich.
    Ich kämpfe gegen den Schauder an, der mich überläuft, und bemühe mich, mir die Gespräche mit Jack zu Beginn meiner Tätigkeit im Verlag in Erinnerung zu rufen. Schon damals hat mir mein Instinkt gesagt, dass er nichts Gutes im Schilde führt, aber ich habe nicht auf meine innere Stimme gehört. Christian hat völlig Recht – meine eigene Sicherheit kümmert mich einen Dreck. Ich erinnere mich noch an unseren schlimmen Streit, als ich mit Jack nach New York fliegen sollte. Großer Gott, er hätte versuchen können, mir an die Wäsche zu gehen und das Ganze auch noch zu filmen. In diesem Moment muss ich wieder an die Fotos denken, die Christian von seinen Subs gemacht hat.
    O Gott. »Wir sind aus demselben Holz geschnitzt.« Nein,

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