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Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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während Mom und Dad darauf gewartet haben, dass die Formalitäten erledigt werden. Wegen Elliot hatte man ihnen bereits die Zusage für die Adoption erteilt, aber laut Gesetz ist eine gewisse Wartezeit vorgeschrieben, falls doch noch irgendwo lebende Verwandte aufgetaucht wären, die das Sorgerecht hätten übernehmen können.«
    »Und wie ging es dir damit?«, frage ich leise.
    »Womit? Dass ich irgendwo Verwandte haben könnte? Bloß nicht. Wenn sie auch so gewesen wären wie die Crackhure …« Er schüttelt angewidert den Kopf.
    O Christian. Du warst doch nur ein kleiner Junge, der seine Mami lieb gehabt hat.
    Er schlüpft in seine Pyjamahose, legt sich neben mich und zieht mich in seine Arme.
    »Aber allmählich fallen mir wieder ein paar Details ein. Ich erinnere mich an das Essen. Mrs. Collier konnte gut kochen. Wenigstens weiß ich jetzt, wieso es dieser elende Dreckskerl auf meine Familie abgesehen hat.« Er fährt sich mit der Hand durchs Haar. »Verdammte Scheiße!«
    »Was ist?«
    »Jetzt ergibt es endlich einen Sinn!«
    »Wovon sprichst du?«
    » Kleines Vögelchen. So hat mich Mrs. Collier immer genannt.«
    Ich runzle die Stirn. »Und was genau ergibt einen Sinn?«
    »Die Botschaft«, sagt er. »Die Lösegeldforderung, die dieses Schwein hinterlassen hat. ›Weißt du, wer ich bin? Ich weiß nämlich, wer du bist, kleines Vögelchen.‹ So etwas in dieser Art stand drin.«
    Mir ist das Ganze immer noch ein Rätsel.
    »Das stammt aus einem Kinderbuch. O Gott, jetzt fällt es mir wieder ein. Die Colliers hatten es im Schrank stehen. Bist du meine Mami? , hieß es.« Seine Augen weiten sich. »Ich habe dieses Buch geliebt.«
    Mein Gott. Ich kenne dieses Buch ebenfalls. Mein Herz zieht sich zusammen – o Christian.
    »Mrs. Collier hat mir immer daraus vorgelesen.«
    Ich habe keine Ahnung, was ich darauf erwidern soll.
    »Er wusste es … dieses elende Dreckschwein wusste es die ganze Zeit.«
    »Wirst du es der Polizei sagen?«
    »Allerdings. Ich habe zwar keine Ahnung, was Clark damit anfangen wird, aber trotzdem.« Christian schüttelt den Kopf, als müsste er seine Gedanken ordnen. »Jedenfalls danke ich dir für diesen Abend.«
    Was für ein fundamentaler Sinneswandel! »Wieso denn?«
    »Weil du meine Familie so spontan bewirtet hast.«
    »Dank nicht mir, sondern Mia. Und Mrs. Jones. Sie ist diejenige, die dafür sorgt, dass die Vorratskammer immer gut bestückt ist.«
    Er schüttelt den Kopf, als ärgerte er sich über irgendetwas. Über mich? Weshalb sollte er?
    »Wie geht es Ihnen, Mrs. Grey?«
    »Gut. Und Ihnen?«
    »Auch gut.« Er runzelt verständnislos die Stirn.
    Tja, wenn das so ist. Ich lasse meine Finger über die Härchen gleiten, die im Bund seiner Pyjamahose verschwinden.
    Lachend packt er meine Hand. »O nein. Komm bloß nicht auf dumme Gedanken.«
    Ich verziehe schmollend das Gesicht.
    Er seufzt. »Ana, Ana, Ana, was soll ich bloß mit dir machen?« Er reibt seine Nase an meiner.
    »Ich hätte da durchaus ein paar Ideen.« Ich kuschle mich an ihn und zucke zusammen, als der Schmerz durch meinen Oberkörper fährt.
    »Du hast mehr als genug hinter dir, Baby. Außerdem wollte ich dir eine Gutenachtgeschichte erzählen.«
    Ach ja?
    »Du wolltest doch wissen …« Seine Stimme verklingt.
    Sämtliche Härchen auf meinem Körper richten sich auf. O Scheiße.
    »Stell dir Folgendes vor: ein halbwüchsiger Junge auf der Suche nach einer Einnahmequelle, damit er seine heimliche Trinkerei finanzieren kann.« Er rollt sich auf die Seite, damit wir einander ansehen können.
    »Und so kam es, dass ich irgendwelchen Schutt und Abfall aus dem nagelneuen Anbau der Villa der Lincolns ausräumen sollte …«
    Heiliges Kanonenrohr! Er will mir also alles erzählen.

Fünfundzwanzig

    I ch kann kaum atmen. Will ich das wirklich hören? Christian schließt die Augen und schluckt schwer. Schließlich öffnet er sie wieder. Doch statt des gewohnten Leuchtens glaube ich etwas anderes darin zu sehen – abscheuliche Erinnerungen, die sich in sein Gedächtnis eingegraben haben.
    »Es war ein heißer Sommertag. Ich habe geackert wie ein Pferd. Es war ein echter Knochenjob, diesen ganzen Krempel herumzuwuchten. Ich war ganz allein, und plötzlich stand Ele… äh, Mrs. Lincoln mit einem Glas Limonade vor mir. Wir haben eine Weile geplaudert. Ich habe ihr eine freche Antwort gegeben, und sie hat mir eine Ohrfeige verpasst. Und zwar mit aller Kraft.« Unwillkürlich hebt er die Hand und reibt sich die Wange,

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