Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
Vom Netzwerk:
einen Hinweis auf diese rätselhafte Äußerung, liefern will, aber er tut es nicht. Ich sollte jetzt wirklich gehen und außerdem dringend meine Gedanken ordnen. Hastig mache ich einen Schritt vorwärts und stolpere auf die Straße.
    »Scheiße, Ana!«, ruft Grey aus und zieht mich mit einem Ruck zurück, gerade als ein Fahrradfahrer vorbeisaust, in falscher Richtung die Einbahnstraße entlang, und mich beinahe erwischt.
    Es passiert alles so schnell – in der einen Sekunde stürze ich noch, in der nächsten liege ich schon in seinen Armen, und er drückt mich so fest gegen seine Brust, dass ich seinen Geruch einatmen kann. Er duftet berauschend nach sauberer Wäsche und teurem Duschgel. Gierig sauge ich den Geruch ein.
    »Alles in Ordnung?«, flüstert er. Er drückt mich mit einem Arm an sich, während die Finger der anderen Hand zärtlich die Konturen meines Gesichts nachzeichnen. Als sein Daumen über meine Unterlippe streicht, stockt ihm der Atem. Er sieht mir in die Augen, und ich erwidere seinen besorgten, glühenden Blick, bevor sein wohlgeformter Mund meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Zum ersten Mal in meinem einundzwanzigjährigen Leben möchte ich geküsst werden.

VIER
    V erdammt, küss mich ! , flehe ich ihn stumm an. Ich bin wie gelähmt, vollkommen von ihm gefangen. Gebannt starre ich auf seinen Mund, und Christian Grey sieht mit dunkel verschleiertem Blick auf mich herab. Er atmet schwerer als sonst – mir hat es den Atem ganz verschlagen. Ich liege in deinen Armen. Bitte küss mich. Er schließt die Augen, holt tief Luft und schüttelt kaum merklich den Kopf, als wollte er meine unausgesprochene Frage beantworten. Als er die Augen wieder öffnet, liegt ein Ausdruck stählerner Entschlossenheit darin.
    »Anastasia, du solltest dich von mir fernhalten. Ich bin nicht der Richtige für dich«, flüstert er.
    Wie bitte? Wo kommt das jetzt wieder her? Das ist doch wohl meine Entscheidung. Meine Gedanken wirbeln aus Enttäuschung über seine Zurückweisung durcheinander.
    »Tief durchatmen, Anastasia, tief durchatmen. Ich stelle dich jetzt wieder auf die Füße«, verkündet er und schiebt mich sanft weg.
    NEIN ! , schreit mein Unterbewusstsein auf, als er sich von mir löst. Plötzlich fühle ich mich sehr einsam. Seine Hände liegen auf meinen Schultern; ich bin eine Armeslänge von ihm entfernt. Er beobachtet aufmerksam meine Reaktion. Und nur ein Gedanke schießt mir durch den Kopf: Ich wollte geküsst werden, habe das verdammt offen gezeigt, und er hat’s nicht getan. Er begehrt mich nicht.
    »Habe verstanden«, flüstere ich, als ich meine Stimme wiederfinde, und füge gedemütigt »Danke« hinzu. Wie hatte ich die Situation so gründlich missverstehen können?
    »Wofür ?« Er runzelt die Stirn, ohne die Hände von meinen Schultern zu nehmen.
    »Dafür, dass du mich gerettet hast«, antworte ich mit leiser Stimme.
    »Der Idiot ist in die falsche Richtung gefahren. Gott sei Dank war ich zur Stelle. Ich will mir lieber nicht vorstellen, was hätte passieren können. Möchtest du dich einen Moment im Hotel hinsetzen?« Seine Hände sinken herab, und ich stehe vor ihm da wie ein Volltrottel.
    Ich schüttle den Kopf, will nur noch weg. Alle meine vagen, unausgesprochenen Hoffnungen haben sich zerschlagen. Er begehrt mich nicht. Was habe ich mir nur gedacht? , rüge ich mich selbst. Was sollte jemand wie Christian Grey schon von dir wollen? , verspottet mein Unterbewusstsein mich. Ich schlinge die Arme um den Körper und stelle dabei erleichtert fest, dass die Ampel Grün anzeigt. Hastig überquere ich die Straße. Grey folgt mir. Vor dem Hotel wende ich mich ihm kurz zu, ohne ihm in die Augen zu sehen.
    »Danke für den Tee und das Fotoshooting«, murmle ich.
    »Anastasia … ich …«
    Sein besorgter Tonfall lässt mich stutzen. Widerwillig hebe ich den Blick. Seine grauen Augen sind düster, als er sich mit einer Hand durch die Haare fährt. Er wirkt hin- und hergerissen, frustriert. Seine sorgfältig kultivierte Kontrolle ist dahin.
    »Was, Christian?«, herrsche ich ihn an, als er schweigt. Ich will nur noch weg, meine Wunden lecken.
    »Viel Glück bei den Prüfungen«, wünscht er mir mit leiser Stimme.
    Wie bitte? Deshalb blickt er so traurig drein? Ist das der Rausschmeißer? Dass er mir Glück für die Prüfungen wünscht?
    »Danke.« Es gelingt mir nicht, meinen Sarkasmus zu kaschieren. »Auf Wiedersehen, Mr. Grey.« Ich drehe mich um, ein wenig überrascht, dass ich nicht stolpere,

Weitere Kostenlose Bücher