Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)
dass die Schatten wegen ihr gekommen waren.
Es blitzte vor dem Fenster. »Ich hab nicht viel Zeit«, sagte Red schnell. »Aber ich muss dir noch sagen …«
»Ich werde nicht mit dir kommen!« Sie konnte vielleicht nicht gewinnen, aber sie würde nicht kampflos aufgeben.
»Nein, diesmal nicht. Ich komme später wieder, um dich zu holen. Wie gesagt, ich bin hier, um dich zu beschützen.«
»Wovor?«
Er schaute die beiden Handwerker an, die genau wie Della und Miranda als Standbild in der Bewegung erstarrt waren. »Sie wollen, dass du stirbst.«
Meinte er etwa die beiden Typen? »Wer will, dass ich sterbe?«
»Die anderen. Mein Großvater und seine Freunde. Die anderen, die so sind wie wir.«
»Wie wir? Und warum wollen sie, dass ich sterbe?«
»Sie sind ungeduldig und haben Angst davor, was du vielleicht anrichten könntest, wenn du dich uns nicht anschließt. Aber ich werde sie aufhalten, bis du deine Meinung änderst. Du solltest dir nur nicht mehr zu viel Zeit lassen.«
Er zeigte auf den größeren der beiden Männer, die auf dem Boden knieten. »Dieser Kerl wurde geschickt, um dich zu töten. Ich hab einen befreundeten Zauberer für mich in die Zukunft schauen lassen. Er hat mir gesagt, dass deine anderen Freunde rechtzeitig hier gewesen wären, um dich zu retten. Aber« – er zeigte zum Küchentisch –, »die kleine Hexe hätte es nicht geschafft. Und aus irgendeinem Grund hatte ich das Bedürfnis, das zu verhindern. Ich wusste, wie sehr es dich verletzen würde, wenn sie stirbt.« Er sah sie nachdenklich an. »Es war ein seltsames Gefühl, sie retten zu wollen. Es sieht mir nicht ähnlich, mich um das Leben einer mir fremden Person zu sorgen. Aber … für dich habe ich es gemacht. Ich hab mich gesorgt.«
Die Worte jemand wird leben … aber jemand anderes muss sterben wisperten in ihrem Ohr.
»Nein!« Das durfte nicht passieren. Es konnte nicht sein.
Dann hörte sie Schritte auf der Veranda, die den Boden unter ihren Füßen zum Vibrieren brachten.
»Bis später dann.« Er verschwand.
Die Tür schwang auf und krachte mit Wucht gegen die Wand. Burnett, Lucas, Perry und Derek stürmten herein.
»Was zur Hölle?« Della sprang von ihrem Stuhl auf. Miranda ließ ihr Glas fallen, und es zerschellte auf dem Boden. Kylie seufzte erleichtert auf, als sie sah, dass die beiden okay waren. Obwohl … sie musste sich eingestehen, dass sie ihm schon irgendwie geglaubt hatte, dass ihnen nichts passiert.
Aber glaubte sie ihm auch alles andere? War sie wirklich wie er? Ihr Blick fiel auf Miranda, und sie dachte daran, dass sie heute hätte sterben können, wenn Red nicht eingegriffen hätte.
»Ihr zwei!« Burnett zeigte auf die beiden Männer am Boden. »Kommt mit!«
Sie standen langsam auf. Dann machte der größere von beiden einen Hechtsprung durch das geschlossene Fenster. Glas splitterte, Holz zerbarst, und er war draußen. Burnett und Lucas nahmen sofort die Verfolgung auf.
35. Kapitel
»Das ergibt keinen Sinn«, murmelte Burnett finster, während er in Holidays Büro auf und ab tigerte. Kylie stimmte zu. Nichts ergab mehr irgendeinen Sinn.
Sie hatten den Mann geschnappt, der den Befehl hatte, sie zu töten. Aber er hatte ihnen keine Informationen darüber geliefert, wer ihn angeheuert hatte. Sie waren dem wahren Übeltäter keine Spur näher. Kylie fühlte sich ihren eigenen Antworten allerdings etwas näher. Nein, sie wusste immer noch nicht, was sie war, aber zumindest wusste sie, dass es noch andere gab, die so waren wie sie. Die Frage war nur, ob die alle böse waren? War sie die Einzige, die um Mitternacht geboren war?
»Wenn er hier war, um dich zu entführen, warum hat er es dann nicht getan?« Burnett blieb vor dem Sofa, auf dem Holiday und Kylie saßen, stehen.
»Er hat es … nicht wirklich so ausgedrückt«, erklärte Kylie. »Er sagte, er würde die anderen davon überzeugen, dass ich keine Gefahr für sie bin. Als ob er glaubte, dass ich meine Meinung ändern und freiwillig mit ihm kommen würde.«
»Das ist doch lächerlich«, polterte Burnett.
Kylie beschloss die Frage zu stellen, die sie schon eine Weile quälte. »Wie hat er Miranda, Della und die Männer so eingefroren?«
Holiday antwortete: »Es gibt einige Zauberer und ein paar sehr starke Hexen und Hexer, die die Zeit anhalten können.«
»Glaubst du, dass er so jemand ist? Und ich auch?«
Holiday zuckte ratlos mit den Schultern. »Ich hab noch nie von einer Hexe oder einem Zauberer gehört, die in der Lage
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