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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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losließ, war er bereits verschwunden.
    Holidays Miene verfinsterte sich für einen Moment. Doch dann wandte sie sich wieder Kylie zu und lächelte. »Ist alles okay bei dir?«
    Kylie nickte und kämpfte gegen die Tränen an. »Wie geht es Derek?«
    »Er ruht sich aus.«
    Kylie nickte.
    »Was ist passiert, Kylie? Du bist von einer Sekunde auf die nächste verschwunden.«
    Kylie zog Ellies zusammengefaltete Kappe aus der Hosentasche. »Ich wollte die holen, und dann …« Jetzt kamen ihr doch die Tränen, und etwas stockend erzählte sie Holiday die ganze Geschichte.
    Kylie war schon im Bett, lag aber noch wach, als ein paar Stunden später jemand an der Hüttentür klopfte. Della fragte, wer da sei. Dann hörte sie Lucas’ Stimme. Er kam in ihr Schlafzimmer und zog sie an sich. Kylie hielt sich an ihm fest, wie eine Ertrinkende. Sie brauchte seine Stärke. Brauchte seine Arme um sich. Die nächsten Stunden verharrten sie so – sie hielten sich einfach nur aneinander fest.

    Am nächsten Morgen war die Stimmung im Camp mehr als gedrückt. Alle trauerten um Ellie, vermissten Burnett und vermissten Derek. Er war übers Wochenende nach Hause gefahren. Kylie hatte fast Angst davor, ihn danach wiederzusehen. Ellies Beerdigung war für nächste Woche angesetzt, weil die FRU noch eine Autopsie durchführen lassen wollte. Kylie wusste, dass ihr im Camp niemand die Schuld gab, aber sie konnte ihre eigenen Schuldgefühle nicht abstellen.
    Holiday spürte Kylies Gefühlschaos und hatte sie zu einem Ausflug zu den Wasserfällen eingeladen. Und dort, hinter der Wand aus Wasser, löste sich der Großteil der Schuld endlich von Kylies Schultern. Sie stellte die Frage, warum das alles passieren musste. Die Antwort kam zu ihr in Form eines Gefühls. Das Schicksal hatte Ellie nach Hause geholt. Das Schicksal ging Kylie langsam ganz schön auf die Nerven. Aber ihr schlechtes Gewissen verließ sie endlich.
    Holiday arbeitete wie eine Blöde, um das Camp allein am Laufen zu halten und parallel die Gespräche mit potentiellen Lehrern fortzusetzen. Aber es war einfach zu viel für eine Person. Deshalb tat sich Kylie mit ein paar anderen zusammen, und sie übernahmen Aufgaben für Holiday. Zum Beispiel war einer dafür zuständig, die Handwerker zu beaufsichtigen, und jemand übernahm das Telefon im Büro. Holiday protestierte erst, sah dann aber ein, dass sie ohne Hilfe nicht klarkam.
    Am Donnerstagnachmittag hatte Lucas Schatten-Dienst, und Kylie fragte ihn, ob er Burnett gesehen hätte.
    »Nein, aber der ist hier irgendwo«, entgegnete Lucas. »Er hat Wachen rund um das Camp verteilt für den Fall, dass wieder etwas passiert.«
    Kylie hoffte, dass nichts mehr passieren würde. Laut Miranda war derjenige, der sich bei ihrer Hütte herumgetrieben hatte, verschwunden.
    Und offensichtlich hatte sich Kylies Geist angeschlossen, denn Jane war seit Tagen nicht aufgetaucht.

    Am nächsten Nachmittag saß Kylie gerade auf der Veranda, als Derek auftauchte. Er musste früher als geplant zurückgekehrt sein.
    Das in ihr schwelende Schuldgefühl wegen Ellie loderte sofort wieder auf. Und als sie die Trauer in seinem Blick sah, erreichte ihr Schuldgefühl einen schmerzhaften Höhepunkt.
    Er ließ sich neben ihr auf den Holzdielen nieder. »Genau aus dem Grund bin ich hier.«
    Sie sah ihn verdutzt an. Er fuhr fort: »Ich wusste, du würdest dich verantwortlich fühlen. Und ich wollte dir sagen, dass Ellie diese Entscheidung selbst getroffen hat, als sie dem Eindringling hinterher ist. Ich habe die Entscheidung getroffen, ihr zu folgen. Dich trifft keine Schuld. Du hättest für jeden hier im Camp dasselbe getan.«
    Kylie spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. »Aber er war doch wegen mir hier.«
    »Ich weiß. Ich bin mir sicher, dass Ellie das auch wusste, als sie ihn verfolgt hat. Aber es hat sie nicht davon abgehalten. Und sie wäre sehr unglücklich, wenn sie wüsste, dass du dich für ihren Tod verantwortlich fühlst. Es würde ihr Andenken verletzen, wenn ich zuließe, dass du dir die Schuld gibst. Sie mochte dich. Sie mochte dich wirklich sehr.«
    Kylie rollten ein paar leise Tränen über die Wangen, und Derek legte den Arm um sie. Es war keine romantische Umarmung, sondern eine warme, tröstende Umarmung von einem Freund. Und das tat gut.

    Als Jane am nächsten Tag immer noch nicht aufgetaucht war, ging Kylie mit einer speziellen Bitte zu Holiday.
    »Nein.« Holiday schob energisch ihren Schreibtischstuhl zurück.
    »Aber ich

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