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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Nachricht überbracht, oder?«
    Kylie setzte sich etwas auf. »Du hast etwas erwähnt, aber wie war das noch mal?« Vielleicht war die Nachricht ja gar keine Nachricht, sondern ein Hinweis.
    »Jemand wird leben … aber jemand anderes muss sterben.« Sie senkte die Stimme dabei beinahe bis zu einem Flüstern, so dass sie wie aus einem Horrorfilm klang. »Das soll ich dir ausrichten, haben sie gesagt.«
    Socke kuschelte sich näher an Kylies Seite, als hätte er den gruseligen Tonfall des Geistes auch gehört.
    »Hast du zufällig eine Ahnung, was das bedeuten könnte?« Kylie fasste unter die Bettdecke und schob die spitze Nase des Stinktiers etwas von ihren Rippen weg. Sollte der Kleine wirklich Angst vor Geistern haben, dann hätte er mit ihr als Frauchen echt die Arschkarte gezogen.
    »Ich …« Der Geist verdrehte die Augen nach oben, als würde er nachdenken. »Sie haben es nicht erklärt.«
    »Wer sind denn ›sie‹?« Kylie war besorgt, weil in der Nachricht etwas von Sterben vorkam, aber angesichts der Tatsache, dass sie es hier mit einem Geist mit Gedächtnisverlust zu tun hatte, fragte sie sich, wie viel sie darauf geben konnte.
    Jane trat seitlich ans Bett und kam etwas näher, so dass Kylie die Angst in ihren grünen Augen sehen konnte. »Du weißt schon, von wem die Nachricht ist.«
    »Nein, keine Ahnung.«
    Der Geist biss sich auf die Lippe, als bereitete es ihm Unbehagen, den Namen auszusprechen. Dann beugte sie sich nach vorn, bis ihre blauen Lippen nur noch ein paar Zentimeter von Kylies Gesicht entfernt waren. »Die Todesengel.« Eiskristalle schwebten von ihren Lippen und segelten auf Kylies Wolldecke.
    Socke schoss unter der Bettdecke hervor, sprang auf den Boden und verschwand unterm Bett.
    »Die Todesengel?« Kylie versuchte die Antwort zu verdauen. »Woher weißt du von ihnen?« Ihr dämmerte plötzlich, dass sie gar nicht überprüft hatte, ob die Frau übernatürlich war.
    Kylie starrte die Stirn des Geistes an und zuckte mit den Augenbrauen. Nichts. Das hatte doch etwas zu bedeuten. Jeder hatte ein Gehirnmuster, oder? Sogar Menschen. Kylie hatte Daniels Gehirnmuster gesehen, und Holiday hatte ihr erzählt, dass sie bei ihrer Oma nachgeschaut hatte. Daher wusste Kylie, dass Geister ihr Muster nicht einfach nach dem Tod verloren. Aber wieso hatte dann dieser Geist kein Gehirnmuster?
    Kylie kniff die Augen zusammen und fixierte die Stirn ein weiteres Mal. Immer noch nichts. Die eisige Kälte des Geistes schien noch strenger zu werden, und Kylie fröstelte. Sie zog sich die Decke bis unters Kinn, dann stellte sie die Frage, die sie selbst so sehr hasste, wenn sie sie gestellt bekam.
    »Was bist du?«

6. Kapitel
    Eine Stunde später ging Kylie in halbmondförmigen Bögen in ihrem Zimmer auf und ab – fast so wie zuvor der Geist, der ohne ihre Frage zu beantworten einfach verschwunden war. Allerdings hatte der launische Geist sich nicht so schnell in Luft auflösen können, dass Kylie nicht noch der Ausdruck schierer Panik in seinem Gesicht aufgefallen wäre.
    Dabei konnte Kylie den Geist durchaus verstehen.
    Wie oft hatte sie selbst diese verdammte Frage gehört? Was bist du? Oder noch besser, was zur Hölle bist du ? Und ehrlich gesagt mochte sie keine der Varianten.
    Aber war sie durch die Frage jemals in Panik geraten oder hatte Angst empfunden?
    Verärgerung vielleicht, aber Angst? Okay, vielleicht am Anfang, da hatte ihr die Frage Angst gemacht, aber erst nachdem sie akzeptiert hatte, dass sie eventuell kein normaler Mensch war. Hatte der Geist vielleicht auch den Verdacht, nicht nur ein Mensch zu sein? Kylie versuchte sich genau an den Gesichtsausdruck des Geistes zu erinnern. Es war, als ob die Frage einen Alarm ausgelöst oder lang vergessene Erinnerungen aufgewirbelt hätte.
    Eine unheimliche Kälte erfüllte die Luft und kündigte die Rückkehr des Geistes an. Kylie schlang bibbernd die Arme um den Oberkörper.
    »Es tut mir leid«, sagte Kylie. »Ich weiß, du bist verwirrt. Glaub mir, ich weiß, wie du dich fühlst. Ich hab selbst einen Haufen Dinge, die ich über mich noch herausfinden muss.« Die Kälte wurde schwächer. Also war der Geist wohl nicht in Plauderlaune. Kylie konnte auch das nachvollziehen.
    Sie wäre am liebsten direkt zu Holiday gelaufen und hätte ihr von dem Geist ohne Gehirnmuster erzählt. Aber dann fiel ihr wieder ein, dass Holiday wahrscheinlich dann auch über all die anderen Punkte reden wollte, die noch anstanden, und sie entschied sich, ihre Fragen

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