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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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nachdenken. Sie wollte einfach dort ankommen. Sie sprang über Dornenbüsche, duckte sich unter tiefhängenden Ästen hindurch, sie war ganz schön schnell unterwegs. Dellas Schritte hörte sie immer dicht hinter sich – ihre Freundin nahm ihren Schatten-Job wirklich ernst.
    Zu ernst für ihren Geschmack.
    Das Geräusch ihrer Schritte auf dem Waldboden und der Geruch von Regen erfüllten die Luft. Ein Sommergewitter braute sich zusammen. Und es war nicht mehr so weit entfernt, denn über ihnen donnerte es schon.
    Auf einen besonders lauten Donnerschlag folgte Stille. Ein Blitz schickte silberweiß glitzernde Lichtstrahlen durch das Blätterdach der Bäume und erhellte ihren Weg. Kylie rannte und rannte. Sie konnte das Gewitter, seine Energie und seine Kraft in der Luft spüren. Wieder donnerte es.
    Plötzlich hörte sie ein lautes Rascheln im Gebüsch, und ein großer Hirsch mit einem riesigen Geweih – von der Sorte, wie es sich Jäger an die Wand hängten – sprang ihr in den Weg und verharrte dort. Erschrocken blieb sie stehen. Gerade noch rechtzeitig, um nicht in das Geweih des Tieres hineinzurennen. Sie hielt die Luft an, als ein Blitz herniedersauste und in den Baumstamm eines alten Baumes nur zwei Meter hinter dem Hirsch einschlug. Die Luft war voller Elektrizität. Kylie stand wie versteinert da, und Della lief gegen ihren Rücken.
    »Was zur Hölle?«, entfuhr es Della.
    Der Hirsch warf den Kopf zurück und dann nach vorn, so dass das mächtige Geweih bedrohlich auf die Mädchen gerichtet war. Dann machte er einen Satz ins Unterholz und war verschwunden. Doch Kylie hatte gerade noch Zeit genug gehabt, den kalten und irgendwie bösartigen Blick des Tieres zu bemerken.
    Die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf. Dieser berechnende Blick hatte etwas zu bedeuten. Genau wie bei dem Adler neulich. Sie füllte ihre Lunge gierig mit Sauerstoff und hoffte, einen klaren Kopf zu bekommen und festzustellen, dass sie falschlag.
    Ihre Liste noch zu lösender Probleme war schon lang genug. Aber der Sauerstoff in ihrer Lunge half auch nichts.
    Die Luft im Wald war noch warm von der Sommerhitze, und winzige Funken tanzten um den vom Blitz getroffenen Baumstamm. Es roch nach verbranntem Holz und bevorstehendem Regen. Kylie war sich nicht sicher, ob sie es sich nur einbildete, aber sie hatte das Gefühl, dass Energieströme an ihren Füßen zogen.
    »Das war gruselig«, meinte Della.
    »Allerdings.«
    »Voll krass, das hätte dich treffen können!«
    »Hat es aber nicht.« Kylie starrte das Handy in ihrer Hand an, und ihr fiel wieder Derek ein.
    »Voll krass«, wiederholte Della. »Wenn der komische Hirsch nicht aufgetaucht wäre …«
    »Ach, ist doch egal.« Und Kylie wünschte sich, dass es das wirklich wäre. Sie hörte den Regen auf das Blätterdach prasseln, noch ehe sie die ersten Regentropfen auf der Haut spürte. Der Tag war dabei, der Nacht zu weichen. Das Gewitter war jetzt da, und es passte gut zu ihrer Stimmung. Sie schloss die Hand fest um Dellas Handy, um es vor dem Regen zu schützen, und lief so schnell sie konnte weiter.
    Wenige Minuten später kam sie, kaum außer Atem, aber völlig durchnässt, an der Veranda von Dereks Hütte an. Della blieb ein gutes Stück hinter ihr zurück. Als Kylie die Treppe hinaufging, wurde sie von einer Erinnerung eingeholt. Sie war schon einmal hergekommen, um Derek zu treffen. Damals hatte sie Blut auf der Veranda vorgefunden und gedacht, Derek wäre angegriffen worden. Daraufhin war sie ins Haus gestürmt und … hatte ihn in der Dusche angetroffen.
    An dem Tag hatte sie ihn nackt gesehen. Als er wieder angezogen war, hatten sie sich zusammen auf die Veranda gesetzt und geredet.
    Und so viel geteilt.
    So viel gelacht.
    Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie sich jemals jemand anderem so nah gefühlt hatte. Wie hatten sich die Dinge zwischen ihnen nur so schnell verändern können?
    Sie ging zur Tür und klopfte an. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen, und Chris – der Vampir, mit dem Derek zusammenwohnte – stand vor ihr. »Hey.« Sein Blick senkte sich. »Wet-T-Shirt-Contest?«, neckte er sie.
    Kylie schaute an sich runter. Ihr weißes Trägertop und ihr dünner BH waren völlig durchnässt und total durchsichtig. Sie seufzte und kämmte ihre offenen, nassen Haare mit den Händen nach vorn, so dass ihre Brüste bedeckt waren.
    »Ist Derek da?«
    »Jo«, meinte Chris. »Ob er zur Tür kommt, ist aber eine andere Frage. Seit er zurück ist, brütet er in

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