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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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wenn du dich genauso dumm verhältst.«
    Sie erwischte ihn dabei, wie er von der Seite ihr Gehirnmuster checkte, und sie funkelte ihn böse an. Er ging weiter, hielt den Blick aber gesenkt. Sie redeten eine Weile nicht miteinander, dann platzte es aus Kylie heraus: »Alle sagen, mein Gehirnmuster verändert sich wie das eines Gestaltwandlers. Stimmt das?«
    »Ja«, antwortete er. »Aber unseres bewegt sich nur, wenn wir uns verwandeln.«
    Sie blieb stehen und blickte ihn an. »Gibt es noch irgendetwas an meinem Muster, das nach einem Gestaltwandler aussieht? Ich meine, siehst du etwas, das darauf hindeutet, dass ich einer sein könnte?«
    Er lächelte. »Willst du gern ein Gestaltwandler sein?«
    »Nein.« Um Himmels willen! »Also, nicht unbedingt. Ich will nur herausfinden, was ich bin.« Sie biss sich auf die Unterlippe und beschloss, das Thema direkt anzusprechen. »Wie alt warst du, als du angefangen hast, dich zu verwandeln?«
    »Oh, da war ich noch sehr klein. Fünf Jahre jünger als die meisten Gestaltwandler. Ich war kaum zwei Jahre alt. Versuch mal mit einem Wutanfall im Trotzalter umzugehen, wenn das Kleinkind ein Gestaltwandler ist. Meine Eltern hat es an den Rand des Wahnsinns getrieben. Und ihre Ehe zerstört.«
    Kylie hörte vergrabenen Schmerz in seiner Stimme. »Sie haben sich getrennt?«
    »Ja.«
    »Das tut mir leid.«
    »Hey … das war nicht mein Problem.«
    O doch, das war es. Sogar seine Augenfarbe war irgendwie matt und farblos. »Bei wem hast du gelebt, bei deiner Mutter oder bei deinem Vater?«
    Er antwortete nicht sofort. »Bei keinem von beiden.«
    Sie zögerte mit der Frage, aber sie hatte beinahe das Gefühl, dass er gern wollte, dass sie sie stellte. »Warum?«
    »Anscheinend war es zu schwer, mit mir umzugehen.«
    »Wo bist du hingekommen?«
    »Die FRU hat ein Pflegefamilien-Programm. Für ungewollte Herumtreiber, weißt du? So war ich eine Weile hier und eine Weile dort.«
    Kylie hatte das Gefühl, Perry besser zu verstehen denn je. Und sie verzieh ihm sogar fast, dass er manchmal so ein Idiot war.
    »War das schlimm für dich?«, fragte sie, und plötzlich wurde ihr klar, dass sie gar kein Recht hatte, über ihr schlechtes Leben zu jammern.
    »Nö. Ich bin ja Gestaltwandler, ich hab gelernt, mich anzupassen … zumindest meistens. Natürlich würden mich einige Leute auch nie wieder bei sich aufnehmen.« Er lachte. Wie Kylie schon vermutet hatte, versteckte Perry eine Menge Schmerz hinter seinem Humor.
    Sie hatte außerdem das Gefühl, dass er ihr einiges verschwieg. Was sie ihm nicht verübeln konnte. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es gewesen sein musste, von Familie zu Familie weitergereicht zu werden.
    »Weißt du«, sagte er, als hätte er beschlossen, das Thema zu wechseln, »es gibt Gestaltwandler, die erst im Teenageralter anfangen, sich zu verwandeln. Vielleicht bist du ja einer von denen.«
    »Vielleicht«, sagte sie nicht sehr überzeugt. »Aber ich wäre ja nur Halb-Gestaltwandler, und können die überhaupt verschiedene Gaben haben? Wie Heilen und so?«
    »Davon hab ich jedenfalls noch nie gehört. Einige meiner Cousins sind auch Halb-Menschen, und sie sind sogar auf eine Verwandlung beschränkt. Einer kann sich nur in einen Vogel verwandeln. Ich hab mich früher immer in einen Kater verwandelt und ihn gejagt. Und einmal, da …«
    »Bitte sag mir nicht, du hast ihn gegessen?«
    »Ich hab ihn nur ein bisschen gequält.« Perry grinste. »Hey, als er sich wieder zurückverwandelt hat, ging es ihm gut.« Er atmete tief ein und schien in Erinnerungen versunken. »Ich glaub, ich sollte mal versuchen, meine Cousins zu finden.«
    Kylie fragte sich, ob er jemals darüber nachdachte, seine Eltern zu finden, aber sie wollte nicht zu neugierig sein. »O ja«, sagte sie stattdessen und grinste. »Ich wette, sie würden dich mit offenen Armen empfangen.«
    Ein paar Minuten später kamen sie am Ende des Pfades an, wo die Hütten standen, in denen das Büro und der Speisesaal untergebracht waren. Sie schaute sich um, ob sie irgendwo Helen, die schüchterne Halbfee, entdecken konnte. Aber sie war nirgends zu sehen.
    Weil Helen auch Heilerin war, nahm Kylie an, dass sie die richtige Person war, um etwas über die Gabe zu erfahren. Sie hatte Fragen, wie zum Beispiel »Hast du jemals jemanden wieder zum Leben erweckt?«. Aber Helen war nicht unter den Jugendlichen, die vor dem Speisesaal herumstanden. Dafür sah Kylie Burnett, der gerade ins Büro ging. Mit ihm musste sie auch

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