Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)
Traumwandeln?«
Sie wurde rot, aber diesmal wandte sie den Blick nicht ab. »Jetzt, wo ich weiß, wie es funktioniert, wird es kein Problem mehr sein.« Sie betete, dass sie recht hatte. Holiday hatte ihr doch gesagt, dass sie es kontrollieren konnte, oder? Das hieß doch auch, dass sie es ausschalten konnte. Gott, sie hoffte, dass das stimmte.
Er musterte sie. »Das ist aber schade.« Das klang aber sehr nach einem Flirt.
Sie schielte wieder zur Tür. Sie hatte ihm doch alles gesagt, oder?
Als sie nach der Türklinke griff, fasste er sie am Arm. Seine Berührung war jedoch nicht unsanft, ganz im Gegenteil. Das ließ sie innehalten. Sie hatte einen furchtbaren Tag hinter sich, und sie erinnerte sich gut daran, wie besorgt er um sie morgens im Büro gewesen war.
»Gib mir noch ein paar Minuten, okay? Bitte.«
Sie starrte weiter die Tür an und seine Hand blieb auf ihrem Arm liegen. Seine Berührung verursachte ein wohliges Kribbeln auf ihrer Haut.
»Was sind denn die anderen Gründe?«, fragte er. Als sie nicht antwortete, fuhr er fort. »Warum bist du so wütend auf mich, Kylie? Und komm nicht auf die Idee, es zu leugnen. Ich kann vielleicht deine Gefühle nicht lesen, wie … andere Leute … aber ich sehe es doch in deinen Augen.«
Kylie wusste genau, wen er mit andere Leute meinte. Er musste von ihr und Derek gehört haben. Gut so, dachte sie. Aber auf der anderen Seite war das, was er gehört hatte, gar nicht mehr aktuell. Derek hatte Schluss gemacht.
Er verstärkte den Griff an ihrem Arm etwas. »Sag mir, was dir auf dem Herzen liegt, damit wir es hinter uns bringen können.«
Ein Wort lag ihr auf der Zunge. Fredericka. Aber wenn sie ihm sagte, dass es sie störte, dass er mit Fredericka zusammen war, gab sie damit zu, etwas für ihn zu empfinden. Und das wollte sie nicht zugeben. Das konnte sie sich ja selbst nicht mal eingestehen. Es stimmte auch gar nicht. Sie war nur verwirrt.
»Ich bin müde.« Sie riskierte, ihn anzuschauen.
Seine blauen Augen sahen im goldgelben Schein des Verandalichts noch heller aus. Er hatte immer noch die Hand auf ihrem Arm, und er fing an, den Daumen langsam zu bewegen. »Du hast meine Briefe bekommen, oder?«
»Ja.«
»Bist du wegen der Träume sauer? Ich hab nämlich gar nicht …«
»Ich weiß – das warst nicht du, sondern nur ich.« Sie zog ihren Arm weg.
Er hob nachdenklich die Augenbrauen. »Du warst es nicht allein.« Es klang so, als kostete es ihn einige Mühe, es zuzugeben. »Zumindest nicht beim ersten Traum. Ich meine …«
Als er zögerte, sprach sie weiter. »Also warst du es doch? Du bist in meinen Traum gekommen?«
»Nein, ich habe die Gabe nicht. Aber als du das erste Mal in meinen Traum gekommen bist, hatte ich grad sowieso von dir geträumt.« Er zuckte die Schultern, als wollte er damit die Schuld abschütteln. »Zuerst hab ich gar nicht gemerkt, dass du wirklich da bist. Doch dann wurde es so lebendig und real. Und ich hab später nichts gesagt, weil ich gemerkt habe, dass du nicht verstanden hast, was passiert ist. Falls du deshalb sauer bist. Ich hätte wahrscheinlich nicht mitmachen sollen, aber … es war nur ein Traum. Und ja, ich wollte nicht aufhören.«
Auch wenn sie ihm zugutehalten musste, ehrlich zu sein, war sie trotzdem sauer. Er hätte nicht mitmachen müssen. Oder zumindest hätte er es ihr erzählen müssen, damit sie es nicht ein zweites Mal gemacht hätte. Andererseits, wer weiß, wie sie reagiert hätte, wenn er es ihr damals erzählt hätte? Es war so viel passiert in den letzten paar Wochen. Sie akzeptierte jetzt viele Dinge, die sie damals wahrscheinlich nicht einfach so hingenommen hätte.
»Im zweiten Traum warst du es jedenfalls ganz allein.« Er sah aus, als würde er die Erinnerung genießen.
Von dem blauen Glitzern in seinen Augen aus dem Konzept gebracht, sagte Kylie das Erste, das ihr in den Sinn kam. »Ich wette, Tante Stella hat auch von Tom Selleck geträumt.«
27. Kapitel
Er schaute sie verwirrt an. »Was? Tom Selleck?«
Kylie konnte es nicht fassen. Hatte sie das wirklich gesagt? Mann, wie peinlich. »Was ich sagen will ist, dass es nicht noch einmal vorkommen wird. Also lass es uns einfach vergessen, okay?«
»Warum wird es nicht mehr vorkommen?« Er beugte sich vor und kam ihrem Gesicht etwas näher. »Es ist doch offensichtlich, dass du für mich dasselbe empfindest, wie ich …«
»Wie du für Fredericka?« Sie hätte die Frage am liebsten mit der Hand aus der Luft gefangen, bevor sie an
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