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Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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etwas zu erkennen war.
    »Übst du auch regelmäßig die Meditationstechniken, die ich dir gezeigt habe?«, fragte Holiday.
    »Ja.« Kylie beobachtete die Bewegungen von Holidays Augenbrauen. Mindestens zwanzig Minuten pro Tag sollte Kylie meditieren. Aber bisher hatte es nicht geholfen und falls doch, hatte es ihr noch niemand gesagt.
    »Und?«, fragte Kylie ungeduldig. Sie wünschte sich so sehr, endlich wie die anderen zu sein.
    »Nein. Du bist immer noch wie zugemauert. Hast du in letzter Zeit mal jemanden lesen können?«
    »Nein. Wahrscheinlich bin ich ein übernatürlicher Vollidiot.«
    Holiday verdrehte die Augen. »Du bist höchstens das Gegenteil. Ich denke, dein Gehirn hält deine Kräfte noch so lange vor dir zurück, bis du reif genug und bereit dafür bist, damit umzugehen.«
    »Nennst du mich etwa unreif?« Kylie streckte ihr die Zunge raus.
    »Nicht unreif.« Holiday lachte. »Ich halte dich für vernünftiger als die meisten Mädchen in deinem Alter.« Ihr Gesichtsausdruck wurde wieder ernster. »Aber das heißt nicht, dass du nicht noch eine Menge zu lernen hast.« Holiday stand auf. »Glaubst du, du kannst jetzt schlafen?«
    »Vielleicht«, antwortete Kylie, aber in Wahrheit glaubte sie es nicht.
    Holiday ging zur Tür und drehte sich dann noch einmal zu ihr um. »Ach ja, wegen des Geists. Wenn sie dir das nächste Mal wieder nicht mehr sagen will, dann drohe ihr damit, sie auszuschließen, bis sie dir etwas Genaueres anbieten kann. Dann schick sie weg. Wenn sie dir nichts anderes gibt, ändere deinen Empfangskanal. Nichts ärgert einen Geist mehr, als ignoriert zu werden. Das bringt sie in der Regel dazu, sich etwas anderes einfallen zu lassen.«
    »Wie ändere ich meinen Empfangskanal?«, fragte Kylie.
    »Konzentrier dich auf etwas anderes. Es muss etwas sein, an das du gern denkst.« Holiday hob die Augenbrauen, als wäre ihr gerade ein Gedanke gekommen. »Denk zum Beispiel an Knutschen mit Derek.«
    Kylie sah eine fast unmerkliche Veränderung in Holidays Augen, und sie wusste, was los war. »Burnett hat es dir erzählt.«
    Holiday nickte. »Und ich werde mich da bestimmt nicht einmischen, aber du musst mir versprechen, dass du nichts tun wirst, was du später bereust.«
    »Es ist nichts passiert«, versicherte ihr Kylie.
    »Ja, dieses Mal.« Holiday seufzte abermals.
    Kylie setzte sich aufrecht hin. »Derek würde mich nie zu etwas drängen.«
    Holiday senkte den Kopf und schaute Kylie fest in die Augen. »Ich mach mir auch nicht wegen Derek Sorgen, Kylie.«
    Kylie schaute auf ihre Hände. Sie fühlte sich ertappt. Woher wusste Holiday, wie kurz davor Kylie gewesen war, nachzugeben? Dann erinnerte sich Kylie daran, dass Holiday so war wie Derek – sie konnte die Gefühle anderer Leute spüren. Offensichtlich genügte es schon, dass Kylie in Dereks Nähe war, um ihre Gefühle für ihn sichtbar zu machen. Meine Güte, da konnte sie sich ja auch gleich ein Schild um den Hals hängen, auf dem stand: ICH BIN GEIL. Und das wäre doch allerliebst, oder?
    »Kylie … Du musst dich deswegen doch nicht schämen. Und ich verlange ja nicht, dass du … Ich bitte dich nur, die Entscheidung nicht leichtfertig zu treffen oder es einfach nur passieren zu lassen. Weißt du, was ich meine?«
    Kylie nickte.
    »Gut.« Holiday verabschiedete sich.
    Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, war Kylie mit ihrem Gefühlschaos allein. Sie fühlte so viel – Scham, Unsicherheit und auch etwas Trotz. Sie wollte nicht, dass Holiday oder jemand anderes ihre intimsten Gefühle und Sehnsüchte kannte.
    Dann dachte sie wieder an die schwesternähnliche Verbindung, die sie mit Holiday hatte und die sie so sehr schätzte. Sie nahm an, dass es bei jeder guten Beziehung eine negative Seite gab. Wahrscheinlich hätte sich eine richtige ältere Schwester, auch wenn sie ganz Mensch gewesen wäre, verpflichtet gefühlt, mit ihr über Sex zu reden.
    Kylie ließ den Kopf ins Kissen sinken und dachte daran, wie es sich angefühlt hatte, Derek zu küssen. Sie fragte sich, ob sie je in der Lage sein würde, eine rationale Entscheidung zu treffen, wenn es um ihn ging. Besonders, wenn er auch noch ihre Gefühle kontrollieren konnte. Okay, das war vielleicht zu hart, denn Derek hatte ihr versprochen, diese Gabe nicht anzuwenden. Aber trotzdem: Ihre Gefühle konnte er alle spüren.
    Socke machte einen Satz auf die Decke, und Kylies Gedanken schweiften unwillkürlich von Derek zu Lucas, den sie auch geküsst hatte.
    Super. Ganz

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