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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Brust so übermächtig, dass sie kaum atmen konnte. Die Hand auf dem Türknauf, hielt sie inne. Die Kälte schien sich an ihren Rücken zu pressen, und sie schaute über die Schulter.
    Er war da, und genau wie sie weinte er. Nur dass die Tränen, die ihm übers Gesicht liefen, die Farbe von Blut hatten.
    Furcht wollte sich in ihr breitmachen, wurde aber von der Wut verdrängt. »Hau ab!«, schrie sie den Geist an. »Lass mich in Ruhe! Lass mich endlich allein!«

30. Kapitel
        
    Am nächsten Morgen, als Kylie aus ihrem Zimmer kam, war sie überrascht, Della am Computer sitzen zu sehen. Della war nie um diese Zeit in der Hütte.
    »Hast du nicht irgend so eine frühe Sache, zu der du gehen musst?«, fragte Kylie.
    »Nicht wirklich«, gab Della zurück. Sie schien miese Laune zu haben. Genaugenommen waren sie seit gestern alle drei ziemlich mies gelaunt. Sie hatten nicht einmal ihre übliche Plauderstunde vor dem Schlafengehen am Küchentisch abgehalten. Zweifellos hatten sie nach dem Elterntag einiges zu verarbeiten, und das ging nun einmal am besten allein. Obwohl, wirklich allein war Kylie nachts nicht gewesen.
    Der Soldat war immer wieder aufgetaucht und wieder verschwunden. Sie hatte ihn nicht genau gesehen, aber seine kalte Anwesenheit gespürt. Sie hoffte nur, dass sie das mit dem Meditieren bald draufhaben würde, damit sie der Sache ein Ende setzen konnte.
    Dellas Hände hielten über der Tastatur inne, und sie schaute zu Kylie rüber. »Tut mir leid, dass mein Dad unfreundlich zu dir war. Und danke, dass du hergekommen bist, um mich zu holen.«
    »Er war ja nicht wirklich unfreundlich zu mir.« Aber zu dir war er unfreundlich, hätte Kylie beinahe gesagt, dachte aber dann, dass Della das bestimmt wusste und nicht daran erinnert werden wollte.
    »Ja, also, es ist manchmal etwas schwer mit ihm auszukommen. Aber ob du’s glaubst oder nicht, er meint es gut.«
    »Wenigstens ist dein Dad aufgetaucht.« Kylie hatte gestern Abend eine Gratwanderung vollzogen, zwischen Lügen und Thema wechseln, nur um ihrer Mutter nicht zu erzählen, dass Dad nicht gekommen war. Ihre Mutter wäre ausgerastet, wenn sie davon erfahren hätte. Und die Ausraster ihrer Mutter waren nicht schön. Trotzdem, irgendwie hätte sich das Kylie fast gewünscht.
    Immerhin hatte ihr Dad so getan, als hätte er niemals versprochen zu kommen.
    »Willst du deine E-Mails mal checken?«, fragte Della. »Vielleicht hast du eine von deinem Dad bekommen.«
    Kylies Herz wurde schwer. »Nein. Ich … werde später nachschauen.« Oder auch nicht. Im Moment konnte sie keine Entschuldigungen ertragen. Kylie schaute sich um. »Wo ist Miranda?«
    »Sie ist schon raus. Sie hofft, einen Blick auf Chris zu erhaschen. Aber sie meinte, sie wollte auf uns warten. Bist du so weit?«
    Kylie nickte. »Klar.«
    Sekunden später verließen sie und Della die Hütte, wo sie auf Miranda trafen, die neben der Hütte stand.
    Miranda schaute sie an. »Hey Leute, guckt mal. Hier ist ein Babyvogel, der sieht aus, als wär er aus dem Nest gefallen. O nein, ich glaube, sein Flügel ist auch gebrochen. Armes Ding.«
    Della und Kylie liefen zu ihr. Miranda hielt den kleinen Vogel in den Handflächen und schaute ihn an. Ein Flügel des kleinen Vogels hing in einem unnatürlich Winkel herab.
    »Kannst du ihn nicht schnell wieder gesundhexen?«, fragte Della.
    »Ich wünschte, das könnte ich. Aber ich hab Angst, dass … ich das dann auch vermassel«, sagte Miranda. In ihrer Stimme schwang ein wenig Selbstverachtung – bestimmt eine Folge des Besuchs ihrer Mutter.
    Miranda schaute Kylie fragend an. »Glaubst du, das Mädchen … die, die dich auf einen Tumor untersucht hat … könnte die ihn vielleicht heilen?«
    »Ich weiß nicht«, Kylie bemerkte, dass die Augenfarbe des Vogels sich gerade von schwarz zu blau verwandelt hatte. Dann fiel ihr auf, wie das kleine Tier Miranda anstarrte. Man hätte Kylie misstrauisch nennen können, aber sie hatte diesen bescheuerten Gesichtsausdruck schon bei einem gewissen Gestaltwandler gesehen. Sie schaute zu Della, und ihre Blicke trafen sich. Della verdrehte die Augen.
    O ja, das war auf jeden Fall Perry.
    »Ich denke, es wäre am humansten, ihm das Genick zu brechen«, meinte Kylie.
    »Oh, auf jeden Fall«, stimmte ihr Della zu.
    Kylie kam näher. Der Vogel drehte den Kopf zu ihr und zuckte tatsächlich zusammen. So ist’s recht, du kleiner Idiot, hab ruhig Angst vor mir.
    »Ihr seid so grausam.« Miranda drückte den Vogel an ihre

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