Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
Vom Netzwerk:
Stirn.
    »Danke. Vielen, vielen Dank«, flüsterte Elena.
    »Lass uns gehen.« Selene stand in der Nähe einer Holztür. »Er war noch nicht so weit, dass er sich von uns finden lassen wollte. Er hat noch nicht seine volle Stärke erlangt. Wenn wir uns beeilen, können wir ihn einfangen.«
    »Wir können sie nicht hier lassen.« Mark ließ Elena auf einen durchgesessenen Sessel sinken. Dunkelheit umgab sie. Nach dem, was sie in dem schwachen Schein eines Kohleöfchens sehen konnte, befanden sie sich in einem Keller. Sie hatte keine Kutschen vorbeifahren hören, während sie in der Grube gewesen war, aber jetzt hörte sie sie. Der Ort roch nach Rosen. Sie waren überall, Schicht um Schicht von Blüten und zerbrochenen Stielen. Sie wollte nie wieder an irgendeiner Rose riechen.
    Mark kniete sich neben sie, nahm ein Taschentuch aus der Hosentasche und rieb Elenas Hals, bis sie ihn wegstieß.
    Die Gräfin knurrte: »Schön. Ich gehe allein.«
    »Fahr zur Hölle, Selene!«
    Ihr Verstand klärte sich langsam und stellte sie vor eine Anzahl von Fragen, deren vordringlichste die war, warum die Gräfin den Wunsch haben sollte, sich Jack the Ripper vorzunehmen. Warum hatte der Ripper über Archer gesprochen? Ihr Verstand war wie ein Puzzle aus tausend Teilen, und keines davon schien zu passen.
    »Zur Hölle mit Ihnen beiden!«, erklang ein kehliger Fluch. Archer erschien wie aus dem Nichts unter der Tür wie ein turmhohes Gespenst – etwas, das ihr Verstand wieder für unmöglich erklärte.
    Mit einem plötzlichen Rudern von Armen und Beinen krachte Mark mit solcher Wucht gegen die Steinmauer, dass er eine Staubwolke aufwirbelte. Stöhnend verzog er das Gesicht und warf Archer einen zornigen Blick zu.
    Archer stürmte in die Mitte des niedrigen Raums. Wut verzerrte seine gut aussehenden Züge zusammen mit einem anderen Gefühl, das sie nicht recht deuten konnte. Er trug weder Hut noch Mantel. Trotz der Hosenträger waren ihm seine Hemdzipfel aus der Hose gerutscht. Noch nie hatte sie ihn so zerrauft gesehen.
    »Ich dachte, sie sei tot.« Plötzlich brach seine Stimme und war nur noch ein Wispern. »Sie war hier bei euch.«
    Er sank auf die Knie, fasste sie um die Taille und zog sie heftig an sich. Dann begrub er das Gesicht in ihrem Mieder und stieß einen rauen Atemzug aus.
    Benommen von der Wucht seines Gefühls schlang Elena die Arme um ihn. Seine muskulösen Schultern bebten. Er zitterte. Aus Angst um sie?
    Selene sagte mürrisch: »Wir sind selbst gerade erst angekommen. Der Ripper war hier. Er hielt sie in diesem Brunnenschacht gefangen. Es lässt sich nicht sagen, was er ihr antun wollte.«
    Er zog sich zurück. Elena schaute ihm in die Augen.
    Sie nickte. »Ich bin mir sicher, dass sie mir das Leben gerettet haben.«
    Archer legte die Stirn in Falten. »Aber ich bin Elenas Spur hierher gefolgt. Warum ist hier nichts vom Ripper zu spüren?«
    Mark knetete sich eine Schulter, als sei er verletzt. »Gestern Nacht, nachdem man dich in Gewahrsam genommen hatte – und denk nicht einmal daran, mich zu bezichtigen, ich hätte das inszeniert, Archer, denn ich habe es nicht getan –, habe ich den Ripper vom Hospital aus verfolgt. Aber es ist, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Er muss hierhergekommen sein. Sein plötzliches Verschwinden könnte etwas mit all diesen stinkenden Rosen zu tun haben.«
    »Es ist seltsam«, meinte Selene, »aber irgendwie überlagern sie seinen Gestank.«
    Ihr Zwillingsbruder schlussfolgerte: »Seine Taktik ändert sich ständig. Wenn ich ihn nicht so dringend zur Strecke bringen wollte, könnte ich die ganze Sache sehr interessant finden. Wir haben diesen Ort gefunden, indem wir uns auch an Elenas Spur gehängt haben.«
    Archers Kiefermuskeln spannten sich an, und mit offensichtlicher Anstrengung sagte er: »Ich schulde Ihnen beiden meinen tiefsten Dank dafür, dass Sie sie gerettet haben.«
    Von hinten hörte Archer Selene sagen: »Er ist nah, Archer, und weil er sehr zeitig vor der nächsten Welle aus dem Tartaros aus seinem Versteck gekommen ist, ist er nicht stark genug, um gegen uns zu kämpfen, wenn wir ihn jetzt fangen.«
    Mark fügte hinzu: »Es ist bald so weit, Archer. Wir können ihn aufhalten, bevor er ein Brotos wird. Selene und ich werden schon mit ihm fertig.«
    Archers Stolz sagte ihm, dass er derjenige sein müsse, der diese besondere Seele einforderte. Er wollte sie dafür bestrafen, Elena unter Androhung von Gewalt gegen ihn verwendet zu haben. Doch plötzlich hatte sein

Weitere Kostenlose Bücher