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Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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vorsichtshalber auf ihren Schoß.
    Mrs Scott grinste. »Sagen Sie, haben Sie Mary schon kennengelernt? Nein? Dies ist Mary Kelly, eine gute Freundin von mir aus Miller’s Court. Sie beide sehen einander irgendwie ähnlich, hm?«
    »Hallo Mary.« Elena lächelte und nickte dem Mädchen zu, das auffallend hübsch war, mit blondem Haar und schelmischen blauen Augen. »Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Mrs Scott, wie geht es Jimmys Hand?«
    »So viel besser, dank Ihnen und diesem prächtigen Dr. Harcourt. Ich habe jedem, der es hören will, gesagt, was für eine gute Behandlung wir im Hospital erhalten haben.«
    »Ein Pint für Sie, Ms?«, rief eins der Mädchen von der Theke.
    Elena nickte, dann sagte sie an Mrs Scott gewandt: »Ich bin so froh, dass sich Jimmy erholt. Sagen Sie, ich bin vorbeigekommen, um festzustellen, ob ich eine meiner Patientinnen finden kann. Kennen Sie vielleicht Lizzy Harper oder ihre Freundin, Catherine Eddowes?«
    Mrs Scott nickte. »Oh, klar. Und ob ich Kate kenne. Es ist noch ein wenig früh für sie, um schon auf der Straße zu sein.« Die Frau beugte sich zu Elena vor und kicherte. »Nicht, dass ich das beurteilen könnte, aber als ich sie gestern Nacht sah, konnte sie kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen. Am Ende haben die Bullen sie nach Bishopsgate geschleppt.«
    Die Bedienung brachte ihr einen Becher, und Elena förderte eine passende Münze als Bezahlung zutage.
    »Wirklich? So schlimm?« Elena versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. Also hatte Catherine das Geld nicht benutzt, um sich ein sicheres Quartier für die Nacht zu verschaffen. Stattdessen hatte sie sich betrunken und war verhaftet worden.
    Mrs Scott kicherte leutselig und wiegte sich auf ihrem Stuhl hin und her. »Das alte Mädchen schläft wahrscheinlich noch in einer Zelle seinen Rausch aus.«
    Aber zumindest war Mrs Eddowes, wenn sie die Nacht in einer Gefängniszelle verbracht hatte, in Sicherheit. Was war mit der jungen Lizzy?
    »Bin gleich wieder da«, sagte Mary und zog eine kleine Ledertasche aus ihrem Rockbund. »Ich muss einen Teil von meinem Angeschriebenen bei Geneva begleichen, sonst lassen sie mich heute Abend nicht durch die Tür.«
    Sie ging zur Theke.
    Elena fragte Mrs Scott: »War Lizzy bei Catherine, als Sie sie letzte Nacht gesehen haben?«
    »Lizzy …« Die Frau kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Lizzy mit den gelockten, roten Haaren? Ein junges Ding, lebt mit einem dieser strammen Gleisarbeiter in wilder Ehe zusammen.«
    »Das ist sie.« Elena hob ihren Becher und nahm einen Schluck. Sie hatte sich noch nicht an den Geschmack von Starkbier gewöhnt, vor allem nicht als Mittagsgetränk, aber sie verkniff es sich, das Gesicht zu verziehen.
    »Nicht gestern Nacht, aber wenn wir über dasselbe Mädchen reden, habe ich sie erst heute Morgen auf der Ladefläche eines Karrens gesehen, der in Richtung Aldgate fuhr. Jede Menge Leute sind heute Morgen in diese Richtung gefahren. Sagen Sie, Sie haben doch die Neuigkeiten gehört, oder?«
    »Ja.«
    Die Frau schüttelte den Kopf; ihre Miene war eine Mischung aus Abscheu und Furcht. »Man erzählt sich, diese Frauen wären abgeschlachtet worden, Schwester Whitney. Abgeschlachtet wie Tiere.«
    »Haben Sie die Namen der Opfer gehört?«
    »Wir warten alle darauf zu erfahren, wer sie sind, Ms, Freunde oder Verwandte. So oder so, jede glaubt, dass sie die Nächste sein wird, sobald sich die Nacht wieder herabsenkt. Es ist eine traurige Sache, auf diesen Straßen zu leben.«
    »Ich weiß, es ist schrecklich. Schlimmer als schrecklich.« Elena runzelte die Stirn. »Sie glauben also, dass Lizzy nach Aldgate gefahren ist?«
    »Ich hab gehört, sie halten dort unten eine öffentliche Versammlung ab und eine oben im Victoria Park, in der Hoffnung, sich zu organisieren und die Polizei dazu zu bringen, mehr zu tun, als sie bisher getan hat.«
    »Ich verstehe.« Elena schlug die Beine übereinander und nickte.
    »Die Zuständigen scheren sich nicht um uns hier in diesem Teil der Stadt. Nicht, wenn wir uns nicht alle zusammentun und Krach schlagen. Ich werde mich selbst dorthin aufmachen, sobald ich mit meinem Frühstück fertig bin.«
    »Vielleicht werde ich Sie dann dort sehen.« Elena stand auf.
    »Oh, sagen Sie …« Mrs Scott schaute vielsagend auf Elenas Becher, der noch immer bis zum Rand gefüllt war. »Haben Sie was dagegen?«
    »Ganz und gar nicht.«
    Sie drehte sich um, und im gleichen Moment stand am Nebentisch ein Schrank von einem Mann

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