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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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Sie haben immer alles …« Plötzlich brach er ab.
    »Dann standen Isabel und Rudy einander also nahe?«, fragte sie.
    Die Erinnerung riss frische Wunden bei dem Priester auf, und Becca sah, wie ein dunkler Schatten seine Miene überzog.
    »Vielleicht hat Isabel Rudy ja anvertraut, von wem sie die Kette hatte. Wissen Sie, was sie ihm erzählt hat, Vater?«
    »Woher sollte ich das bitte wissen? Ich habe damals schließlich nicht einmal mehr hier gelebt. Ich kann Ihnen nicht helfen, Detective. Ich habe keine Ahnung, worüber die beiden gesprochen haben.«
    »Vielleicht kann mir Rudy weiterhelfen. Können Sie mir sagen, wo er ist?«
    »Er ist auf der Arbeit, und ich habe keine Ahnung, wann er nach Hause kommt. Ist es wirklich nötig, dass Sie auch mit meinem Bruder reden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Ihnen etwas Wichtiges erzählen kann.«
    »Wie kommt er zur Arbeit, Vater?«, fragte sie in der Hoffnung, den Priester abzulenken. Sie sprach ihn absichtlich ein ums andere Mal mit seinem Titel an, um ihn daran zu erinnern, dass er ein Mann Gottes und deshalb zu Ehrlichkeit verpflichtet war.
    »Normalerweise fährt er mit dem Wagen.«
    Was ganz sicher nicht gelogen war. Normalerweise hätte sie die kluge Einschränkung sicher einfach überhört. Da sie allerdings den roten Lieferwagen vor der Tür gesehen hatte, wusste sie, dass Rudy heute nicht mit seinem Wagen auf der Arbeit war.
    »Warum stellen Sie mir alle diese Fragen nach meinem Bruder?«
    Warum weichen Sie mir ständig aus, hätte sie gern zurückgefragt. Doch wenn sie das getan hätte, hätte er den Mund bestimmt gar nicht mehr aufgemacht. Denn auch so war Vater Victors Kooperationsbereitschaft bestenfalls begrenzt.
    »Verzeihung, Vater, aber könnten Sie mir vielleicht sagen, was für ein Fahrzeug Ihr Bruder fährt?«
    Sie wollte einfach sehen, ob sie vielleicht doch von ihm belogen worden war. Er dachte gründlich nach. Dies war für ihn der Augenblick der Wahrheit – oder doch der Lüge –, dachte sie. Sein unglücklicher Blick verriet ihr, dass es völlig sinnlos wäre, führe sie in dieser Richtung fort.
    »Wissen Sie, Vater, ich könnte auch problemlos eine Halteranfrage bezüglich des roten F-150 durchführen, der vor Ihrer Haustür steht. Aber vielleicht sind Sie ja so nett und ersparen mir die Zeit.«
    »Warum denken Sie, dass das der Wagen meines Bruders ist?«
    Er bedachte sie mit einem argwöhnischen Blick, doch sein zerknirschter Ton machte ihr deutlich, dass er weiter in der Defensive war. Sie hielt das Heft noch immer in der Hand. Wenn sie ihm erzählte, dass sie wusste, dass der Truck auf Rudy zugelassen war, müsste sie ihm vielleicht ebenfalls erzählen, dass Rudy nach dem Brand vor dem Imperial gesehen worden war. Doch dazu war sie noch nicht bereit.
    »Es ist einfach eine Vermutung. Ihre Mutter sieht nicht wie eine Frau aus, die einen roten Lieferwagen fährt. Aber vielleicht gehört er ja auch Ihnen?« Sie hatte keine Ahnung, ob römisch-katholische Priester eigene Fahrzeuge besaßen oder nicht.
    »Nein. Ich bin erst vor ein paar Tagen aus meiner Gemeinde St. John's in Houston heimgekommen. Wenn ich in der Stadt bin, leiht mir Rudy immer seinen Truck.«
    »Wie ist Rudy heute zur Arbeit gekommen, wenn nicht mit seinem Truck?«
    Es dauerte einen Moment, bis er ihr eine Antwort gab. Er wusste, Becca hatte ihn schon wieder ausgetrickst.
    »Ich habe ihn gefahren«, räumte er schließlich widerstrebend ein, fuhr aber, bevor sie ihm die nächste Frage stellen konnte, mit Nachdruck fort: »Detective, worauf wollen Sie hinaus? Falls Sie nur über diese Kette sprechen und eine DNA-Probe von einem von uns beiden wollen, kann ich Ihnen behilflich sein. Es besteht keine Veranlassung, auch meinen Bruder noch einmal mit Dingen zu belasten, die vor Jahren geschehen sind.«
    Er war ein wirklich zäher Bursche. Ein Priester, der nicht nur gewieft, sondern obendrein ein sturer Hund war. Er machte es ihr alles andere als leicht. Aber schließlich hatte er jahrelang nicht nur die Rolle des älteren Bruders, sondern die des Familienoberhaupts gespielt und nahm Rudy deshalb auch jetzt, so gut es ging, in Schutz.
    Dann aber holte er tief Luft, seine Miene wurde weich, und er fuhr mit ruhiger Stimme fort: »Hören Sie. Ich verspreche Ihnen, morgen komme ich mit meinem Bruder zu Ihnen aufs Revier. Wir werden bei den DNA-Tests mit Ihnen kooperieren, aber wenn Sie mit Rudy sprechen, wäre ich gern dabei. Als Kinder standen er und Isabel sich unglaublich

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