Shadowangels (German Edition)
leicht, während er eine Faust über sein Herz legte.
Lance neigte
ebenfalls ehrerbietig seinen Kopf.
Cassie kniff Stirn
runzelnd die Augen zusammen. Dann schmiegte sie sich in die Arme
ihres Vaters, der ihr sanft über die Haare strich.
„ Du bist
wunderschön, mein Kind“, sagte er mit seiner schönen
Stimme.
„ Danke“,
flüsterte Cassie errötend.
„ Thalon“,
begrüßte Stellarius nun den General, „hast du deinen
Sohn bereits informiert?“
Thalon nickte.
„Gabriel und ich werden in den nächsten Tagen Lance‘
Ausbildung vornehmen.“
Stellarius war damit
mehr als einverstanden.
„ Nun denn,
somit stehen die beiden fähigsten Kämpfer an deiner Seite,
mein Junge“, wandte er sich nunmehr an Lance. Seine Worte
brachten zum Ausdruck, dass er für Lance dieselben väterlichen
Gefühle hegte, wie Thalon im umgekehrten Falle für
Cassandra.
„ Währenddessen
…“, Stellarius drehte sich wieder zu Cassie um, „wirst
du, meine Königin, mit mir kommen, um all die Dinge zu erlernen,
die deinem Volk alle Jahre die Hoffnung gegeben hat, während es
auf dich gewartet hat.“
„ Oh Gott“,
flüsterte Cassie entsetzt, „wie soll ich all diese Dinge
in dieser kurzen Zeit erlernen,
Vater? Werde ich das überhaupt können?“
Lance berührte
beruhigend ihren Unterarm.
„ Du wirst es
können, meine Tochter. Die siebenundsiebzig Stunden sind genau
bemessen. “ Der
ruhige und unerschütterliche Klang von Stellarius‘ Stimme
ließ nicht den geringsten Zweifel aufkommen.
„ Ebenso wie
dein Gefährte die Kunst des Kämpfens in dieser kurzen Zeit
erlernen wird … danach steht euch ein einziger weiterer Tag
zur Verfügung, an dem ihr beide …“, Stellarius sah
zwischen Cassie und Lance hin und her, „lernen werdet, die Einheit zu bilden,
die zu werden euch vorher bestimmt wurde!“
Lance und Cassie
sahen sich fragend an.
Noch bevor sie ihre
Frage formulieren konnten, übernahm Thalon es, die beiden
aufzuklären.
„ Jeder für
sich alleine wird nach diesen siebenundsiebzig Stunden mehr Macht haben,
als jeder einzelne unserer Kämpfer … ja, sogar mehr
Stärke als ich …“
Lance konnte sich
ein Grinsen nicht verkneifen und Thalon nahm es lächelnd zur
Kenntnis.
„ Doch danach,
wenn ihr gelernt haben werdet, eure Macht miteinander zu verknüpfen,
werdet ihr als Gemeinschaft unbesiegbar sein!“
Lance und Cassie
atmeten hörbar ein. Unbewusst hatten sie die Luft angehalten.
Schaffen wir das
wirklich alles?
Cassies Stimme
erklang in Lance‘ Kopf so unsicher, wie es der Ausdruck auf
ihrem Gesicht nicht annähernd vermuten ließ. Lance war
unglaublich stolz auf seine Geliebte.
Ich bin sicher,
wir werden es schaffen, mo chridhe, zusammen werden wir alles
schaffen …
„ Verabschiedet
euch nun voneinander“, bat Stellarius leise.
„ Aber …
aber wie …“
Cassie konnte sich
zwar denken, dass Lance, wenn Thalon ihm einen Schnellkurs „ Wie
gebrauche ich meine Flügel“ gegeben
hatte, nach Caelantia fliegen würde, doch wie würde sie
selbst dorthin gelangen.
Da sie und Lance
sich trennen mussten, nahm sie an, dass Caelantia so riesig war, dass
der Teil, zu dem sie und Stellarius sich begeben würde,
unendlich weit von dem Teil entfernt war, in dem Thalon und Gabriel
Lance unterrichten würden.
Demnach würde
weder Thalon noch Lance oder Gabriel sie dorthin bringen.
Stellarius selbst
konnte sich quasi überall hin beamen .
Dieses Mal war es
Stellarius, der genau wusste, was seine Tochter bewegte.
„ So wie Thalon
seinem Sohn das Fliegen beibringt, werde ich dir, meine Tochter,
lehren, dich zu entmaterialisieren und überall dort, wo du zu
sein wünschst, wieder zu materialisieren.“
Cassie keuchte
entsetzt auf.
Auch wenn sie es
nicht unbedingt sicher fand, dass ihr Geliebter irgendwo im Weltall
herumflog – schließlich konnte man nie wissen, welche
Asteroiden oder sonstigen Teile irgendwelcher Satelliten einem da so
in die Quere kommen konnten -, beunruhigte sie der Gedanke daran,
ihren Körper in winzige Atome zerlegen zu müssen aufs
Heftigste.
Lance brauchte nicht
lange zu überlegen, um zu wissen, dass Cassie an die Sache mit
Melandra dachte und wie sie nur dank der Lebensenergie von Tinta und
Evor überlebt hatte.
Er hauchte einen
sanften Kuss auf Cassies Scheitel.
Du schaffst das,
mo muirnin …
Sicher?
Ganz sicher …
alles andere würde ich niemals zulassen!
Cassie atmete tief
ein, dann straffte sie ihre schmalen Schultern.
„ Dann lasst
uns unsere Arbeit
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