Shadowangels (German Edition)
alles in der Welt ...
Die Wellen flossen
hin zu ihrer Brust, bis zur Stelle über ihrem Herzen.
Ein blinkender,
ebenfalls smaragdgrüner, größerer Stern zeigte sich,
der zu beiden Seiten von zwei Flügeln eingerahmt wurde …
zwei Flügeln, die genauso aussahen, wie die Flügel ...
… die sich in
diesem Augenblick auf Lance’ Rücken manifestierten.
Cassies Augen
weiteten sich und Lance erhob sich. Keine Sekunde zu früh.
Soeben entfaltete
sich ein prächtiges Paar silbrig glänzender Flügel,
dessen Ränder die tief violette Farbe von Lance‘ Augen
aufwiesen und übergangslos in jenen Farbton übergingen, der
zweifellos Cassies Augenfarbe glich.
Die Liebenden sahen
sich sprachlos an und während Cassie sich zaghaft erhob, um mit
ihren Fingern unendlich sanft Lance’ Flügel zu berühren,
tat Lance dasselbe mit Cassies Tattoo.
„ Sie sind
wunderschön“, flüsterte Cassie andächtig,
während sie noch immer über die seidenweichen Flügel
strich.
„ Es ist
wunderschön“, sagte Lance und zog mit der Fingerspitze die
hauchdünnen Linien von Cassies Tattoo nach.
Bevor sie sich
weiteren Erkundigungen hingeben konnten, ertönte ein sanftes
Rauschen in der Luft und Thalon materialisierte sich vor dem jungen
Paar. Blitzschnell ergriff Lance das Bettlaken und verhüllte
Cassie, wenn dies auch nur unzureichend gelang.
„ Vater“,
begrüßte er den mächtigen Engel mit zusammen
gekniffenen Augen.
Konnte er denn nicht
noch ein bisschen warten?
Cassie neigte zum
Zeichen ihrer Ehrerbietung den Kopf.
Doch da war Thalon
auch schon bei ihr, legte ihr mit einer zärtlichen Berührung
zwei Finger unters Kinn und zwang sie so, zu ihm aufzusehen.
Thalons Blick ruhte
nahezu ehrfürchtig auf ihrem Tattoo.
Der riesige Engel
trat einen Schritt zurück und legte seine rechte Hand auf sein
Herz. Demütig senkte er das Haupt und ließ er sich mit
einer Anmut, die man diesem Riesen gar nicht zutraute, auf sein
rechtes Knie sinken …
Lance und Cassie
hielten beide den Atem an, als Thalon mit wohl klingender Stimme zu
sprechen begann.
„ Cassandra,
Stella Regina … excubitra per Angelo … eo, Thalon, a to
servitor um belatos … do mo morte …
Nur Sekunden zuvor
hatten Lance und Cassie zum ersten Mal diese Sprache gehört …
dabei instinktiv gewusst, was die Worte bedeuteten, die sie während
ihres Höhepunktes zueinander gesprochen hatten,
nachdem sie ihn bei
seinem wirklichen Namen Salutarion gerufen hatte …
Retter der Welt … gib dich
mir … mit
aller Liebe …
Ebenso sicher
wussten sie jetzt um die Bedeutung der Worte, die Thalon soeben in
Form eines Gelübdes ausgesprochen hatte.
Cassandra,
Königin der Sterne ... Wächterin über die Engel ...
ich, Thalon, bin dein Diener und mutiger Krieger … bis zu
meinem Tod
Dann erhob sich
Thalon, ging zu Lance, legte ihm seine Faust aufs Herz und sprach zu
ihm.
„ Salutarion,
mo filo, ma viata – salus da luma …”
Salutarion, mein
Sohn, mein Leben – Retter der Welt …
69)
N ach
seinen Worten hatte Thalon sich schließlich doch diskreter
weise zurückgezogen, um Lance und Cassie die Möglichkeit zu
geben, die Geschehnisse der letzten Stunden gemeinsam zu verdauen.
Schließlich
wurde frau nicht
jeden Tag entjungfert, noch dazu mit dem Wissen, dass nicht nur alle
im Haus befindlichen Menschen dies wussten, sondern tausende anderer
Shadowangels unverzüglich von der Inthronisierung ihrer Königin
Kenntnis erlangt hatten.
Doch die
Shadowangels, die in aller Welt lebten, waren nicht Cassies Problem.
Vielmehr machte ihr
die Tatsache zu schaffen, dass sie in nicht allzu ferner Zeit Lady
Helen, Tabea und Gabriel, Lana und Timothy und womöglich auch
noch den Millers gegenübertreten musste.
Cassie sank in sich
zusammen.
Sofort war Lance an
ihrer Seite. „Hey“, sagte er leise, „denk‘
einfach nicht daran, okay?“
Cassie schmiegte
ihren Kopf an seine Brust.
„ Das sagst du
so einfach“, wisperte sie, während sie seinen
unvergleichlichen Duft tief in ihre Lungen sog, „du bist ein
Mann. Dich wird man vermutlich für einen tollen Hecht halten,
dass du es geschafft hast, mich dreimal zum Orgasmus zu bringen …“,
Cassie hielt kurz inne, „doch was werden sie von mir halten?
Sie müssen doch denken, ich sei ein … eine … ein
…“
„ Schhh“,
unterbrach Lance seine kleine Sternenkönigin und schob sie ein
Stück von sich fort, um ihr tief in die Augen zu sehen.
„ Keiner denkt
so etwas. Auf solch dumme Gedanken kommst nur du,
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