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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Regung, obwohl sie sich fühlte, als würde sie innerlich verbluten. »Giselle ist euch besuchen gekommen? Wann?«
    »Oft. Sie war so mitfühlend …« Ihre Mutter verstummte und hielt sich die Finger an die zitternden Lippen.
    »Ich schwöre, diesmal bringe ich sie wirklich um«, knurrte Max. Sofort nahmen ihre Bannzauber sie in die Mangel. Sie krümmte sich, als sie plötzlich glaubte, dass ihr die Haut von den Knochen gezogen würde. Max kniff die Augen zu und unterdrückte ihre Schmerzensschreie. Sie würde den Qualen nicht nachgeben. Sie würde Giselle töten, langsam, und sie würde jede Sekunde genießen. Zuckend sank sie auf die Knie. Mit fest um den Leib geschlungenen Armen kippte sie nach vorne, so dass ihre Stirn auf den Eichenholzdielen ruhte. Ihre Lungen fühlten sich an, als wären sie mit zerstoßenem Glas gefüllt. Sie konnte kaum atmen.
    »Was geschieht da?«, wollte Tris wissen.
    »Ihre Bannzauber«, antwortete Alexander grimmig. »Das passiert, wenn man von einer Hexe gebunden wurde und sich nicht an ihre Regeln hält.«
    Er schob Max die Hände unter die Achseln, zog sie behutsam hoch und drückte sie an seine Brust.
    »Du musst damit aufhören«, flüsterte er und rieb ihr mit den Händen über den Rücken. »Du hast jedes Recht, sie zu hassen, aber das hier hilft weder dir noch deiner Familie. Wir müssen sie von hier wegbringen. Darum sind wir hergekommen. Lass es dabei bewenden. Zumindest vorerst.«
    Sie zuckte erneut, als ihre Muskelkrämpfe schlimmer wurden.
    »Max!« Alexanders Tonfall war durchdringend und gebieterisch. »Reiß dich zusammen. Du hast Wichtigeres zu tun.«
    Sie wusste, dass er recht hatte. Sie musste den Gedanken ziehen lassen. Dass Giselle sie einmal mehr belogen und betrogen hatte, änderte nichts an der Bedrohung durch die Obake und durch die wilde Magie, die sich vom Mount Shasta her weiter ausbreitete.
    Sie musste all ihre Willenskraft aufbringen, um ihren Hass tief in ihr Inneres zu verbannen, wo sie ihn nicht spürte. Langsam entspannte sie sich, als der Zorn kalter Entschlossenheit wich. Sie löste sich aus Alexanders Griff.
    »Danke.«
    »Wenn du möchtest, schneide ich ihr für dich die Kehle durch.« Seine Lippen waren weiß vor Zorn, sein Blick war eiskalt.
    »Nicht nötig.«
    Er nickte. »Das Angebot steht.«
    »Danke. Aber du willst sie eigentlich dazu bringen, dass sie dich mag, weißt du noch?«
    »Das ist mir scheißegal.«
    Sie bedachte ihn mit einem Lächeln, bevor sie sich ihrer Familie zuwandte. Es war gut zu wissen, dass jemand auf ihrer Seite stand.
    »Geht … geht es dir gut?«, fragte ihre Mutter nervös, als wüsste sie nicht genau, ob sie Max umarmen oder doch lieber die Beine in die Hand nehmen sollte. »Das sah aus, als ob …«
    »Mir geht’s gut«, gab Max knapp zurück.
    »Ich verstehe das immer noch nicht«, sagte Tris. »Was ist mit dem Blut, das die Polizei gefunden hat?« Ihr Gesicht war mit roten Flecken übersät, und sie hatte das Kinn vorgereckt. Sie war sauer und verstört. Max roch ihre Angst. »Das war von dir. Sie haben es analysiert.«
    Max zuckte mit den Schultern. »Für euch war es besser zu glauben, dass ich tot wäre.«
    »Besser für uns? Besser für uns?« Tris’ Tonfall klang schrill. »Wie kann so etwas gut für einen sein? Himmel, ich glaube nicht, dass ich mich jemals davon erholt habe, dich zu verlieren. Hast du eine Ahnung, wie es sich anfühlt, zu denken, dass die eigene Schwester ermordet worden ist? Ich habe dich so gern gehabt, und du warst die ganze Zeit am Leben! Und jetzt stehst du da wie an dem Tag, an dem du verschwunden bist, und tust so, als würde das alles für dich überhaupt keine Rolle spielen. War es so toll? Jung zu bleiben? Ist es das? Dagegen hast du uns eingetauscht?«, fragte sie erbarmungslos.
    Ihre Worte trafen Max wie Geschosse. Ihr Zorn wallte auf und brach hervor. »Hast du gesehen, was eben mit mir passiert ist?«, fauchte sie. »Glaubst du, das hat Spaß gemacht? Dass ich das gewollt habe? Wenn ja, bist du dümmer, als du aussiehst. Ich wollte nie eine Shadowblade sein. Aber als Giselle mich erst einmal verwandelt hatte, gab es kein Zurück mehr. Ich habe mich um euretwillen von euch ferngehalten. Für euch alle war es besser, dass ich tot war.«
    »Besser?«, fragte ihre Mutter. Sie hatte die Arme um den Körper geschlungen, und Tränen kullerten ihr über die Wangen. Max’ Vater legte die Arme um sie.
    Max wirbelte zu ihr herum. »Hast du gesehen, was da draußen vorgeht? Die

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