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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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dass Alexander in meiner Schuld steht. Du hast ihn gesehen. Er hätte mir erzählt, wie ich Valery finde, wenn du es ihm befohlen hättest. Falls ich dir das Leben rette, fühlt er sich vielleicht verpflichtet, sein Wissen mit mir zu teilen.«
    »Darauf würde ich nicht wetten. Sie ist Teil seiner Familie.«
    »Und in dich ist er verliebt.«
    Max blieb stehen und starrte den Magus mit offenem Mund an. »Wie zum Teufel kommst du darauf?«
    »Oh, ist das eine Überraschung von der Sorte, die du nicht magst?« Er packte sie am Arm und zog sie weiter. »Im Moment ist es keine so gute Idee, stehen zu bleiben.«
    Sie verfiel wieder in ihren Stolperschritt. »Er ist nicht in mich verliebt.«
    Doch gleichzeitig war sie wie elektrisiert, und ihr Herz pochte wild beim Gedanken an diese Möglichkeit. Was, wenn er das tatsächlich war? Nein, das wollte sie nicht. Oder doch? Scheiß drauf. Selbst wenn Scooter nicht auf sie gewartet hätte, gäbe es tausend andere Dinge, die den Gedanken absurd machten. Zum Beispiel den Umstand, dass Giselle nicht zögern würde, ihn gegen sie einzusetzen; den Umstand, dass niemand in Horngate ihm traute; und den Umstand, dass man all ihre Entscheidungen in Frage stellen würde, wenn sie mit einem ihrer Shadowblades herummachte. Ganz abgesehen davon, dass man blöd im Kopf wurde, wenn man andere Menschen derart nah an sich heranließ.
    Sie hielt nach seiner Gestalt weiter vorne Ausschau. Er hatte deutlich gemacht, dass er sie wollte – was auch immer er damit genau meinte. Aber Liebe? Das war zu viel. Holt irrte sich. Und wenn nicht, dann handelte es sich um einen Sack voll Probleme, die sie sich nicht einhandeln wollte.
    »Es ist so weit«, sagte Holt und schaute nach oben.
    Ein scharlachroter Regen ging sanft auf sie nieder. Die Flocken verklumpten, einige wurden zu melonengroßen Bällen, andere waren nicht größer als ein Wimpernhaar. Die Magie wirbelte umher, von einem unsichtbaren und unspürbaren Wind getrieben.
    Sie und Holt schlossen zu ihren Gefährten auf.
    »Gleich wird’s wild«, rief Max. »Lasst bloß nicht die Kette los.«
    Nun schauten alle nach oben, blieben stehen und drängten sich ängstlich aneinander.
    »Lauft weiter«, befahl Max.
    Alexander zog an der Kette, und die Reihe setzte sich wieder in Bewegung.
    Mehr wilde Magie erfüllte die Luft und umwirbelte sie wie ein roter Schneesturm. Ein berauschendes, süßes Aroma drang in Max’ Nase und ihren Mund. Es schmeckte nach Honig und Orangen und brannte bei jedem Atemzug in ihren Lungen. Die Hitze versengte sie innerlich und verlieh ihr zugleich eine Kraft und Energie, die sie nie zuvor verspürt hatte. Der Erdboden wankte und wogte wie ein unruhiges Meer. Taumelnd fiel Max auf ein Knie. Holt prallte gegen sie, und sie hielt ihn fest.
    Dann explodierte die Welt um sie herum.
    Holts Gewicht verschwand. Wolken von Staub und Erde bildeten sich aus dem Nichts und raubten Max die Sicht. Sie hustete, als sie Erde verschluckte. Etwas traf sie an der Wange und schnitt die Haut bis zum Knochen auf. Gesteinsbrocken und Trümmer hagelten von allen Seiten auf sie ein.
    Der Boden gab nach. Max wedelte wild mit den Armen und verfing sich in einer Ranke. Mit einer Hand ergriff sie das Gewächs und schwang wie ein Pendel in der staubgesättigten Luft. Die Ranke war warm und knorrig. Sie dehnte sich in ihrer Hand, wuchs, wurde dicker und zwang ihre Finger auseinander, bis sie sich kaum noch halten konnte. Max ließ ihr Messer fallen und krallte sich mit beiden Händen in die Ranke. Die Außenhaut gab nach, und etwas Klebriges und Kaltes lief ihr über die Arme. Das Gewächs zuckte und baumelte hin und her.
    Max holte Schwung und versuchte, die Beine um die Ranke zu schlingen, um sich besseren Halt zu verschaffen. Bevor es ihr gelang, ergriff etwas ihren linken Knöchel, und ein scharfer Schmerz bohrte sich in ihre Wade. Kurz darauf wurde auch ihr anderer Fuß gepackt. Ihre Beine wurden taub, und etwas Glattes und Nasses glitt bis zu ihren Hüften hoch.
    Sie fühlte sich, als steckte sie in Beton fest. Sie konnte die Hüften ein wenig drehen, aber viel mehr war nicht drin. Max umklammerte die Ranke über ihrem Kopf fester und versuchte, sich hochzuziehen. Es half nichts. Sie hatte kaum noch Gefühl in den Beinen, und um die Hüfte herum verspürte sie ein schmerzhaftes Kribbeln.
    »Alexander! Holt!« Sie hustete erneut, als ihr Staub in Mund und Nase drang. Es kam keine Antwort. Sie rief noch einmal und meinte, ein schwaches Geräusch zu

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