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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Anblick deines Lebens. Du kommst hier nicht eher raus, bevor das Konklave zu Ende ist und ich dich abhole. Falls etwas passiert, kletterst du über das Brombeergestrüpp. Dann hast du vielleicht eine Chance.«
    »Beim letzten Mal hat nichts in der Art diesen Ort bewacht«, sagte Max.
    »Letztes Mal haben uns aber auch nicht die Hüter hergerufen. Die Sagrado gehört keiner Hexe. Sie liegt auf Selanges Gebiet, gehört jedoch den Hütern. Und die stellen Regeln auf und schicken ihre Untergebenen, um sie durchzusetzen. Wer weiß, was für Geschöpfe heute Nacht Wache halten. Seid vorsichtig. Um was für Wesen es sich auch handelt: Sie werden keine Gnade walten lassen, falls ihr versucht, vor dem Ende des Konklaves zu verschwinden. So ist das Gesetz.«
    Bei dem Wort Hüter war Akemi erbleicht. Sie schluckte und nickte.
    »Wir sind spät dran. Max, gehen wir.« Giselle bewegte sich zum Eingang. Rasch überholte Max sie und lief vor ihr her.
    »Hier droht keine Gefahr«, sagte Giselle. »Das lassen die Hüter nicht zu.«
    »Was, wenn sie nichts dagegen unternehmen können?«, murmelte Max und schlich weiter voran.
    »Nur wegen ihnen sind wir heute Nacht hier. Sie werden nicht dulden, dass jemand von uns zu Schaden kommt.«
    Abrupt blieb Max stehen, wirbelte herum und schaute in Giselles grüne Augen. »Und was, wenn sie euch etwas antun wollen?«
    Giselle zog die Brauen zusammen. »Warum sollten sie?«
    »Keine Ahnung, zum Teufel. Du weißt mehr über sie als ich. Aber nach allem, was in den letzten beiden Tagen passiert ist, traue ich heute Nacht niemandem.«
    »Nun gut«, gab Giselle zurück.
    Als ob Max ihre Erlaubnis gebraucht hätte!
    Sie verließen den Parkplatz. Das Gefühl einer magischen Präsenz nahm zu und glitt über Max’ Haut wie rasiermesserscharfe Spinnenseide. Sie hörte Atmen – ein tiefes, langsames, rauhes Geräusch, das wie das Knirschen von Felsen unter einem Eisberg klang. Neben dem Brombeergestrüpp im Gras befand sich eine plattgedrückte Stelle, die etwa so groß wie Akemis Pick-up war. Ein schnaufender Laut erklang, und das Gras wiegte sich in einem unsichtbaren Wind. Etwas saß dort.
    Über ihnen ertönte ein Flattern. Max schaute ruckartig nach oben. Doch sie sah nichts außer dem Wind, der in den Blättern spielte. Ein Geruch wie von verfaulenden Pflanzen und Aas hing schwer in der Luft. Plötzlich huschte etwas an Max’ Kopf vorbei – so nahe, dass die Bewegung ihr Haar aufwirbelte. Ein tiefes Lachen war zu hören, das weiblich und hungrig klang.
    Max drehte sich herum und verfolgte die Flugbahn des unsichtbaren Geschöpfs anhand seines Geruchs und der Luftströmungen, die es verursachte.
    »Mach dir keine Gedanken darüber. Die tun uns nichts. Wir müssen hinauf zum Konklave«, sagte Giselle.
    Obwohl sie nicht überzeugt war, sah Max ein, dass es wenig Zweck hatte, sich mit unsichtbaren Monstern anzulegen. Also wandte sie sich wieder dem moosbedeckten Pfad zu und begann langsam zu joggen. Giselle tat es ihr gleich. Der Weg wand sich in weiten Serpentinen und stieg in Richtung Kuppe zwischen den dicken Stämmen und dem Unterholz steil an. Max ließ sich von ihren Instinkten leiten. Ihre Sinne durchdrangen die Welt um sie herum so vollständig wie eine Flut, strömten in jede Ritze und jeden Winkel und zeichneten die Konturen der Nacht nach. Ihre Ohren erhaschten jeden Laut, ihre Nase nahm eine Myriade Gerüche wahr, und ihre Haut registrierte jede Veränderung in der sanften Berührung der Luft. Sie versank in ihren Sinneseindrücken, und zugleich war ihr Körper jederzeit bereit, zuzuschlagen.
    Auf halbem Weg zur Kuppe hielt sie plötzlich inne. Giselle holte auf und blieb neben ihr stehen. Mit geschlossenen Augen wandte Max den Kopf zur Seite. So eine Art von Magie hatte sie nie zuvor gewittert. Sie roch nach Gletschereis und Bergregen, vermischt mit einem schärferen Duft, der vor Feuer, Stein und Stahl warnte. Die magische Brise wehte über den Weg und wirbelte zur Linken und zur Rechten um den Hang.
    »Was ist?«, fragte Giselle.
    »Magie – aber weder Unheimlich noch Göttlich. Sie befindet sich auf der Grenze und ist sehr mächtig. Beim letzten Mal gab es sie hier nicht.«
    »Es ist einer der Zauberkreise um das Konklave. Davon gibt es drei. Wenn die letzte Hexe sie überschritten hat, schließen sie sich und sperren alle anderen aus.«
    »Und sperren alle, die drin sind, ein«, brummte Max. Wäre ihr Schlüsselzauber stark genug, um notfalls hier rauszukommen?
    Giselle nahm

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