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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Rechtschaffenheit.
    »Ich muss gehen. Ich komme bald zurück, um deine Antwort einzuholen«, sagte der Engel zu Giselle, ohne dabei die Augen von Max abzuwenden. Seine kantige weiße Stirn lag in Falten.
    »Eine Sache noch«, meinte Max. »Die Feuer, die ich rieche – sie stammen von dir.« Es war keine Frage.
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Sie sind ein Geschenk. Und vielleicht eine Drohung. Für andere sind sie ein Versprechen«, erwiderte er rätselhaft. »Wir werden uns wiedersehen. Leb wohl.«
    Damit schoss er in die Höhe. Über dem Wohnwagen breitete er die Schwingen aus, schlug kräftig mit ihnen und stieg westwärts in den Himmel empor.
    Giselle nahm die Hand von Max’ Schulter. »Max, du kommst mit mir rein«, befahl sie mit eisiger Stimme und trat in ihren Wohnwagen.
    Max schaute zu den versammelten Sunspears und Shadowblades. »Macht die Fahrzeuge startklar.« Nach und nach schwärmten die anderen aus, nur Alexander gehorchte nicht. Als Tyler ihn am Arm packte und wegzerren wollte, hielt Max ihn mit einer Handbewegung zurück. »Hast du etwas zu sagen?«
    »Weißt du, was du da getan hast?«, fragte Alexander und wiederholte damit die Worte des Engels. »Du wirst ihn nie wieder los. Er wird dich niemals freilassen.«
    »Ist das alles?«, gab Max kalt zurück. Innerlich war sie zum Zerreißen angespannt. Sie spürte, wie sie sich hinter die emotionalen Schutzwälle zurückzog, die sie sich vor langer Zeit errichtet hatte. Ihre Entscheidung bereute sie zwar nicht, aber Alexander hatte recht. Sie hatte die Büchse der Pandora geöffnet und konnte sie jetzt nicht wieder schließen.
    Alexander wollte noch etwas sagen, schüttelte dann den Kopf und hob schicksalsergeben die Arme. Damit wandte er sich ab und begleitete Tyler.
    Max atmete tief durch und sammelte sich. Schließlich folgte sie Giselle in den Wohnwagen, schloss sorgfältig die Tür hinter sich und überreichte ihr die Schriftrolle.
    »Was zur Hölle hast du getan?«, fragte Giselle, sobald Max eingetreten war. »Was hast du dir dabei gedacht? Jetzt gehörst du ihm. Ich kann nichts machen, um dir zu helfen. Wenn er beschließt, deine Schuld einzufordern, kann ich ihn nicht aufhalten.«
    »Ach verdammt. Wie soll ich bloß damit klarkommen?«, erwiderte Max sarkastisch. »So ein Leben als Sklavin ist ja vollkommen ungewohnt für mich.«
    »Ich habe dir gesagt, wie wichtig du für mich und für Horngate bist!«, schrie Giselle. »Und dann verleihst du ihm Macht über dich. Jetzt bist du nutzlos. Nutzlos! Ich kann dir nicht mal mehr ansatzweise trauen. Ich werde nie wissen, ob du seine Marionette bist. Erst lässt du dich beinahe für diesen wertlosen Alexander umbringen und jetzt das!«
    »Du weißt, dass ich Horngate nicht verraten werde«, erklärte Max sanft. »Das ist die einzige Sache auf der Welt, in der du und ich uns einig sind. Wir wollen beide den Sitz des Zirkels beschützen.«
    »Was machst du, wenn er es dir befiehlt?«
    »Das Gleiche, was ich mache, wenn mir deine Befehle zu viel werden.« Mit verschränkten Armen lehnte Max sich an die Anrichte.
    Darauf wusste Giselle keine Antwort. Langsam ließ sie sich in einen Sessel sinken, wobei ihre verkrampften Finger immer noch die Schriftrolle umklammerten. Sie schien sich gar nicht bewusst zu sein, dass sie sie in der Hand hielt.
    »Kannst du das?«, fragte sie schließlich.
    »Du kennst mich. Was meinst du?«
    »Wenn es jemand kann, dann du. Aber du hast keine Vorstellung von der Macht, über die ein Engel verfügt. Und seine Herrin … Du hast schon einige Dummheiten begangen, Max, aber das war wirklich schwachsinnig. Warum? Warum jetzt? Vielleicht hat es einen Angriff auf Old Home gegeben, und möglicherweise ist Horngate als Nächstes dran. Selange befindet sich auf dem Kriegspfad gegen uns. Und da kommst du zu dem Schluss, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für dich ist, in der Schuld eines Engels zu stehen? Bist du wahnsinnig geworden?«
    »Ich war es ihm schuldig.«
    »Ich brauche dich. Horngate braucht dich. Das sollte wichtiger sein als das, was du ihm zu schulden meinst. Was hat er denn schon für dich getan? Er hat dich vor einer Bombe gerettet, die er selbst gelegt hat. Das ist lächerlich. Wenn du nicht darauf bestanden hättest, die Schriftrolle entgegenzunehmen, würden wir nicht in diesem Schlamassel stecken.«
    »Und wenn die Rolle dir den Arm abgerissen oder dich getötet hätte – was wäre dann mit Horngate gewesen?« Max schüttelte den Kopf und biss sich so fest auf die

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