Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers
Irgendetwas daran brachte ihn beinahe zum Lächeln, doch sie würde wahrscheinlich einen Herzschlag bekommen, wenn sie ihn dabei ertappte.
»Na schön. Wenn wir vorerst darin übereinstimmen, würde es dir etwas ausmachen, etwas mehr ins Detail zu gehen?«
Sie riss die Augen auf und starrte ihn ungläubig an. »Willst du mich auf den Arm nehmen? Oh! Geh runter von meinen Beinen! Ich schwöre dir, ich trete dir in die Eier, dass dir Hören und Sehen vergeht!«
»In Anbetracht dieser Möglichkeit bleibe ich lieber, wo ich bin, danke. Und weil ich größer, schwerer und stärker bin als du, werde ich diesen kleinen Wutanfall wohl aussitzen und so lange hierbleiben, bis du meine Frage beantwortet hast. Was meinst du? Warte!«, sagte er, als sie den Mund aufriss, um zu antworten. »Ich weiß. Ich bin ein Schwein. Ich wollte nur wissen, was ich getan habe, um ein so hohes Lob von dir zu verdienen.«
»Du bist ein Lügner! Und ein-ein Hochstapler! Der ganze Sex ist total mies! Ihr denkt doch nur mit dem Schwanz, und es kümmert euch einen Dreck, wen ihr dabei verletzt!«
»Wie bitte?«, fragte er, und das Zittern in seiner Stimme war für alle, die ihn kannten, eine Warnung vor seinem aufwallenden Zorn. »Sind Frauen vielleicht besser? Hinterhältig. Heimtücke, hübsch verpackt. Ihr benutzt List und Anmut statt ein Schwert, um uns tief zu treffen. Ihr macht euch an uns heran mit eurer falschen Perfektion und mit euren Tricks, und wenn wir am verwundbarsten sind, dann stoßt ihr uns den Dolch in den Rücken!«
»Oh, das von einer geschulten Hure, wirklich toll!«
» Was hast du gesagt? «
Das wütende Gebrüll war mit nichts zu vergleichen, was sie je erlebt hatte. Mit erstaunt aufgerissenen Augen sah sie, wie seine Augen schwarze Blitze auf sie abschossen, während er sich in einer bedrohlichen Wolke aus Muskeln und Zorn über sie beu g te.
Sie war überrascht, dass er sie nicht schlug, denn er sah wirklich so aus, als wollte er es tun. Sie ahnte plötzlich, dass sie zu weit gegangen war. Ashla sah, wie ein Finger auf sie zeigte, und dahinter ein Ausbruch männlicher Entrüstung.
»Ich habe mehr albtraumhafte Zeiten ertragen, als du dir vorstellen kannst, weil ich dem Herumhuren widerstanden habe, Ashla Townsend, also rede nie wieder so mit mir! Niemand würde es wagen, mich einer solchen Sache zu bezichtigen, und mir wird gerade klar, dass ich bestimmt nichts will von jemandem, der das tut!«
Er sprang von ihr herunter, und Ashla setzte sich schwer atmend auf, während er mit langen Schritten zur Tür stürmte.
»Warum hast du mit mir geschlafen?«, fragte sie laut. »Weil es einfach und bequem war mit mir oder weil du den Nervenkitzel mit einer hellhäutigen Blondine wolltest?«
Trace fuhr auf dem Absatz herum und schaute sie wieder an. Er sah noch wütender aus als zuvor. Sie war nicht gut darin, sich mit jemandem zu streiten. Verdammt, sie stritt sich eigentlich nie!
»Ich glaub’s einfach nicht, dass du so etwas von mir denkst! Was habe ich nur getan, dass du das tust?«, ging er auf sie los. »Bist du deswegen so überzeugt von meinem schlechten Charakter, weil ich dich gepflegt habe oder weil ich deinen undankbaren kleinen Hintern gerettet habe?«
Ashla zuckte zusammen. Besonders als er wieder auf sie zukam.
»Antworte mir!«, bellte er wütend.
»Sie hat gesagt, es würde dir Ansehen verschaffen, dass du mit mir geschlafen hast!«, schrie sie. »Dass die Männer hier mich wollten, weil ich einzigartig und a-anders bin! Alle starren mich an! Sie tuscheln und sprechen in einer Sprache, die ich nicht verstehe, als wäre ich ein Tier im Zoo! Ich hasse das! Ich hasse das alles! Ich habe nicht darum gebeten, anders zu sein!« Sie schluchzte. »Ich will nicht anders sein!«
Trace’ Wut verrauchte, wie Wasser in einem Abfluss verschwindet. »Wer hat dir das erzählt? Karri?«, fragte er mit heiserer Stimme. »Dass es mir Ansehen verschaffen würde, mit dir zu schlafen?« Er trat zu ihr, und seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Ich bin der königliche Wesir, Ashla! Ich genieße bereits großes Ansehen! Ich muss nicht mit dir vögeln, um mein Ansehen zu mehren! Und um ganz ehrlich zu sein, meine Vorstellung mit dir ist nichts, womit man prahlen könnte. Als Liebhaber habe ich bei dir erbärmlich versagt. Schlimmer, als ich dachte, wenn du wirklich so über mich denkst. Es gibt eine Sache«, sagte er, und sein Atem ging schwer, während er einen Finger hob, »eine Sache, die mir noch nie jemand
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