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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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streitig gemacht hat, und das ist meine Ehre. Ich habe alles verloren. Stolz. Wohlbefinden. Vertrauen. Einfühlung. Alles weg. Alles bis auf meine Ehre. Niemand stellt meine Ehre infrage. Hast du verstanden? Niemand!«
    »Aber genau das ist es doch. Ich verstehe nicht! Ich versteh diese Welt oder dich nicht!«, weinte sie leise.
    »Ich weiß. Das ist auch der einzige Grund, warum ich noch hier stehe«, sagte er und zeigte mit dem Finger auf den Boden. »Der einzige Grund.«
    Er wandte sich ab und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und über den Nacken. Sie betrachtete ihn, während er sich ein wenig beruhigte, bevor er aus seinem Mantel schlüpfte und ihn auf einen Diwan warf. Da erst wurde ihr bewusst, dass sie sich in einem großen Raum befand, mit einem Bett in der Mitte und mit vielen Sofas und Diwanen, die überall verteilt waren. Es war wirklich sehr schön, mit all der schimmernden Seide in ungewöhnlich leuchtenden Farben. Alle, die sie bisher getroffen hatte, waren dunkel angezogen, und selbst die Einrichtung verriet, dass sie ein Leben im Dunkeln führten. Die vielen Farben waren überwältigend und unerwartet.
    »Weißt du, was es bedeutet, wenn man gefoltert wird?«
    Ashla keuchte, und mit vor Angst klopfendem Herzen richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Sie brachte keinen Ton mehr heraus, und ihr Puls begann unkontrolliert zu rasen.
    Trace sah es genau. Besonders daran, wie ihre Augen sich weiteten, sogar das Schwarz ihrer Pupillen.
    »Das sollte eine rhetorische Frage sein«, sagte er leise. Er ging zum Bettrand und fasste sie sanft am Kinn, bis sie zu ihm aufblickte, während ihr bei jedem Lidschlag Tränen übers Gesicht liefen. »Ja, sie ist rhetorisch. Du kennst die Antwort.«
    Sie versuchte wegzuschauen, den Kopf zu schütteln … doch sie konnte nicht, und das hatte nichts mit seinem Griff zu tun.
    »Vielleicht ist Folter ein zu großes Wort dafür«, flüsterte sie.
    »Vielleicht. Aber wenn es so wäre, dann hättest du nicht so reagiert. Spiel nicht herunter, was passiert ist, Jei li . Man überwindet es noch viel schwerer, wenn man es nicht so betrachtet, wie es wirklich war. Wenn du auch nur das kleinste Detail leugnest, wird es in dir bleiben und an dir nagen.«
    »W-woher weißt du das?«, fragte sie, nun schon völlig am Boden zerstört, weil sie nicht wollte, dass er die Frage beantwortete. Sie wollte nicht, dass irgendjemand erfuhr, was sie wusste und was sie fühlte, aber vor allem wollte sie nicht, dass er es erfuhr.
    »Weil ich eine Zeit lang Kriegsgefangener war, Jei li «, sagte er leise, als könnte er es damit ein wenig abmildern. »Elf Monate lang hat man versucht, Informationen aus mir herauszuholen.« Er schloss kurz die Augen und verbesserte sich selbst. »Sechs Monate lang hat man versucht, Informationen aus mir herauszuholen. Die letzten fünf Monate war ich nur noch zu ihrer Unterhaltung da.«
    »Deine Albträume«, flüsterte sie. »Daher kommen sie.«
    Überrascht blickte er sie an, verzog dann das Gesicht zu einem schiefen Lächeln und nickte. »Tut mir leid. Habe ich dich nicht schlafen lassen?«
    Ashla lachte, so absurd war die Frage. Als ob es eine Rolle spielte, dass sie nicht so gut schlafen konnte, während er eindeutig zutiefst gelitten hatte! Sie schniefte und packte die Hand, die sie hielt, mit ihren beiden Händen und zog daran, bis er neben ihr saß.
    »Nein. Hast du nicht.« Was für eine Idiotin war sie nur gewesen, dachte sie. Wie konnte sie nur so schreckliche Dinge denken von einem Mann, der so besorgt um sie war. Und wenn sie zurückdachte, waren es nur die Stunden im Bett gewesen, wo er nur an sich dachte. Die restliche Zeit war er ganz auf sie und ihr Wohlbefinden konzentriert gewesen.
    Und in den egoistischen Augenblicken war er auch noch krank gewesen, fiel ihr plötzlich wieder ein. Wenn er nicht krank gewesen wäre, hätte er sich, wie er sagte, ihr gegenüber korrekt verhalten.
    »Oh Gott!«, sagte sie und schlug erschrocken die Hand vor den Mund. »Oh, Trace! Es tut mir so leid!« Sie schlang die Arme fest um seinen Hals und presste sich mit aller Kraft an ihn. »Ich bin eine grässliche Person! Einfach grässlich! Es tut mir so leid. Ich bin so eine Chaotin! Ich bin paranoid und neurotisch u-und dumm! Einfach dumm!«
    »Sag so etwas nicht«, bat er leise an ihrer Wange. »Du bist nicht dumm.«
    Ihr plötzliches Lachen überraschte ihn, bis sie sich zurücklehnte und ihn ansah. »Aber neurotisch und paranoid?«
    Seine

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