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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Auslassung wurde ihm bewusst, und er schmunzelte. »Na ja, bloß ein bisschen. Das sind wir doch alle, denke ich. Schatz … « Er streichelte ihr schmales Gesicht. »… ich will, dass du mir erzählst, was mit dir passiert ist. Ich verstehe, wenn das jetzt nicht geht, aber es würde mir helfen, wenn ich es wüsste.«
    »Dir helfen?«
    »Ja. Es würde mir helfen, dass ich nicht gleich sauer werde, wenn du das nächste Mal so auf mich losgehst.«
    »Oh. Dann brauchst du aber eine Menge Hilfe, denn das war eine ganz neue Dimension von Sauersein. Aber ich werfe dir das gar nicht vor.« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Schau, es war nur der ganz normale Missbrauch eines Kindes durch eine religiöse Fanatikerin. Ich … « Sie hielt inne, als sie seinen Blick sah. »Es stimmt. Keine Untertreibung.« Diesmal war der Seufzer von einem Zittern begleitet. »Seit sie mich, als ich fünf war, das erste Mal mit meinen Händen hat heilen sehen, ist meine Mutter die Wände hochgegangen. Bis Magnus mir den Grund dafür genannt hat, dachte ich, es sei Zufall – oder dass ich vielleicht wirklich so hassenswert sei, wenn nicht einmal meine eigene Mutter mich lieben konnte.«
    »Das ist ja lächerlich!«, stieß er hervor. »Dass du solche Gefühle entwickelt hast, weil du die Tochter eines unredlichen Schattenbewohners und einer untreuen Frau bist?«
    »Sie hat mich für ihre Dummheiten verantwortlich gemacht. Die ganzen Jahre!« Ashla spürte trotz des Schmerzes ihre Wut. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft sie mich verprügelt hat – bis sie mir irgendwann einen Knochen gebrochen hat. Sie hatte keine Angst vor dem, was die Ärzte sagen würden, weil die schnelle Heilung ihre Spuren sowieso verwischte. Sie hat mich geschlagen und dann im Keller eingesperrt. Im Keller angekettet«, verbesserte sie sich und schluckte, und ihre Hand, mit der sie sich über den Hals strich, verriet ihm genau, wie sie angebunden worden war. »Tage später hat sie mich dann wieder herausgelassen, und wenn noch etwas von der Tracht Prügel zu sehen war, dann hat sie das mit meiner Tolpatschigkeit erklärt. Schließlich war sie in der Gemeinde eine lebende Heilige. Kirche, Ehrenamt, vier Kinder und ein Ehemann. Das ganze Programm. Wer sollte da auf die Idee kommen, dass sie ihr Kind misshandelt?
    Die ganze Zeit hat sie mich zum Prügelknaben in der Familie gemacht. Wenn meine Brüder oder meine Schwester etwas angestellt hatten, wurde ich dafür geschlagen. ›Um ihnen Verantwortungsgefühl beizubringen‹, sagte sie. Und während sie mich geschlagen hat, hat sie die ganze Zeit laut gebetet. Ich musste wieder und wieder die Bibel zitieren, vor allem die Stellen, wo der Teufel spricht. Ich nehme an, wenn sie die Stimme des Teufels durch mich sprechen hörte, konnte sie rechtfertigen, was sie tat.
    Als meine Brüder dann älter waren, hat sie sie angehalten, dass sie mich selbst schlagen. Malcolm fand es schrecklich, aber er hat es trotzdem getan und nur versucht, nicht zu hart zuzuschlagen. Und Joseph hat es geliebt. Er hat absichtlich immer Ärger gemacht.« Sie lachte bitter. »Anscheinend kommt er sehr gut an in der Sadomasoszene. Zumindest nach dem, was Cristine erzählt hat. Sie hat zufällig ein paar Mails gelesen.«
    »Deshalb bist du ausgeflippt, als ich gesagt habe, du wärst unterwürfig.«
    »Ja.«
    »Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was dein Bruder zweifellos genießt, und einer natürlichen Unterwürfigkeit.« Er strich ihr sanft mit zwei Fingerspitzen übers Gesicht. »Das heißt nicht, dass du genossen hast, was dir passiert ist, und was dir passiert ist, hat nicht notwendigerweise dazu geführt, dass du so bist. Es heißt auch nicht, dass dir das die ganze Zeit gefallen wird.«
    »Ich nehme an, du weißt eine Menge über dieses ganze Zeug«, sagte sie und blickte auf ihre Hände in ihrem Schoß. »Karri hat mir gesagt, dass ihr das im Sexunterricht lernt.«
    »Ah. Verstehe. Daher muss dieser Kommentar über die ›geschulte Hure‹ kommen.«
    Ashla zuckte zusammen, als er das sagte. »Es tut mir leid.«
    »Ich weiß. Ich weiß auch, dass du meine Kultur genauso wenig verstehst wie ich deine. Dieser Unterricht ist Pflicht für jeden, der hier in dieser Welt aufwächst. Wir betrachten es als unredlich, unerfahrene Männer und Frauen in die Erwachsenenwelt zu entlassen, damit sie dort alles auf eigene Faust herausfinden. Die Tragödie von Scham, Schmerz und zerstörtem Selbstvertrauen, die sich aufgrund einer einzigen

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