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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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aufgebracht über diese Nachricht, um sich zurückzuhalten. »Wird er etwa sterben?«
    »Es ist möglich, aber unwahrscheinlich«, sagte er, womit er nicht wirklich Vertrauen einflößte, aber auch keine falschen Hoffnungen weckte. Ashla gefiel das. Darin lag eine Aufrichtigkeit, wie man sie selten fand, selbst wenn sie nicht besonders tröstlich war.
    »Warum kann er dann nicht zurückkommen?«, wollte sie wissen, wobei nicht zu übersehen war, dass es tiefe Geheimnisse zwischen den drei Männern gab, die sie nicht mit ihr teilen wollten. Trace hatte sie nicht freiwillig verlassen wollen, nein, aber er hatte auch nicht die Möglichkeit ergriffen, sie mitzunehmen.
    Sie wollten sie dort nicht haben, wo immer das auch sein mochte.
    »Es braucht Zeit, bis er sich von dem hier erholt hat, und sein Geist und sein Körper sind zu schwach für den Weg hierher zurück. Jedenfalls … «
    Was er auch immer hatte sagen wollen, nach einer kurzen Pause verwarf er es mit einem Kopfschütteln.
    »He, hören Sie«, schniefte sie mit einem draufgängerischen Schulterzucken und drehte den Kopf von ihm weg und noch betonter von Trace, »ich erwarte nichts. Ich hoffe nur dummerweise auf das Unmögliche. Das liegt wahrscheinlich an meiner masochistischen Art. Entschuldigen Sie mich!«
    Ashla beeilte sich, so viel von ihren Kleidungsstücken zusammenzuraffen, dass sie sich anständig anziehen konnte, bevor sie zur Tür hastete. Sie konnte nicht bleiben und zuschauen, wie sie Trace von ihr wegbrachten, während ihr die ganze Zeit bewusst war, dass sie es überhaupt erst möglich gemacht hatte – selbst wenn es zu seinem Besten war. Und sie konnte auch nicht allein in dieser Suite bleiben, die erfüllt war von dem berauschenden Geruch nach ihrem leidenschaftlichen Sex. Sie konnte es einfach nicht ertragen, wieder in Einsamkeit zu versinken, und schon gar nicht mit Dingen um sie herum, die sie an Trace erinnerten. Auch wenn es nur zwei Tage gewesen waren, waren es die ersten Tage einer scheinbar nicht enden wollenden Zeit gewesen, die den Tagen davor in nichts geglichen hatte. Alles daran und auch der Mann, der die Zeit und ihr Zusammensein geprägt hatte, war von einer Farbigkeit und Intensität gewesen, wie sie sie bisher nicht gekannt hatte und nach Magnus’ Warnungen womöglich nie wieder erleben würde.
    Trotz ihrer Vorsichtsmaßnahmen sollte Ashla herausfinden, dass die Ausmerzung, die stattfand, für sie viel, viel schmerzhafter werden würde, als sie gefürchtet hatte.

10
    Es war, als wenn ein Messer, das man ihm von hinten in den Schädel gestoßen hatte, langsam wieder herausgezogen würde, manchmal mit einem Ruck, weil die Klinge fest im Knochen steckte und das Entfernen verhinderte. Ihm war heiß, die beiden Schmiede neben ihm brachten ihn erst zum Schwitzen und erhitzten dann den Schweiß, sodass er ihm brennend über die Haut lief. Es war »schwarzes« Feuer, ein Feuer aus chemisch behandeltem Holz, das in dunklen Flammen loderte. Es war schon vor allen technischen Entwicklungen entdeckt worden, eine Möglichkeit, die Schattenbewohner vor dem Kältetod zu bewahren, da sie gezwungen waren, an Orten zu leben, wo der Winter am längsten dauerte und wo es vierundzwanzig Stunden am Tag nicht hell wurde. Sie konnten sich warm halten, ohne sich zu vergiften oder im Licht von normalen Flammen zu verbrennen.
    Der eigentliche Zweck des Feuers war jedoch, die Metallketten zu erhitzen, die an den Fesselringen am Boden befestigt waren, die um seine Handgelenke, Oberarme, Oberschenkel und Knöchel lagen. Man hatte ihn in eine erniedrigende Haltung gezwungen, der Steinfußboden scheuerte an seinen Knien und an den Schienbeinen, bis sie wund und taub waren, doch alles in allem war das noch das kleinste Übel.
    »Du bist ein Verräter«, flüsterte eine eindringliche Stimme von einer Stelle dicht hinter ihm, die er nicht sehen konnte. »Ein Faschist, der glaubt, er könnte unsere Leute unter die diktatorische Herrschaft zweier hübscher kleiner Marionetten zwingen. Doch die müssen jetzt ohne dich auskommen, und sie schwanken und rufen nach Orientierung« – das Lachen klang bitter –, »allein gelassen mit einer fast blinden Frau, die sie führen soll! Poetisch, findest du nicht?«
    »Rika hat mehr Weitblick im kleinen Finger, als ein Anarchist wie du in seinem ganzen Leben haben wird«, stieß er trotzig hervor, auch wenn das bedeutete, dass er mit ausgedörrten und von Rauch und Hitze schmerzenden Stimmbändern sprechen musste.
    »So

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