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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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und dass die Dinge nun einmal so gehandhabt werden. Wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.«
    »Ich weiß«, sagte er leise und starrte an die gegenüberliegende Wand. »Ich kann es vierundzwanzig Stunden aushalten, Magnus. Ich habe es elf Monate ausgehalten. Noch ein Tag mehr spielt keine Rolle.«
    Magnus konnte nicht umhin, sich Sorgen zu machen wegen der Mutlosigkeit seines Sohnes. Er stand auf, weil er wusste, dass es alles nur noch schlimmer machen würde, wenn er ihn weiter bedrängte. Stattdessen winkte er Karri herbei und bedeutete der Kräuterheilerin, sie solle ihr Wissen zum Einsatz bringen, um Trace die nächsten Stunden zu erleichtern. Karri wusste ganz genau, was ihr Priester von ihr erwartete, und die vielen Jahre, die sie bereits zusammenarbeiteten, ließ sie so im Gleichmaß handeln, dass die anderen glaubten, sie seien seelisch verbunden. Auch wenn das gelegentlich vorkam zwischen Priester und Dienerin, so war ihnen dieses Glück allerdings nicht zuteilgeworden. Doch Magnus wusste, dass es ihnen nichts ausmachte, dass sie sich nie auf diese Weise miteinander verbunden hatten.
    Allerdings erkannte Magnus allmählich, dass er den Grund für Trace’ Verzweiflung womöglich viel leichter verstanden hätte, wenn das der Fall gewesen wäre.
    Er runzelte die Stirn bei dem Gedanken, und es war nicht das erste Mal, dass er sich fragte, ob die strengen Regeln des Zusammenlebens, die sein Orden vorgab, vernünftig waren. Wenn sie mehr unter den Menschen leben würden, um die sie sich kümmerten, könnten sie ihnen vielleicht noch nützlicher sein als bisher. Allerdings würden manche Ordensmitglieder diese Denkweise als wankelmütig ansehen. Magnus ruhte fest in seinem Glauben – er hatte in den letzten Jahrhunderten stets danach gelebt und nichts anderes gewollt – , doch er akzeptierte auch, dass er nicht der Weisheit letzter Schluss war. Das würde ihn zu einem Gott machen, und dazu war er zu bescheiden.
    Wie die Dinge lagen, gab es eine Menge bei der Verirrung von Ashla Townsend, das nicht nur sein Interesse geweckt hatte, sondern vor allem seine Besorgnis. Nicht nur, weil ihre Existenz Trace so tief betraf, sondern weil es das gesamte Schattenreich berührte. Er war der Wächter aller Reiche, bis auf das eine, in dem er nicht überleben könnte, jedenfalls nicht in dieser sterblichen Hülle. Das Lichtreich war für einen Schattenbewohner in jeder Hinsicht die Hölle, und schon die bloße Vorstellung, sich an einem solchen Ort aufhalten zu müssen, war ein Albtraum. Soweit Magnus wusste, hatte die Hölle ihre eigenen Wächter, und er hatte nicht die Absicht, sie jemals kennenzulernen. Doch über alle anderen hatte er zu wachen. Sein Volk zu führen stand gegenüber dieser Pflicht erst an zweiter Stelle.
    Er brauchte Informationen. Daraus könnte er eine brauchbare Theorie entwickeln, die er und Trace akzeptieren und verstehen konnten. Auch durfte ihn sein Wunsch, sein Zögling möge Frieden finden, nicht beeinflussen. All das ging Magnus durch den Kopf, als er aufstand und um das Bett herum in Richtung Tür ging. Er hielt inne, um einen langen Blick mit Guin zu wechseln, der bereit war, mit ihm zu gehen.
    »Karri, sorg dafür, dass er sich ausruht und sich erholt!« Er wollte noch hinzufügen, dass sie ihn nicht losbinden sollte, doch schon ein Blick genügte, und sie zog ein mürrisches Gesicht, als wollte sie sagen: »Ich bin ja nicht blöd.« Natürlich wusste sie es, das war ihm klar, doch das hier war Ajai Trace. Sein Charme und seine diplomatischen Fähigkeiten waren legendär. Er wusste, wie er die Stärken und die Schwächen anderer zu seinem Vorteil nutzen konnte. Karri war schon lange an Magnus’ Seite, sie kannte Trace, seit er ein kleiner Junge war, und er sollte ihr vertrauen, doch Trace hatte ein gefährliches Verlangen, und die Dienerin hatte so viel Mitgefühl mit ihm. Beides zusammen konnte unliebsame Folgen haben. »Wie immer«, sagte er laut und in bestimmtem Tonfall.
    Er trat durch die Tür und überließ es Guin, sie zu schließen, als ein weiterer kräftiger Ruck durch das Wohnmobil ging. Im benachbarten Raum gab es einen niedrigen Kreis aus zwei halbmondförmigen Sofas. Sie standen gerade so weit auseinander, dass man dazwischen hindurchgehen konnte. Darüber waren die üblichen exotischen Stoffe gebreitet, die man in ihrer Kultur bevorzugte. Diesmal war es Malaya, die an einem Berg von Kissen lehnte und mit einer ihrer goldenen Halsketten spielte, während sie

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