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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ist es Apfelstrudel. Ich habe ihn halb mit diesem neuen Zuckerersatz und halb mit richtigem Zucker gebacken. So könnt ihr Mädels mich nicht für euren Taillenumfang verantwortlich machen.«
    »Oh! Mrs Townsend, Sie sind ein Engel! Und wir würden Sie nie für irgendetwas verantwortlich machen.«
    »Zu gütig.« Sophias Blick glitt zu dem nahen Gang, und ihr Lächeln erstarrte ein wenig. »Und wie geht es unserem Mädchen heute?«
    »Besser. Viel besser. Sie erholt sich ziemlich schnell. Wir wissen zwar immer noch nicht, was die Ursache dafür war, dass sie nach so langer Zeit wieder gekrampft hat, aber die Tests zeigen zum Glück, dass es nichts Ernstes ist. Ich war sicher, dass sie irgendwo eine Blutung hatte, aber der Neurochirurg sagt Nein.«
    »Also, ich fühle mich wirklich schuldig, dass ich die Vase neben das Bett gestellt habe. Allein schon die Vorstellung, dass sie die ganze Zeit eine Gefahr für sie war … «
    »Oh nein! Sie dürfen sich nicht schuldig fühlen, Mrs Townsend«, bat Olivia und kam eilig hinter dem Tresen hervor, um tröstend den Arm um sie zu legen. »Niemand konnte vorhersehen, dass sie die Vase herunterstoßen und dann während der Krampfanfälle aus dem Bett in die Glasscherben fallen würde. Es war einfach eine von diesen verrückten Sachen, die manchmal passieren. Und ganz bestimmt war es ein Unfall. Wir haben trotzdem eine neue Vase hingestellt, diesmal allerdings auf die Kommode. Die hier werden darin hübsch aussehen.« Olivia strich über das Blütenblatt einer Lilie. »Die Schnittverletzungen waren fast alle oberflächlich, und wie gesagt, sie verheilen gut. Und bis auf eine gewisse Unruhe und die üblichen Muskelkrämpfe hat sie sich nicht bewegt. Keine Anfälle mehr.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal dankbar dafür sein würde, dass meine Tochter sich nicht bewegt«, bemerkte Sophia ironisch. »Na, dann wollen wir mal.« Sie löste sich von der Schwester und zog mit einer leichten Bewegung der Schultern ihre Jacke zurecht. »Genießen Sie den Strudel, meine Damen! Gott schütze Sie.«
    Sophia winkte den Schwestern kurz zu, während sie auf den Gang zueilte. Das rhythmische Klappern ihrer Absätze, das von den Wänden widerhallte, verriet, dass sie den Weg kannte.
    Zuerst zögerte sie, als sie sah, dass die Tür zum Zimmer ihrer Tochter zu war. Aus naheliegenden Gründen standen die Türen auf dem Stockwerk normalerweise offen. Nur wenn Privatsphäre gefragt war, wurden sie geschlossen. Doch Ashlas Krankenschwestern hätten sich schon um alles gekümmert, bevor sie kam. Sophia hatte dafür gesorgt, dass sie immer wussten, wann sie kam, so konnten sie den Raum vor ihrem Besuch erträglich machen. Sophia hasste den Geruch nach menschlichen Ausscheidungen, vor allem den beißenden Geruch von Urin. Sie hatte ziemlich viel Wirbel mit den Krankenschwestern auf dem Stockwerk veranstaltet, um von derartigen Widerwärtigkeiten verschont zu bleiben.
    Sie zögerte also ein wenig, als sie die Hand zur Tür hob und sie aufstieß. Sofort bemerkte sie, dass der Raum vollkommen dunkel war, und nur die Bildschirmanzeige erzeugte ein wenig Helligkeit. Sophia tastete nach dem Lichtschalter, doch bevor sie ihn finden konnte, wurde sie am Handgelenk gepackt und in das Zimmer gezerrt. Sie schrie erschrocken auf, doch das Geräusch verlor sich in der dunklen Abgeschiedenheit des Raums, als die Tür durch einen raschen Tritt mit dem Fuß wieder geschlossen wurde.
    Sie wusste sofort, dass sie es mit einem Mann zu tun hatte, schon allein wegen der Kraft, der Größe und dem Geruch. Es stimmte, dass sie klein war, doch auch so konnte sie sagen, dass er ziemlich groß war. Groß, was die Körpergröße betraf, und breit in den Schultern, als er ihr eine behandschuhte Hand auf den Mund legte und sie gegen die geschlossene Tür presste.
    »Verzeihen Sie mir diesen Auftritt, Madam, aber Sie müssen mir ein paar Fragen beantworten. Wenn Sie das tun, verspreche ich Ihnen, dass Ihnen nichts passiert. Wenn Sie allerdings um Hilfe rufen, ist die Vereinbarung hinfällig. Verstanden?«
    Sophia starrte in das nur spärlich erhellte Gesicht; das blaue Licht des Apparats neben dem Bett fiel in einem blassen Streifen über das linke Auge und über die Stirn. Es war ein dunkles, ernstes Auge, und auch wenn es nicht bedrohlich wirkte, hatte Sophia doch keinen Zweifel daran, dass der Mann, zu dem es gehörte, sehr gefährlich sein konnte – falls er provoziert wurde. Sie nickte rasch, nicht im Geringsten daran

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