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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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abwesend an die Decke starrte. Tristan ging währenddessen rastlos zwischen den Sofas auf und ab.
    »Es reicht!«, sagte er mit erregter Stimme und strich sich ungeduldig durch seine dichten Locken. »Verdammt, Laya, er hat genug gelitten für uns! Erst die Sache mit Baylor … die ihn zu der Verlorenen zurückgebracht hat, und jetzt auch noch das!« Er zeigte auf die Tür, durch die die anderen hereingekommen waren, und bemerkte sie erst jetzt. »Was ist passiert?«, fragte er, und seine dunklen Augen schossen pfeilschnell von einem zum anderen. Weil Telepathie nicht zu Tristans ausgeprägten Fähigkeiten gehörte, konnte er nur das ablesen, was die beiden unbewegten Gesichter sehen ließen.
    »Er ist wieder klar«, sagte Magnus nur. Ganz sicher war er sich allerdings nicht, denn die Meinungen über den Zustand der Euphorie gingen auseinander, doch er wäre überrascht gewesen, wenn ein Mann von Trace’ Stärke und Kraft ihr auf Dauer erlegen wäre. »Karri kann das jetzt übernehmen, Tristan. Ich werde bei einer anderen Mission gebraucht.«
    »Du verlässt die Eskorte? Mitten im Niemandsland?«, fragte Malaya unvermittelt und setzte sich beunruhigt auf. »Wir brauchen dich doch in Elk’s Lake! Welchen Schutz hast du denn, wenn du allein gehst und ohne irgendeine Planung? Und wohin gehst du überhaupt?«
    »Das behalte ich vorerst lieber für mich.« Er sagte das, als wäre es das Normalste von der Welt. »Macht euch keine Sorgen. Ich werde die meiste Zeit nachts und im Schattenreich reisen. Nach so vielen Umsiedlungen kenne ich den Nordosten ziemlich gut. Ich werde die Häuser finden, die ich suche. Ich möchte euch nur um zwei Dinge bitten. Sagt Trace nicht sofort, dass ich weg bin. Er soll sich vorher ausruhen und gesund werden. Und behaltet ihn bei euch, bis ihr Elk’s Lake erreicht, egal, was es noch dazu braucht – außer ihn gefesselt zu lassen.«
    » Drenna! «, fluchte Tristan finster. »Als ob wir das könnten!«
    »Macht euch klar, dass Trace fliehen wird, wenn ihr ihn freilasst«, prophezeite Magnus. »Er mag vielleicht wieder klar sein und wieder zu sich finden, doch er hat eine Obsession, und dagegen kann man kaum etwas tun. Es wird besser mit der Zeit, wenn die Pflichten und die Gesellschaft von alten Freunden wieder in den Mittelpunkt rücken. Sorgt dafür, dass er sich mindestens eine Woche vom Schattenreich fernhält! Es besteht die Gefahr eines Rückfalls, falls er früher wieder dorthin geht. Er weiß das und rechnet damit, dass ihr ihn im Auge behaltet, also spart euch jede Heimlichtuerei!«
    »Der Mann ist nicht dumm«, bemerkte Guin, »aber wir auch nicht. Wir wissen, was zu tun ist.«

11
    Sophia Townsend war eine Heilige.
    Das dachten jedenfalls die Krankenschwestern in der West End Klinik für Rehabilitation und Langzeitpflege. Sie kam pünktlich jeden Dienstagabend und hatte noch keinen einzigen Termin versäumt. Nicht einmal, als es den schrecklichen Schneesturm gegeben hatte und sogar die Schwestern von der Schicht gezwungen waren zu bleiben, anstatt nach Hause zu fahren. Sie war wie immer mit einem Kaffee in der Hand und mit hausgemachten Süßigkeiten für die Schwestern gekommen. An einem Ort wie West End, zumindest im Gebäudeteil der Langzeit-Komapatienten, waren Besuche von Familienangehörigen nicht so häufig, wenn es überhaupt welche gab. Es hing normalerweise vom Zeitraum ab, je länger das Koma oder Wachkoma andauerte, desto größer wurden die Abstände zwischen den Besuchen.
    Nicht so bei Ashla Townsends Mutter. Die Krankenschwestern konnten die Uhr nach ihr stellen, und sie sorgten dafür, dass ihre Tochter frisch gebadet und angezogen präsentiert wurde. Sophia kam immer pünktlich um sieben, und an diesem Dienstagabend war es nicht anders. Und auch diesmal saß ihre Garderobe perfekt, und ihr Haar war zu einem strengen Nackenknoten frisiert. Sie trug eine passende Handtasche über dem Arm, für die sie von anderen Frauen Komplimente bekam, und Blumen, die sie bis zur darauffolgenden Woche ins Zimmer ihrer Tochter stellte.
    »Guten Abend, Mrs Townsend!«, wurde sie lächelnd und freundlich von allen Seiten begrüßt.
    »Guten Abend, Sandra! Frannie! Jaime! Olivia, wie geht es Ihrem Baby?«
    »Gut. Es wächst und gedeiht. Und es ist gar kein Baby mehr«, sagte sie wehmütig.
    »Oh, sie bleiben immer unsere Babys, egal, wie alt sie sind«, versicherte Sophia ihr und tätschelte die Hand der Oberschwester, während sie ein Tablett auf den Tresen stellte.
    »Diese Woche

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