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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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herrschte. M’jan Shiloh war mit seiner Dienerin Nicoya anwesend. M’jan Daniel, ebenfalls ein hochrangiger Priester, war auch da. K’yan Karri und ungefähr ein weiteres halbes Dutzend Dienerinnen standen herum oder waren in ein leises, flehendes Gebet vertieft.
    Alle standen in dem einen Raum und starrten ihn erwartungsvoll an, als er hereinkam. »Ich verstehe nicht. Mit all den Priestern und Dienerinnen hier, was könnte ich beitragen, was du mit deiner Erfahrung nicht könntest … «
    »Verstehst du jetzt?«, fragte Magnus leise, als Trace mitten in seinem Gedankengang plötzlich erstarrte und auf den Körper blickte, der vor ihm auf den Fußboden gebettet war. »Auch für die seltsamsten Dinge gibt es immer eine Erklärung, Trace«, brachte ihm Magnus sanft in Erinnerung, »egal, wie unmöglich oder unwahrscheinlich sie zu sein scheinen.«
    »Du hast gesagt … unsere Sippschaft?«, brachte Trace mühsam aus seiner zugeschnürten Kehle hervor.
    Anders und doch immer noch dieselbe. Es war Ashla. Es war wirklich Ashla. Ihr Körper, der sich in einem künstlichen Schlaf befand, die Hände ordentlich unter der Brust gefaltet, so als sollte sie zur letzten Ruhe gebettet werden, und ein schwaches Heben und Senken des Busens. Er hatte das übermächtige Bedürfnis, zärtlich zu lachen über die wunderbar langen blonden Haare, ein widerspenstiges Gewirr von Locken und wahrscheinlich der Grund, warum sie sie lieber kurz trug. Noch bevor er den Drang unterdrücken konnte, war Trace auf den Knien neben ihr und strich mit den Fingern durch die Pracht aus gelockter Seide und Licht.
    »Diese Haare … diese Haut … « Er strich mit der Fingerspitze über ihre blasse, eingefallene Wange. Es schmerzte ihn, zu sehen, dass sie so dünn war. Sie war schon immer zartgliedrig gewesen, doch jetzt hatte sie kein überflüssiges Gramm Fett und keinen Muskel zu viel mehr am Körper. Trace drehte sich mit brennenden Augen zu dem Priester um. »Das ist keine Sippschaft. Jemand, der so zart und zerbrechlich ist? Seit wann sind unsere Frauen so?«
    »Sie ist eine von uns«, versicherte Magnus ihm, »doch sie ist ein Halbblut. Und ihre Schwäche ist genau wie bei Rika. Anders gesagt, sie ist krank. Aber ich glaube, da ist noch etwas anderes, denn die Frau im Schattenreich war auch in ihrer projizierten Erscheinung ziemlich zerbrechlich. Ihre menschliche Hälfte erlaubt es ihr, sich im Sonnenlicht zu bewegen, doch ich glaube, dass es sie insgesamt schwächt, weil sie eine von uns ist … «
    »Eine von uns«, wiederholte Trace ungläubig. »Aber … sie war … wie lange im Schattenreich?«
    »Zwei Jahre«, sagte Magnus.
    »Beim brennenden Licht!«, keuchte Trace. »Zwei Jahre?«
    »Allerdings ist nur ihre Schattenhälfte dort. Sie reicht gerade aus, dass du sie wahrnehmen und körperlich spüren kannst, was auch erklärt, weshalb sie uns alle sehen konnte. Sie ist der erste Mischling, dem ich je begegnet bin, der nicht nur als vage Vorstellung oder als Mythos existiert.« Magnus teilte ihm die Geschichte mit, die Ashlas Mutter ihm erzählt und aus der sie alles ausgeblendet hatte, was ihr nicht ins Konzept passte. Doch es war nicht seine Aufgabe, von der verächtlichen Art zu berichten, mit der die Mutter ihre Tochter behandelt hatte. Zumindest nicht jemand anders als Ashla selbst, falls er überhaupt die Gelegenheit dazu bekam. »Möglich, dass Ashla durch den Aufprall bei ihrem Unfall ins Schattenreich geschleudert wurde, ein Reflex, um sich selbst zu schützen, ohne überhaupt zu verstehen, was sie da tat. Da sie zur Hälfte ein Mensch ist, nehme ich an, dass der Übergang für sie viel schwieriger ist als für uns … Oder sie weiß nur nicht, wie es geht.«
    »Vielleicht liegt es einfach daran, dass sie gar nicht weiß, dass sie es kann! Magnus, sie weiß nicht einmal, wer sie ist. Sie hat keine Ahnung!«
    »Ich weiß. Das ist einer der Gründe, weshalb ich deine Hilfe brauche. Ich will, dass du dich ins Schattenreich begibst, um sie zu suchen. Du hast eine enge Verbindung zu ihr, eine Nähe, die dir helfen kann, ihr Vertrauen zu gewinnen. Bevor sie nicht glaubt, dass das hier alles wahr ist, kann sie den Weg zurück ins Lichtreich nicht finden.«
    »Magnus, nach zwei Jahren … « Trace schluckte hörbar und schüttelte den Kopf, während er die blassblauen Adern betrachtete, die sich in einem winzigen Netz über ihre Augenlider zogen. »Woher wissen wir, dass sie überhaupt zurückkehren kann? Woher wissen wir, dass sie das heil

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