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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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Probleme mit dem Bugfahrwerk.«
    »Roger, Redlight.«
    Ein Schatten tauchte neben ihnen auf und verschwand unter ihnen. Das Röhren der Triebwerke des Jets war im Wind kaum zu hören.
    »Was war denn das?«, schrie Mark.
    »Eine F 16, würde ich vermuten. Eine Eskorte. Die zweite ist hinter unserem Hintern, um uns abzuschießen, wenn was schiefläuft.«
    »Redlight, Ihr Bugfahrwerk ist nicht arretiert. Und Ihr Bauch ist auf einer Länge von drei Metern aufgeschlitzt. Sie scheinen Hydraulikflüssigkeit zu verlieren.«
    »Danke, Bluebird One.«
    »Viel Glück. Bluebird One out.«
    Sie warf einen Blick auf die Anzeigen. »Wir haben mehr Glück als Verstand. Bis die Hydraulikflüssigkeit aufgebraucht ist, haben wir keinen Sprit mehr. Bluebird One, bin ich auf Kurs?«
    »Redlight, der Tower hat Ihnen einen Vektor gegeben.«
    »Bluebird One, die Navigation funktioniert nicht mehr. Ich fliege nach Kompass.«
    »Roger. Ich fliege Sie ein.«
    »Danke, Bluebird One. Wellis Tower. Dies ist Redlight. Das Bugfahrwerk ist defekt. Ich werde die Nase auf den Boden legen müssen.«
    »Roger. Wir legen Schaum aus.«
    »Danke, Wellis.«
    Sie wandte sich zu Mark. »Was hat Val für eine Blutgruppe?«
    »AB positiv.«
    »Wellis, unsere Schwerverletzte hat Blutgruppe AB positiv. Außerdem möchte ich Sie bitten, eine Nummer in Washington anzurufen. Geben Sie bitte durch, dass wir hier landen.«
    Sie nannte die Nummer.
    »Danke. Ich leite es weiter. Wind kommt böig 22 Grad Nordost.«
    »Ich merke es«, sagte Ann, während sie mit den Böen kämpfte. Irgendwo in ihrem Hinterkopf dachte Juliet, es wäre nett, wenn ich mal mit einem intakten Flugzeug bei gutem Wetter landen würde. Der kleine Jet bockte, ab und zu merkte sie, wie der Steuerknüppel weich wurde. Der Hydraulikdruck fiel konstant ab. Die F 16 vor ihnen wackelte hin und her, dann wurde es ruhiger.
    »Bluebird One. Wie ist der Vektor?«
    »Sie befinden sich genau im Korridor. Sie müssten jeden Moment die Landebahnbefeuerung sehen.«
    »Roger!«
    Ann blinzelte in den Sturm, ja, da vorne war etwas. »Ich sehe sie. Wellis, habe Landebahn erfasst. Bluebird One, danke.«
    »Kein Problem, Redlight. Viel Glück!« Die F 16 zog nach rechts weg.
    Klappen 35 Grad, Trimmung okay, Sprit nur noch Dämpfe. Der Drehzahlmesser des linken Triebwerks fiel rapide, die Maschine wollte zur Seite ausbrechen, aber noch konnte Ann sie kontrollieren.
    Sie schaltete um auf die Kabinensprechanlage.
    Mark sagte irgendetwas, aber sie hörte nicht zu. »Sorry, Leute, aber macht euch auf eine harte Landung gefasst. Sessel gegen die Flugrichtung drehen! Und anschnallen!«
    Dann ging sie wieder auf Funk. »Wellis, habe nur einen Atmosphärenhöhenmesser übrig, ich weiß nicht, wie er geeicht ist. Geben Sie mir bitte Höhe über Grund durch.«
    »Roger, Redlight. Sie haben 280 Fuß, 165 Stundenkilometer ... kommen rein wie an einem Seil.«
    »Danke. Rufen Sie mir die Höhe bitte kontinuierlich aus.«
    »Roger. 130, 120, 110 ... Sie sind etwas zu schnell ... 80, 70, 60, 50, 40, 30, 20, 10 ...«
    »Touchdown.« Ann hielt die Nase oben, als sie am unteren Ende der Landebahn aufsetzte. Vergiss den Umkehrschub ... Die Bahn ist lang, für Kampfjets und Bomber gebaut ... Die Nase so lange wie möglich oben halten ... Aber sie schaffte es nicht. Die Nase senkte sich und bohrte sich in den Schaumteppich, der wie Gischt die Cockpitscheiben bedeckte. Ein fürchterliches Kreischen und Rütteln erschütterte den Learjet. Nach einer Ewigkeit blieb die Maschine endlich still liegen.
    Ann rührte sich nicht. Sie lebte noch. Was für eine Überraschung.
    Das Funkgerät gab ein kratzendes Geräusch von sich. »Glückwunsch, Redlight. Sagenhafte Landung. Der Fire Chief meldet keine Brandentwicklung.«
    »Wenigstens etwas. Danke. Redlight out.« Sie wandte sich an Mark. »In ein paar Minuten sind wir hier raus.« Sie legte mehrere Schalter um, um den Lear zu deaktivieren.
    Mark beobachtete sie dabei, dann sah er auf seine Hände. Sie waren blutig. Georges Blut.
    Ann blinzelte und blickte sich in dem Cockpit um, als sähe sie es zum ersten Mal. Langsam hob sie die Hände und öffnete den Gurt.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Mark besorgt. Ihm gefiel nicht, wie bleich sie war.
    »Es geht so. Glauben Sie mir, an Bruchlandungen kann man sich nicht gewöhnen.«
    »Das kann ich mir vorstellen! Ich werde das hundert Jahre lang nicht vergessen!«
    Als Ann aufstehen wollte, fühlte sie einen stechenden Schmerz in der Seite. Ach ja, der

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