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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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Quetschung an der Seite und eine gebrochene Rippe. Und einen Streifschuss am rechten Oberschenkel.«
    Sie nickte. »Danke.«
    »Nachdem wir nun die Freundlichkeiten abgehakt haben, will ich Ihnen ein paar Dinge sagen. Ich bin unglücklich. Und ganz und gar nicht amüsiert. Dies ist mein Stützpunkt, und wenn ich nicht glücklich bin, dann bedeutet das, dass ich leicht reizbar bin. Haben wir uns verstanden?«
    »Ich möchte Ihnen wirklich keine Mühe machen ...«
    Er sah sie einen Moment lang prüfend an, dann nickte er. »Das will ich schwer hoffen. Nun gut. Ich habe meine Anweisungen. Ich hoffe sehr, dass wir letzten Endes auf derselben Seite stehen. Wir hier auf Wellis werden Sie unterstützen, wie und wo wir können. Ihren Job möchte ich allerdings nicht haben.«
    »Ich auch nicht mehr.«
    Er nickte langsam. »Übrigens: sagenhafte Leistung, diese Landung. Ich habe mir die Flugdaten von unserem Radar angesehen. Und den Flieger. Wo haben sie fliegen gelernt?«
    »Bei der Navy. Wo sonst.«
    Er schnaubte kurz, dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Wo sonst. Wie auch immer, starke Leistung. Aber denken Sie immer dran, hätten sie es bei der Air Force gelernt, wäre der Vogel jetzt kein Schrott!« Er schüttelte den Kopf und schmunzelte. »Ich habe nicht wirklich vor, Sie zu mögen, Major. Aber Sie machen mir das sehr schwer. Bei der Navy. Meine Güte!« Er stand abrupt auf, stellte den Stuhl zurück und ging zur Tür. »Der Stabsarzt hat gesagt, Sie können aufstehen, wenn Sie darauf bestehen. Ansonsten würde er Ihnen gern zwei Wochen Bettruhe verordnen, allerdings glaubt er nicht daran, dass Sie sich auch daran halten würden. Da wir noch nicht Ihr ganzes Gepäck bergen konnten, habe ich mir erlaubt, eine Uniform für Sie in den Spind zu hängen, Major. Draußen wartet meine Ordonnanz, Lieutenant Beck. Er wird sich darum kümmern, dass Sie sich hier zurechtfinden. Wenn Sie mich brauchen, ich bin in meinem Büro.« Damit öffnete er die Tür und ging hinaus.

58
 
    M ark sah auf, als die Tür zu seinem Zimmer aufging. »Sieh mal an«, sagte er. »Die Uniform steht Ihnen gut, Major.«
    »Das klingt nicht gerade freundlich«, sagte Ann, während sie die Tür hinter sich schloss. »Haben Sie was gegen Uniformen?«
    »Nicht doch, selbst jahrelang Uniform gewesen.« Er lehnte sich zurück und schüttelte sich eine Zigarette aus der Packung. Die letzte. Er warf die leere Packung in einen Papierkorb in der anderen Ecke des Zimmers. »Perfekt.«
    Ann zog eine Augenbraue hoch. »Ich glaube, hier ist rauchen verboten.«
    »Ja, und?«, fragte er bissig.
    Ann lehnte sich gegen die Tür. »Was ist los?«
    »Nichts. Ich komme mir nur ziemlich verarscht vor. Wer sind Sie wirklich? Wie viele Personen ziehen Sie noch aus dem Hut? Ann, die Lehrerin, Andrea, die Sexbombe, Juliet, die toughe Einzelkämpferin. Oder Kampfpilotin? Wissen Sie eigentlich selbst noch, wer Sie sind? Sind Sie nur eine Schachfigur, oder sind Sie eine begnadete Spielerin?« Er fischte sein Zippo aus der Jackentasche, aber es funktionierte nicht. Er steckte es wieder weg und spielte mit der Zigarette herum.
    Ann nickte langsam. »Ich kann Sie verstehen. Besser, als Sie glauben. Aber das ist nicht alles. Hier ...« Sie warf ihm eine Streichholzschachtel zu.
    »Danke«, kam es knurrend zurück.
    »Was ist sonst noch?«
    »Als ob Sie es nicht wüssten. Es lässt Sie wohl kalt, Miss Superagent.«
    Ann zog die Augenbrauen hoch. »Was?«
    »Val war schwanger. Sie hat das Kind verloren.« Er zündete seine Zigarette an und ließ das Streichholz in eine Blechschale fallen, in der ein paar Pillen lagen.
    »Sie sagen das so, als wäre ich schuld daran«, sagte Ann leise.
    Mark zuckte mit den Schultern. »Seit wann haben Sie Ihr Gedächtnis eigentlich wieder zurück? Haben Sie es überhaupt jemals wirklich verloren? Wie lange spielen Sie dieses Spiel nun schon mit uns?«
    Ann löste sich von der Tür und nahm sich einen der Besucherstühle.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte sie leise. »Habe ich in Ihren Augen irgendwie die Seite gewechselt?«
    »Keine Ahnung.« Mark sah sie feindselig an. »Waren Sie jemals auf irgendeiner Seite? Außer auf der eigenen?«
    »Sie wollen wissen, wer ich bin? Ist es das?«
    »Das wäre nett. Vielleicht sagen Sie zur Abwechslung auch mal die Wahrheit«, knurrte Mark. »Jedes Mal, wenn Sie etwas sagen ...«
    »Mein Name ist Marie Jacqueline Juliet Marchaut.«
    »Marchaut!« Mark lachte bitter. »Noch ein Name. Ich dachte,

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