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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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viel Industriespionage und zu viele Hacker. Jede Firma, die was auf sich hält, verschlüsselt ihre Daten sicherer als der KGB noch vor zehn Jahren. Es ist ein Code, der mit 512 Bit verschlüsselt wurde. Das dauert Wochen ...«
    »Vielleicht gibt es im Notizbuch irgendeinen Hinweis«, schlug Mark vor.
    »Vielleicht«, antwortete Ann. Sie blätterte weiter. »Hier ...« Sie sah auf. Und lächelte. »Malvern hat alles aufgeschrieben. Seine Gedanken, seine Eindrücke, jedes Detail, sogar wie die Leute gekleidet waren und was er dazu dachte.«
    Tom nickte. »Ich kannte Malvern persönlich. Wir waren ja quasi Nachbarn. Er war schon immer so, er hat immer alles genau beobachtet. Er hat mal erwähnt, dass es ihm hilft, sich ein Bild von den Leuten zu machen.«
    »Aber wohl nicht sorgfältig genug«, meinte Ann. »Sonst hätte er sich nie mit diesen Leuten eingelassen. Aber er hat tatsächlich etwas aufgeschrieben, das uns hilft. Er schreibt hier, wie er Forrester und noch jemanden, den er nicht kannte, in einem Arbeitszimmer belauscht hat. Er wollte eigentlich gar nicht lauschen, aber dann, als die ersten Worte fielen, hat er doch zugehört. In dem Raum stand ein Computer, auf dem der andere Mann Forrester etwas zeigte. Die Finanzübersicht, wie der Mann sich ausdrückte.« Sie lächelte. »Als die beiden gegangen waren, hat Malvern einfach im Computer nachgesehen. Das Programm war nämlich noch geöffnet. Er hat einfach einen CD-Rohling eingelegt und ein Backup gemacht.« Sie sah zu Samson hinüber. »Wahrscheinlich wusste er nicht mal, dass die Datei so brutal verschlüsselt ist.« Sie schüttelte den Kopf. »Die Verschlüsselung mag zwar gut sein, aber das Kennwort ist von ihm.«
    »Unglaublich«, meinte Samson. »Amateure.«
    »Hat er irgendwas über das Kennwort geschrieben?«, fragte Mark.
    »Nein.«
    »Dann hat er es mit ins Grab genommen!«, fluchte Samson.
    »Vielleicht nicht«, sagte Tom. »Letzten Monat hat mir mein Sicherheitsexperte die Leviten gelesen.«
    Samson sah auf. »Was hat das damit zu tun?«
    »Heutzutage muss alles mit einem Kennwort gesichert werden. Wenn ich in den Computer meiner Firma will, um mich über etwas zu informieren, dann gibt es bestimmt dreißig Bereiche, die alle mit einem eigenen Kennwort gesichert sind. Einer meiner Angestellten, der in seinem Bereich eigentlich zehn Kennwörter bräuchte, hat es sich einfach gemacht und nur ein einziges Kennwort vergeben. Deshalb war mein Sicherheitschef so sauer.«
    Samson schnaubte. »Das gibt's doch nicht!«
    Tom zog eine Augenbraue hoch. »Siehst du, ich bin auch ein Amateur, denn auch mir ist es passiert. Ich habe auch überall dasselbe Kennwort verwendet. Und vielleicht war der Senator in dieser Beziehung auch ein Amateur.« Er zuckte mit den Schultern. »Und was hilft uns das?«, fragte Mark.
    »Val kennt sich besser mit Computern aus als ich. Und meine Tochter kennt sich noch besser aus als Val. Ich vermute, dass auch Malvern sich nicht so gut auskannte und ab und zu Hilfe brauchte. Vielleicht ...«
    »Audrey«, sagten Mark und Ann gleichzeitig.
    »Genau.«
    »Wir können aber nicht einfach zu ihr gehen«, gab Ann zu bedenken. »Schließlich sind ihre Eltern umgebracht worden, und es ist noch gar nicht so lange her, was Shakran mit ihr gemacht hat ... Sie hat sich mit Sicherheit zurückgezogen und wird wahrscheinlich immer noch vom Secret Service geschützt. Wenn wir da auftauchen, kommen wir nicht mehr weg.«
    »Vielleicht. Aber was ist mit Moire ...«
    Alle sahen Samson an.
    »Der war Malverns Sicherheitschef.«
    »Und?«
    »Vielleicht sollten wir ihn höflich bitten, uns zu helfen.« Samson lächelte, es sah nicht nett aus. »Wir haben doch sowieso geplant, ihn zu besuchen.«

65
 
    G uten Abend, Richards«, sagte Mr Watier.
    »Guten Abend, Sir.« Richards warf einen Blick durch die Glastür. »Was für ein Wetter!«
    »Das können Sie laut sagen.«
    Richards bemerkte, dass Mr Watier leicht humpelte. »Ist Ihnen etwas passiert?«
    Mr Watier winkte ab. »Nicht der Rede wert. Ich habe mir nur den Knöchel vertreten. Das wird schon wieder. Hat jemand nach mir gefragt?«
    »Nein, Sir.«
    »Danke, Richards.«
    Watier war genauso vorsichtig wie immer, wenn er sein Apartment betrat. Er zog sich aus, wickelte langsam den Verband um seinen Brustkorb ab und humpelte nackt ins Bad. Dort musterte er sich im Spiegel. Sein Oberkörper war grün und blau. Auf der linken Seite entdeckte er eine Erhebung unter der Haut. Vorsichtig betastete er sie. Er

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