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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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hat nur nicht auf deinen jungenhaften Charme reagiert.«
    Val grinste breit, als er ihr einen strafenden Blick zuwarf.
 
    Während sie das Krankenhaus verließen und zum Auto zurückgingen, hing jeder seinen Gedanken nach.
    »Ein zäher Bursche, dieser Acorn. Ich glaube, er mochte den Senator wirklich«, sagte Val in die Stille hinein.
    Mark nickte. »Und die Frau?« Er ließ den Motor an und fuhr langsam los.
    »Kaltblütig. Keine Panik, kein Zögern.«
    »Ich weiß nicht.« Mark hielt an der Schranke an, wo ein junger Soldat sie kritisch musterte, kurz auf ein Schreibbrett in seiner Hand sah und dann erst die Schranke öffnete. Mark wartete, bis ein Van vorbeigefahren war, und fuhr vom Parkplatz. »Ruf mal im Hauptquartier an. Sie sollen eine Zeichnerin zu Acorn schicken.«
    »Eine junge hübsche?«, fragte Val ironisch.
    »Warum nicht? Hast du das Pflegepersonal auf der Station gesehen? Nur Männer. Bis auf die Oberschwester. Und vor der hätte sogar ein Grizzly Angst.«
    »Du bist ein unverbesserlicher Chauvi.«
    »Yep. Mit Mitgliedskarte«, gab Mark grinsend zurück.
    Im diesem Augenblick klingelte sein Handy. Er fischte es aus seiner Tasche und gab es Val.
    »Valerie St. Clair für Mark Bridges.«
    Sie hörte zu. »Moment bitte.« Sie hielt eine Hand über das Mikrofon. »Wir müssen nach Villiamsburg.« Sie hörte wieder zu. »Das ist sicher?«
    Mark gab Villiamsburg in den Navigationscomputer ein. Die Nächste links.
    »Danke. Wir sind schon unterwegs.« Val klappte das Telefon zu und gab es Mark zurück.
    »Wir haben einen Durchbruch.«
    »Was ist passiert?«
    Mark bog links ab. Noch zweihundert Meter, dann wieder rechts.
    »Die Polizei in Villiamsburg hat eine Schießerei gemeldet. Ein Toter. Wahrscheinlich waren noch zwei weitere Personen beteiligt. Ist noch nicht mal fünfzig Minuten her.« Sie öffnete das Handschuhfach, nahm das Blaulicht heraus, kurbelte die Scheibe herunter und pappte es aufs Dach.
    Mark gab Gas, ignorierte das Gehupe. »Und wie hängt das mit unserem Fall zusammen?«
    »Eine der beteiligten Personen war eine Frau. Die Spurensicherung hat den abgebrochenen Absatz eines Damenschuhs entdeckt mit einem partiellen Fingerabdruck und mikroskopischen Blutspuren. Und jetzt rate mal, zu wem der Abdruck gehört.«
    »Keine Ahnung.«
    »Zum kleinen Finger von Senator Malverns linker Hand.«
    Mark pfiff durch die Zähne. »Jetzt wird es allmählich interessant.«

9
 
    A nderthalb Stunden später kamen Val und Mark am Tatort an. Ein Mitarbeiter vom Büro des Sheriffs erwartete sie schon. Die Rasenfläche war mit gelb-schwarzem Polizeiband weiträumig abgesperrt.
    »Agent Valerie St. Clair, Agent Mark Bridges«, sagte Val.
    »Sergeant Korman Smith. Wir haben telefoniert.«
    Sein Blick blieb ein bisschen länger an Val haften. Dann entdeckte er ihren patentierten halb geduldigen, halb spöttischen Blick und wurde rot.
    »Wie ist der Stand der Dinge?« Val erlöste den Mann mit einem Lächeln, und der nahm den Strohhalm dankend an.
    »In Villiamsburg passiert normalerweise nicht viel. Der Bürgermeister und der Sheriff betonen gern, dass die Polizei ein integraler sozialer Bestandteil der Stadt ist. Wir demonstrieren Bürgernähe, helfen alten Damen über die Straße und so weiter. Wer einen ruhigen Job sucht, ist in Villiamsburg genau richtig.«
    Mark sah ihn irritiert an. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Dies ist unser erstes Gewaltverbrechen seit über sechzig Jahren. Das gesamte Department hat sich auf den Fall gestürzt. Der erste Polizist war eine Minute, nachdem uns ein Spaziergänger über Handy informiert hatte, am Tatort. Fast zwanzig Einwohner haben sich schon freiwillig gemeldet, um mitzuhelfen. Ich glaube nicht, dass wir Hilfe vom FBI brauchen.«
    Smith war direkt, das musste Mark ihm lassen.
    Mitarbeiter der Spurensicherung hatten das Gebiet in Sektoren unterteilt, fotografierten und sicherten alles, was sie fanden, markierten wichtige Stellen mit Nummern. Alles wurde akribisch notiert. In ihren weißen Anzügen und ihren Gesichtsmasken wirkten sie ein wenig wie Astronauten. Eine andere Gruppe schien das ganze Areal mit kompliziert aussehenden Geräten zu vermessen. Auf einem Klapptisch war eine ganze Batterie Laptops aufgebaut, zwei Personen starrten konzentriert auf die Monitore.
    Inzwischen waren fast drei Stunden vergangen seit der Tat, und trotzdem waren noch jede Menge Polizeifahrzeuge und Polizisten präsent. Alle Fahrzeuge sahen nagelneu aus, die Uniformen wie

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