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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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maßgeschneidert.
    Mark sah an sich herunter. Sein eigener Anzug war so verknittert, als hätte er darin geschlafen. Er wusste selbst, dass das nicht stimmte, denn seine Anzüge sahen immer so aus. Also musste er es wieder einmal Val überlassen, das Bild des modisch gekleideten FBI-Agenten in der Öffentlichkeit zu vertreten.
    »Unsere Leute sind hoch qualifiziert. Viele sind vom Washington Police Department zu uns gewechselt und besitzen die notwendige Erfahrung«, fuhr Smith fort.
    »Entschuldigen Sie, aber wir müssen uns um den Fall kümmern. Wir werden versuchen, Ihnen nicht zu sehr ins Gehege zu kommen«, sagte Val mit einem freundlichen Lächeln. Ihr Ton ließ jedoch unzweideutig erkennen, wer hier die Entscheidungen traf.
    Smith legte die Stirn in Falten. »Wir wissen zwar noch nicht genau, was passiert ist, aber ich kann überhaupt keinen Grund erkennen, warum sich das FBI einschalten sollte.«
    »Nicht?«, fragte Val.
    Smith schüttelte den Kopf.
    »Nun, ich hätte gedacht, dass der Mord an Senator Malvern Grund genug ist.«
    Smith sah sie überrascht an. »Was hat denn der Senator mit dem Fall zu tun?«
    »Wir konnten den von Ihnen gefundenen Absatz mit dem Tatort am Flughafen in Verbindung bringen.«
    Smith wirkte überrascht, seine Augen verengten sich. »Warum weiß ich nichts davon?«
    »Sie wurden noch nicht informiert?«, fragte Val.
    »Nein«, knurrte Smith. Der Mann war stinksauer, dachte Mark, und das mit Recht.
    »Tut mir leid«, sagte Val, aber es klang nicht so. »Da hat wohl jemand etwas verbockt, aber das ist nicht unsere Schuld. Wenn Sie sich beschweren wollen, kann ich das verstehen, aber bitte nicht bei uns. Wir versuchen nur, den Fall so schnell wie möglich zu klären. Der Fingerabdruck auf dem Absatz gehört zu Senator Malvern. Die Frau, die diese Schuhe getragen hat, wird von uns als Zeugin gesucht.«
    »Dass es eine Zeugin für den Mord an Malvern geben soll, habe ich auch noch nicht gewusst.«
    »Das können Sie auch nicht, weil wir versuchen, die Sache geheim zu halten, bis wir die Zeugin gefunden haben«, meinte Val, während sie sich mit Mark und Sergeant Smith unter dem Absperrband hindurchduckte.
    »Okay, okay.« Smith hob die Hände, als wollte er sich ergeben. »Wenn es um Senator Malvern geht, dann können Sie mit unserer Zusammenarbeit rechnen. Solange Sie fair spielen und uns mitteilen, was Sie herausfinden.«
    »Selbstverständlich«, sagte Val betont freundlich.
    Die nächsten zehn Minuten vergingen damit, dass sie Smith auf den aktuellen Stand ihrer Untersuchungen brachten. Vals Zusammenfassung war wie immer sorgfältig zensiert, aber sie enthielt alle Fakten, die Smith wissen durfte. Darin war Val unschlagbar.
    Mittlerweile hatten sie den Toten erreicht. Mark sah Smith fragend an, der nickte, und Mark bückte sich, um die Plane anzuheben und sich den Mann anzusehen. Er sieht überrascht aus, dachte er. Ein unbekanntes Gesicht. Mark sah hoch zu Val, doch auch die schüttelte den Kopf. Er ließ die Plane wieder sinken.
    »Also gut«, meinte sie. »Was war hier los?«
    Smith nahm einen Notizblock heraus, schlug ihn auf und nickte dann in Richtung der Büsche.
    »Wir haben eine Aufnahme von der Verkehrskamera dort hinten.« Er zeigte zur Straße. »Darauf sind zwar keine Details zu erkennen, aber es reicht aus, um nachzuvollziehen, was passiert ist. Der hier und ein anderer Mann, ein großer Farbiger, sind einer jungen Frau in den Park hinein gefolgt, dort vorne haben sie sich dann aufgeteilt, und hier drüben hat die Frau dann einen ihrer Verfolger gestellt. Es kam zu einem Handgemenge, der Farbige ging zu Boden, und unser Toter hier hat geschossen. Beide haben zwei Schüsse abgegeben. Unser Freund hier hat sie beide Male verfehlt, die Frau hat ihn zuerst an der Brust getroffen, er trägt allerdings eine kugelsichere Weste, und dann knapp über dem linken Auge. Wir haben zwei Zeugen ...« Smith zeigte mit seinem Stift zu der Baumgruppe. »Ein junges Paar kam gerade hinzu, als der Schusswechsel losging. Ihren Aussagen nach hat das Ganze nur wenige Sekunden gedauert. Die Frau hat den großen Farbigen durchsucht und wollte dann wohl auch zu dem Toten hier, hat es sich aber wohl anders überlegt, als sie die Zeugen kommen sah.«
    »Können die Zeugen die Frau beschreiben?«, fragte Mark.
    »Schlank, sportlich, braune Haare, Jeans, T-Shirt, Cowboystiefel.«
    Mark sah hinüber zur anderen Straßenseite, wo Schaulustige standen und alles beobachteten. »Ich sehe da drüben

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