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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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sagen, ich bin ein glühender Verehrer von eurem Verein.«
    »Sind Sie jetzt nicht nicht ein bisschen unfair?«, fragte Val.
    »Das bin ich.« Kramer nickte bedächtig. »Wenn Sie offiziell hier sein wollen, werde ich mich wie üblich bemühen, so gut wie möglich mit Ihnen zusammenzuarbeiten. So richtig offiziell. Dann können Sie aber auch gleich wieder nach Hause fliegen.« Er lehnte sich vor. Nur ein kleines bisschen.
    Ein Mann der sparsamen Bewegungen, dachte Mark.
    »Aber da Sie nicht offiziell hier sein wollen, bin ich auch nicht offiziell unfair. Überzeugen Sie mich doch einfach davon, dass Sie anders sind als die anderen.«
    Val stand auf.
    Mark sah sie überrascht an. So hatte er sie noch nie gesehen. Ihr Gesicht war unbewegt, ihre Augen blickten kalt auf ihr Gegenüber.
    »Captain Kramer«, begann sie. Ihre Aussprache war perfekt, der leichte Brooklyn-Akzent, den Mark so an ihr mochte, war verschwunden. »Seit ich beim FBI bin, sind mir schon viele selbstgefällige und überhebliche Menschen begegnet. Aber keiner war so selbstgefällig und überheblich wie Sie. Sie schießen wirklich den Vogel ab. Ann Mankowitz ist in Gefahr, und Sie spielen hier Ihre Spielchen!« Sie legte ihre Hände auf die Schreibtischkante und beugte sich vor. »Ich hoffe, Sie zeichnen das alles sauber auf. Für den Bericht: Schieben Sie sich Ihre Spielchen dahin, wo Sie Ihre Manieren und Ihren Grips schon längst versenkt haben! In Ihren Arsch!«
    Sie richtete sich wieder auf, zog ihre Kostümjacke zurecht und drehte sich um. Mark war schon an der Tür und öffnete sie mit einer galanten Verbeugung.
    Valerie St. Clair rauschte an ihm vorbei wie die Queen Mary auf ihrer Jungfernfahrt.
    Er wollte gerade die Tür hinter sich zuziehen und ihr folgen, als sie schallendes Gelächter hinter sich hörten.
    Kramer saß in seinem Sessel und lachte so laut, dass er fast keine Luft mehr bekam und zu husten anfing. Mit einer Hand winkte er sie zurück. »Kommen Sie!« Er schnappte nach Luft. »Nun kommen Sie schon.«
    Mark und Val sahen sich an. Die anderen Polizisten taten so, als wäre nichts passiert. Mark zuckte mit den Schultern, Val nickte. Sie gingen wieder hinein, und Mark schob die Tür hinter sich zu. Während Val in einem der bequemen Sessel Platz nahm, drehte er den Stuhl vor sich um, setzte sich rittlings darauf und verschränkte die Arme auf der Lehne.
    »Okay«, meinte Kramer, der sich inzwischen beruhigt hatte. »Keine Spielchen mehr. Nehmen Sie sich einen Kaffee, zünden Sie sich eine an, machen Sie es sich bequem.«
    Mark zündete sich eine Zigarette an, Kramer schob ihm einen Alu-Aschenbecher zu. »Meine Frau hat es mir vor drei Jahren verboten. Seitdem kaue ich Holz. Aber es stört mich nicht, wenn Sie sich vergiften.«
    Er holte ein Aufzeichnungsgerät aus einer Schublade, spulte zurück, spielte noch einmal Vals letzte Worte ab. Mark musste schmunzeln, aber Vals Gesicht blieb unbewegt.
    »Darf ich das meiner Frau vorspielen?«
    Val sah ihn an. »Wieso?«
    »Weil sie vermutet hat, dass so was passieren würde.« Er lächelte breit. »Sue und Sie, sie würden sich verstehen. Sie sind sich sehr ähnlich.«
    Val lächelte. Aber es war nur angedeutet. »Von mir aus.«
    Kramer hielt das Gerät hoch, drückte deutlich sichtbar die AUS-Taste und schob das Gerät zur Seite. Sein Gesicht wurde ernst. »Sie müssen das verstehen.«
    »Muss ich das?«, fragte Val.
    »Ja«, sagte Kramer. »Ich war dabei, als man Ann vom Küstenschutzkutter in den Krankenwagen verfrachtet hat. Ich habe ihr Gesicht gesehen. Damals hätte keiner auch nur einen Cent darauf gewettet, dass sie überlebt. Auch die Ärzte hatten keine Hoffnung. Aber sie hat gekämpft. Und sie hat es geschafft. Und wenn es bekannt wird, dass sie überlebt hat, dann wird man wieder versuchen, sie zu ermorden. Davon bin ich fest überzeugt.«
    »Haben Sie sie gesehen?«, fragte Val.
    Kramer nickte. »Gestern Abend.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Ihr Gesicht ist verheilt, aber ansonsten geht es ihr nicht besonders.« Kramer sah die beiden mit ernstem Blick an. »Die ganze Zeit im Krankenhaus, bei den furchtbaren Schmerzen, die sie gehabt haben muss, hat sie nicht ein einziges Mal geweint. Aber gestern ...« Er lehnte sich zurück und griff nach seiner Kaffeetasse. »Ann weiß nichts davon, dass ich mich entschieden habe, sie beide hinzuzuziehen. Aber sie braucht Sie. Ann ist allein. Keiner hat ihr geholfen, als sie langsam wieder gesund wurde. Keiner ist gekommen, um ihr die Hand zu

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