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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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sie. »Verrammle die Tür!«
    An der Wand neben der Tür, die zu dem Raum mit den Tierkäfigen führte, befanden sich mehrere Metallspinde. Ramondo riss die ersten drei um und schob sie vor die Tür.
    Die Gefangenen brüllten aus Leibeskräften.
    Sie witterten die Angst der anderen und machten sich ein Vergnügen daraus, sie noch weiter zu schüren. Einige riefen Obszönitäten, andere klopften mit ihren Emaillebechern gegen die Gitterstäbe, wieder andere stießen durchdringende Schreie aus.
    Juliet hatte eine grimmige, wild entschlossene Miene aufgesetzt, mit der sie diesen Albtraum überstehen wollte.
    Zu ihrer Rechten machte sie eine sanft ansteigende Rampe aus, die vor einem verriegelten Tor endete. Anscheinend führte die Rampe zur nächsten Ebene hinauf. Sie hielt genau darauf zu.
    »Hey, Baby! Komm her, ich spieß dich auf meinen Flaggenmast!«
    Der Präsident blickte mit aufgerissenen Augen in das Chaos ringsum. Unrasierte, wahnsinnig dreinblickende Gefangene in blauen Drillichuniformen streckten sich durch die Gitterstäbe und versuchten, ihn zu packen.
    »He, alter Mann! Ich wette, du hast einen marshmallowweichen Arsch.«
    »Kommen Sie!« Juliet zerrte den Präsidenten mit sich fort.
    Sie gelangten zu dem verriegelten Tor.
    Wie in einem Gefängnistrakt zu erwarten machte das Schloss einen ausgesprochen robusten Eindruck. Mit einem Pistolenschuss war es gewiss nicht zu öffnen.
    »Curtis«, sagte Juliet knapp, »aufmachen!«
    Special Agent Curtis kniete vor dem Tor nieder und holte einen Hightech-Dietrich aus der Jacketttasche.
    Während sich Curtis an der Tür zu schaffen machte, nahm Janson den Raum in Augenschein.
    Alles hier befand sich in Bewegung. Arme langten aus den Zellen. Gesichter mit gebleckten Zähnen versuchten, sich zwischen den Gitterstäben hindurchzupressen. Dazu kam der Geräuschpegel, das unablässige laute Geschrei.
    Anscheinend hatte keiner der Häftlinge den Präsidenten erkannt. Es machte ihnen einfach Spaß, Lärm zu machen und die Eindringlinge einzuschüchtern.
    Auf einmal ertönte irgendwo hinter ihnen ein lautes Poltern.
    Juliet fuhr mit angelegter Pistole herum.
    Sie erblickte einen Marine in klatschnasser Uniform, der mit erhobener Remington-Pumpgun auf sie zugestürmt kam.
    Ihm folgten drei weitere, ebenfalls durchnässte Marines.
    Als der Mann an der Spitze Juliet und den Präsidenten bemerkte, hielt er inne.
    »Alles okay! Alles okay!«, sagte Book II., während er näher trat. Er senkte die Waffe, die er aus dem Waffenschrank im Vorraum genommen hatte. »Wir sind’s bloß!«
    Calvin Reeves trat vor und fragte in ernstem Ton: »Was ist hier unten passiert?«
    »Wir haben bereits sechs Leute verloren«, antwortete Juliet, »und im Nebenraum sind die Schweine von der Air Force, die es auf uns abgesehen haben.«
    Hinter ihr steckte Special Agent Curtis den Dietrich ins Torschloss und drückte einen Schalter.
    Der elektrische Schlüsselöffner gab ein durchdringendes, an einen Zahnarztbohrer erinnerndes Summen von sich. Im Schloss klickte es laut, dann schwang das Tor auf.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Calvin.
    »Dorthin, wo die bösen Jungs nicht sind«, erwiderte Juliet zynisch. »Erst einmal die Rampe hoch. Gehen wir!«
    Die Special Agents Curtis und Ramondo schritten als Erste die Rampe hinauf, gefolgt von Calvin und Juliet, die den Präsidenten hinter ihnen her schob. Love Machine und Elvis waren die nächsten, und Book II. schloss sich Juliet an und gab ihnen nach hinten Deckung.
    Völlig unvermittelt übertönte eine Stimme den Lärm.
    »… bin kein Häftling – ich bin Wissenschaftler! Ich kenne diese Einrichtung. Ich kann Ihnen helfen!«
    Juliet und Book II. fuhren herum.
    Es dauerte einen Moment, bis sie den Sprecher ausfindig gemacht hatten.
    Er war drei Zellen von der Rampe entfernt untergebracht, in der dem Raum mit den Tierkäfigen am nächsten gelegenen Zelle.
    Der Sprecher stand dicht hinter den Gitterstäben. Er hatte in dem allgemeinen Chaos wie ein gewöhnlicher Häftling gewirkt. Bei genauerem Hinsehen aber unterschied er sich deutlich von den Gefangenen.
    Er trug keine blaue Gefängnisuniform, sondern einen weißen Laborkittel, aus dem seine Hemdsärmel herausschauten. Außerdem hatte er locker eine Krawatte umgebunden.
    Er wirkte weder heruntergekommen noch gefährlich, im Gegenteil. Er war klein, trug eine Brille und hatte schütteres blondes Haar, als sei es zu oft gekämmt worden.
    Juliet und Book näherten sich der Zelle.
    »Wer sind Sie?«,

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